Spiegel Artikel - Berufseinstieg für Promovierte
Re: Spiegel Artikel - Berufseinstieg für Promovierte
Wagner ist promovierte Philologin, hat Ostslawistik und Germanistik studiert
Da hab ich aufgehört
antwortenRe: Spiegel Artikel - Berufseinstieg für Promovierte
Ich habe erst aufgehört, als es hieß, dass sie 39 ist.
Ich finde es fahrlässig, sich im Schutzgebiet "Uni" zu tummeln und sich mit Mitte / Ende 30 oder noch später darüber zu wundern, dass man "draußen" keine Chance mehr erhält.
antwortenRe: Spiegel Artikel - Berufseinstieg für Promovierte
Tut mir leid, aber der Artikel ist vollkommener Unsinn - und zudem alt. Den gab's schonmal. Ich weiß nicht, ob nur das Datum ausgetauscht wurde oder auch die Namen, aber ich kann mich sehr gut daran erinnern, weil der rauskam, als ich gerade auf dem Weg zum Beginn meiner Dissertation war.
Was der Dr. wert ist, hängt vom Fach und der Zeit ab. Wenn ich als WiMi bis Mitte 30 keine Erfahrung von der Business-Welt habe, dann habe ich tatsächlich ein Problem. Wer aber seinen Dr durchzieht, der ist momentan gerne gesehen in Unternehmen.
PS: Bin übrigens kurz vor'm Einreichen meiner Diss und habe bereits seit Monaten einen Vertrag unterschrieben für die Zeit nach Uni. Und es gab dabei mehrere Optionen...
antwortenRe: Spiegel Artikel - Berufseinstieg für Promovierte
Diverse arge Verallgemeinerungen drin ... "einen" Arbeitsmarkt für "den" Doktoranden, "den" Promovierten gibt es halt nicht. Vorheriger Studiengang, praktische Erfahrungen, Thema der Dissertation usw. sind zu entscheidend.
antwortenRe: Spiegel Artikel - Berufseinstieg für Promovierte
"Philologie, Ostslawistik und Germanistik" studiert.
Das Thema der Diss würde mich abrundend noch interessieren. Aber wenn das auch so die Richtung ist
"Interkultureller Transfer literarischer Meisterwerke des slawischen Raumes des ausgehenden 19. Jahrhunderts nach Deutschland"
Mei... was kann die Dame in einer erwerbs- und wertschöpfungsorientierten Welt zur Wertschöpfung beitragen?
Texte interpretieren? Buchstaben sortieren?
Schwierig. Die gewählte akademische Laufbahn kann in einem Seniorenstudium sinnstiftend sein. Für ein berufsorientiertes Studium hingegen kann man es schlechter nicht wählen. Ohne jede Überdramatisierung.
antwortenRe: Spiegel Artikel - Berufseinstieg für Promovierte
Vor allem entscheidend ist das Alter beim Berufseinstieg!
Lounge Gast schrieb:
antwortenDiverse arge Verallgemeinerungen drin ... "einen"
Arbeitsmarkt für "den" Doktoranden, "den"
Promovierten gibt es halt nicht. Vorheriger Studiengang,
praktische Erfahrungen, Thema der Dissertation usw. sind zu
entscheidend.
Re: Spiegel Artikel - Berufseinstieg für Promovierte
Den Artikel gab es definitiv schon mal vor 1-2 bis Jahren. Da war der Studiengang der Dame auch noch ein anderer, wenn ich mich recht entsinne
antwortenRe: Spiegel Artikel - Berufseinstieg für Promovierte
na dann auf keinen Fall den Master machen, man könnte dann schon zu alt sein ;) -
"Vor allem entscheidend ist das Alter beim Berufseinstieg!"
antwortenRe: Spiegel Artikel - Berufseinstieg für Promovierte
Ich finde, das ist ein allgemeines Problem heutzutage. Die Schulabgänger fragen sich zunächst: Was interessiert mich? usw.
Der Physiker merkt nach dem Master oder schon während der Promotion, dass Unternehmen nicht unbedingt explizit massenhaft Experimentalphysiker oder gar Astronomen brauchen. Die Romanistik Studentin wundert sich, weshalb irgendwie kein richtiger Bedarf besteht (ja es gibt keinen Wirtschaftszweig der Sprachwissenschaftler als Umsatzgenerator benötigt etc.)
