Studienabbruch: Staat setzt jährlich 2,2 Mrd. Euro in den Sand
»30 Prozent Studienabbrecher sind ein Skandal«: Stifterverband fordert Eignungsfeststellungsverfahren und eine nationale Qualitätsoffensive für die Lehre.
Studienabbruch: Staat setzt jährlich 2,2 Mrd. Euro in den Sand
Essen, 16.10.2007 (idw) - Nach Berechnungen des Stifterverbandes kosten Studienabbrecher den Staat 2,2 Milliarden Euro im Jahr. In der Untersuchung wurden die Studienabbrecherquoten an Universitäten und Fachhochschulen mit den jährlichen direkten Durchschnittskosten für einen Studienplatz an beiden Hochschultypen und die gemittelte Verweildauer von Studienabbrechern in Beziehung gesetzt. Der gesamte volkswirtschaftliche Verlust durch Studienabbruch liegt sogar noch deutlich höher. Rechnet man die privaten Investitionen und das entgangene Einkommen der Studienabbrecher hoch, so summieren sich laut Stifterverband die jährlichen Kosten auf über 7,6 Milliarden Euro.
Um mehr Studenten zum Abschluss zu führen, schlägt der Stifterverband einen Drei-Punkte-Plan vor.
- So sollten erstens konkrete Zielvereinbarungen der Länder mit den Hochschulen und ein neuer Finanzierungsschlüssel die Hochschulen motivieren, gegen die hohen Abbrecherquoten vorzugehen. Nach Auffassung des Stifterverbandes muss sich die Höhe der Landesmittel für die Hochschulen nicht mehr in erster Linie an der Zahl der Studienplätze bemessen, sondern an der Zahl der zur Abschlussprüfung geführten Studenten.
- Zweitens fordert der Stifterverband eine nationale Qualitätsoffensive für die Lehre.
- Drittens sollten alle Hochschulen geeignete Eignungsfeststellungsverfahren etablieren.