Als Gründer/Geschäftsführer muss man erstmal alles selber machen. Das ist selten mit geregelten 40h zu bewerkstelligen. Dazu trägt man natürlich auch das Risiko (wobei man das kontrollieren bzw. reduzieren kann).
Selbst wenn alles gut läuft und man dauerhaft Rendite und gutes Umsatzwachstum erzielt (was dann eine erfolgreiche Gründung ist) dauert es oft viele Jahre, bevor man die "Früchte seiner Arbeit erntet". Am Anfang einer Gründung kann sich in der Regel kein Gründer ein dickes Gehalt zahlen.
Dafür hat man langfristig eben die Chance, an das richtig dicke Geld zu kommen. Unter den Top 10% (nach Einkommen) dominieren die Selbstständigen schon sehr stark, unter den Top 1% liegt die Quote sogar bei >80% (Quelle Wirtschaftswoche).
Dazu ist man eben sein eigener Chef und kann tun und lassen, was man will (was auch für viele ein großer Anreiz ist).
Unter den Selbstständigen sind auch die ganzen klassischen Freiberufler wie Ärzte, Rechtsanwälte, Notare, Architekten, Apotheker, Steuerberater etc.
Das sind auch nicht automatisch Selbstläufer, aber es sind viele hohe Einkommen in diesen Berufsgruppen konzentriert, die für Quereinsteiger nicht einfach offen sind. Wenn man viel Geld verdienen will, hat man statistisch wahrscheinlich schon mal den größten Fehler gemacht, wenn man nicht Medizin studiert (und das sage ich ohne Neid, da ich den Job nicht machen wollte).
Wenn man über Jahrzehnte die Arbeitszeiten eines Selbstständigen in einen Angestellten-Job steckt, dann ist es auch nicht sonderlich schwierig, in die Top 10% zu kommen. Die Top 1% sind natürlich schwieriger.
Den Weg, wie man mit wenig Aufwand an viel Kohle kommt, gibt es halt nicht (Glück mal außen vor). Erben oder klug heiraten, aber sonst...
Bei den Selbstständigen gibt es viele Erben, die z.B. die Arztpraxis und den Kundenstamm von den Eltern übernehmen oder einen Erben heiraten. Die müssen natürlich trotzdem die Qualität halten, sonst sind die Kunden schnell weg.
Ansonsten ist es bei einer Heirat das klügste, wenn sie nicht in einer Scheidung endet. Man muss bei einer Scheidung verdammt erfolgreich sein, um z.B. den geldwerten Vorteil einer dauerhaft glücklichen Ehe mit einer Grundschullehrerin auszugleichen.
Dazu kommt eben auch die "Anti-Unternehmer-Gesellschaft" in Deutschland. Scheitert man, wird man ausgelacht und hat man Erfolg, kommen die Neider (und die Politik, die den eigenen Wohlstand gerne umverteilen würde). Das man Unternehmer/Gründer braucht, damit die Mehrheit einer angestellten Arbeit nachgehen kann, wird da gerne vergessen.
Dieses rumgenöle auf hohen Niveau nervt mich einfach nur noch.
Erfolgreiche Unternehmer kriegen eine Menge Anerkennung in der Gesellschaft. Sie zahlen auch nicht prozentual so viel mehr Abgaben als ein gut verdienender Angestellter. Wenn es da mal jemanden gibt, der sie nicht nur lobt, dann sollten sie ein dickeres Fell haben als die Prinzessin auf der Erbse.
Wenn es einem Angestellten bei meinem Arbeitgeber nicht passt, dann sagt man ihm auch mal, dass er sich gerne woanders umgucken kann. Wenn man angeblich überall so viel mehr Geld verdienen kann, dann kann man ja seinen Hintern dahin bewegen. Das gilt auch für die Unternehmer, die sich in Deutschland so schlecht behandelt fühlen. Gerade als Unternehmer kann man doch jederzeit dahin gehen, wo alles so viel einfacher ist. Verkauf deine Firma und starte woanders richtig durch.
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