Sich dann noch als das "misshandelte" Rotkäppchen darstellen, nur weil Unternehmen nicht automatisch 60k für promovierte Leute hergeben, ist eigentlich fast schon ein wenig peinlich... m.E.
antwortenRe: Spiegel Artikel - Berufseinstieg für Promovierte
Warum verurteilt ihr diese Leute so sehr?
Letztendlich ist es ja so, dass diese geisteswissenschaftlichen Fächer in großer Anzahl von den Unis angeboten werden. Es suggeriert, dass es eine gewisse Nachfrage nach den Absolventen geben muss bzw. dass es Möglichkeiten gibt, wo man danach quereinsteigen kann. Wenn schon, dann sollte man die Unis verurteilen, weil sie den Mist anbieten oder zumindest nicht klar genug darauf hinweisen, dass es keinerlei Nachfrage nach solchen Absolventen gibt. Stattdessen geben die Unis irreführende Informationen an Studieninteressierte a la "nach dem Studium bieten sich vielfältigste Möglichkeiten" (heißt übersetzt: es gibt gar keine konkrete Nachfrage, die Absolventen müssen schauen, wo sie bleiben).
Das alles geht dann mit der Promotion weiter. Warum bietet man überhaupt so viele Promotionsstellen in den Geisteswissenschaften an? Es ist doch den Unis klar, dass sie diese Leute in ein paar Jahren nicht weiter beschäftigten können. Warum bildet man dann überhaupt so viele Wissenschaftler aus? Die Leute hoffen eben, dass sie nach der Promotion doch noch an der Uni unterkommen.
Und schließlich ist es auch so, dass wenn jetzt alle nur noch BWL und MINT studieren würden, die Berufsaussichten in diesen Fächern auch nicht mehr so gut wären.
antwortenRe: Spiegel Artikel - Berufseinstieg für Promovierte
Womit für mich einmal mehr bewiesen wäre, dass der Spiegel das Niveau der Bild erreicht hat und weiterhin, dass es auch mit Ende 30 noch Menschen gibt, denen ein gewisses Maß an Selbstreflexion und Realitätssinn abgeht.
antwortenRe: Spiegel Artikel - Berufseinstieg für Promovierte
Jeder kann sich mit Abitur heute selbstständig informieren.
Es weiß auch jeder, dass wenn ich 2 Flaschen Cpt. Morgan saufe nicht so geile Partynächte mit vollbusigen Weibern habe wie die Werbung suggeriert. Eher dass man vollgekotzt im Taxi einpennt.
Die Unis bekommen Geld und das finanziert eben die ganzen Profs, die wären ja doof, das zu unterbinden.
antwortenRe: Spiegel Artikel - Berufseinstieg für Promovierte
Solche Orchideenfächer und so eine Biographie kann man sich nur erlauben, wenn man von zu Hause so viel Geld hat, dass man eh nie auf Erwerbsarbeit angewiesen ist.
antwortenRe: Spiegel Artikel - Berufseinstieg für Promovierte
Ich erinnre mich, dass eine Freundin von mir mal eine Infoveranstaltung für Politologen an den FU Berlin besucht hat. Da wurde schon gleich angedeutet, dass man besser neben dem Studium noch einen Taxischein machen sollte ?
Die Argumentation "Warum bietet man überhaupt so viele Promotionsstellen in den Geisteswissenschaften an?" kann ich nicht so recht nachvollziehen. Aus meiner Sicht gibt es drei Modelle (die alle nicht ideal sind):
-
Studium kostenlos und weitgehend unbegrenzt (wie in Deutschland), das führt halt dazu, dass die Sättigungsmenge nachgefragt wird. Eigentlich sollte man meine, dass Studenten die Opportunitätskosten berücksichtigen, aber entweder tun sie das nicht oder die Opportunitätskosten sind zu niedrig
-
Studium teuer und weitgehend unbegrenzt (wie in den USA, bei uns politisch nicht gewollt), da regelt sich dann die Nachfrage über den Markt - wenn ich pro Jahr einen fünfstelligen Betrag abdrücken muss überleg ich mir wohl vorher, ob ich das wieder reinholen kann
- Studium kostenlos aber geregelt, d.h. der Staat sagt Dir, was Du zu studieren hast (wie z.B. in der DDR), garantiert Dir dafür aber mehr oder weniger einen Arbeitsplatz (bei uns politisch auch nicht gewollt)
Wie hättest Du es denn gern?
Lounge Gast schrieb:
antwortenWarum verurteilt ihr diese Leute so sehr?
Letztendlich ist es ja so, dass diese
geisteswissenschaftlichen Fächer in großer Anzahl von den
Unis angeboten werden. Es suggeriert, dass es eine gewisse
Nachfrage nach den Absolventen geben muss bzw. dass es
Möglichkeiten gibt, wo man danach quereinsteigen kann. Wenn
schon, dann sollte man die Unis verurteilen, weil sie den
Mist anbieten oder zumindest nicht klar genug darauf
hinweisen, dass es keinerlei Nachfrage nach solchen
Absolventen gibt. Stattdessen geben die Unis irreführende
Informationen an Studieninteressierte a la "nach dem
Studium bieten sich vielfältigste Möglichkeiten" (heißt
übersetzt: es gibt gar keine konkrete Nachfrage, die
Absolventen müssen schauen, wo sie bleiben).Das alles geht dann mit der Promotion weiter. Warum bietet
man überhaupt so viele Promotionsstellen in den
Geisteswissenschaften an? Es ist doch den Unis klar, dass sie
diese Leute in ein paar Jahren nicht weiter beschäftigten
können. Warum bildet man dann überhaupt so viele
Wissenschaftler aus? Die Leute hoffen eben, dass sie nach der
Promotion doch noch an der Uni unterkommen.Und schließlich ist es auch so, dass wenn jetzt alle nur noch
BWL und MINT studieren würden, die Berufsaussichten in diesen
Fächern auch nicht mehr so gut wären.
Re: Spiegel Artikel - Berufseinstieg für Promovierte
Aber jetzt mal doof gefragt: Ich bin jetzt 31 frisch promoviert und ich stehe vor einer wichtigen Entscheidung - mach ich weiter in der Wissenschaft oder gehe ich in die Wirtschaft?
Da ich in den Ingenieurwissenschaften promoviert habe, dürfte mir ein Einstieg in die Wirtschaft grundsätzlich leichter fallen. Auf der anderen Seite gebe es die Möglichkeit, in Form von einer Juniorprofessur oder PostDoc-Stelle an der Uni zu bleiben. Ich frage mich jedoch, was kommt danach? Als habilitierter Wissenschaftler kann das Ziel ja nur noch eine Professur sein, aber will man das wirklich und wie schwierig ist das aufgrund der ausländischen Konkurrenz? Was ist wenn man plötzlich mit 37 aufwacht, ist habilitiert aber findet keinen Job an der Uni? Eine Karriere in der Industrie hat man sich dann wohl auch komplett verbaut...
antwortenRe: Spiegel Artikel - Berufseinstieg für Promovierte
Lounge Gast schrieb:
Warum verurteilt ihr diese Leute so sehr?
(...) dann sollte man die Unis verurteilen, weil sie den
Mist anbieten oder zumindest nicht klar genug darauf
hinweisen, dass es keinerlei Nachfrage nach solchen
Absolventen gibt. Stattdessen geben die Unis irreführende
Informationen an Studieninteressierte a la "nach dem
Studium bieten sich vielfältigste Möglichkeiten" (heißt
übersetzt: es gibt gar keine konkrete Nachfrage, die
Absolventen müssen schauen, wo sie bleiben).
Oft landen solche armen Teufel dann auch in Strukturvertrieben und verticken Versicherungen oder Fonds.
Is halt besonders bitter: Aus innerem Interesse (und ja: auch Naivität) Philologie oder Philosophie studieren und dann irgendwann (schlicht und einfach weil man sonst keinen Cent verdient) auf Provisionsbasis Versicherungen an Studis verticken.
antwortenRe: Spiegel Artikel - Berufseinstieg für Promovierte
"Warum verurteilt ihr diese Leute so sehr? "
-
Weil ich mit meinen Steuergeldern das Hobby dieser Dame bezahlen muss
-
Weil ich im Zweifel als Steuer-/Beitragszahler für ihren Lebensunterhalt aufkommen muss, da sie selbstverursacht offensichtlich nicht selbst dazu in der Lage ist (Harzt IV bzw. später Rentenaufstockung)
- weil sie sich weigert, ihren Beitrag zur Gesellschaft zu leisten; Wenn jemand auf Kosten der Allgemeinheit studiert, soll er gefälligst irgendwann Netto-Steuerzahler sein. Die Dame entzieht sich ihrer Verantwortung.
Und naja: Wer in die Öffentlichkeit geht und rumjammert, sollte es auch ertragen, öffentliches Echo zu bekommen.
P.s.: Wer so naiv ist und nicht um die schwierigen Arbeitsmarktbedingungen bei Geisteswissenschaftlern weiß, hat mangels IQ nix an der Uni verloren. Was will so jemand denn forschen?
antwortenRe: Spiegel Artikel - Berufseinstieg für Promovierte
Auch das Alter ist ein Faktor, richtig ... aber wohl nicht "vor Allem" ..... nicht jede Branche/Tätigkeitsbereich will 21-jährige FH-Bachelor Teenies haben und schließt andere "alte" Leute aus.
Lounge Gast schrieb:
antwortenVor allem entscheidend ist das Alter beim Berufseinstieg!
Lounge Gast schrieb:
"einen"
"den"
zuentscheidend.
Re: Spiegel Artikel - Berufseinstieg für Promovierte
Auch vor 30 Jahren gab es in Deutschland schon viele Geisteswissenschaftler, die ihren Lebensunterhalt mit Taxi fahren verdient haben.
antwortenRe: Spiegel Artikel - Berufseinstieg für Promovierte
Warum recyclen die einen solchen - stimmungsmachenden - Artikel?
Generell finde ich, dass das was "Wirtschaftsjournalisten" so verfassen, wenig mit der Realität im Unternehmen zu tun hat, sondern tendenziös und reisserisch ist.
antwortenRe: Spiegel Artikel - Berufseinstieg für Promovierte
"Will man das wirklich?" -> naja, auf die Frage musst Du halt eine Antwort finden.
Wenn Du Dir wirklich die Sorgen um die ausländische Konkurrenz machst, dann lass es lieber mit der wissenschaftlichen Karriere.
Es ist doch ganz einfach: Wenn Du wirklich eine wissenschaftliche Karriere willst (und das heißt: Prof werden), dann nimm eine Junior-Prof-Stelle und los gehts. PostDoc für ein Jahr wäre dann auch OK, wenn man in dem Jahr gut Paper produzieren kann, die einem in der Junior-Prof-Stelle von Nutzen sind.
Das schöne TVL-13-Leben genießen mittels drei Jahren PostDoc OHNE das Ziel, eine wissenschaftliche Karriere anzustreben: das solltest Du nicht tun!
Ich lese aus Deinem Beitrag, dass Du Dich eigentlich schon gegen eine wissenschaftliche Karriere entschieden hast. Hiermit also die Bestätigung: Geh raus und arbeite!
P.S.: Wahrscheinlich unbedacht von Dir gewählt, aber dennoch zutreffend: Diese Leute wachen mit 37 auf. Nur leider schieben sie es dann auf das Umfeld und suchen die Schuld für die Misere nur selten bei sich...
P.P.S.: Nach der Junior-Professur bist Du nicht habilitiert. Du kannst nach der Junior-Professur auf eine richtige Professur berufen werden, aber habilitiert bist Du nicht.
Lounge Gast schrieb:
antwortenAber jetzt mal doof gefragt: Ich bin jetzt 31 frisch
promoviert und ich stehe vor einer wichtigen Entscheidung -
mach ich weiter in der Wissenschaft oder gehe ich in die
Wirtschaft?Da ich in den Ingenieurwissenschaften promoviert habe, dürfte
mir ein Einstieg in die Wirtschaft grundsätzlich leichter
fallen. Auf der anderen Seite gebe es die Möglichkeit, in
Form von einer Juniorprofessur oder PostDoc-Stelle an der Uni
zu bleiben. Ich frage mich jedoch, was kommt danach? Als
habilitierter Wissenschaftler kann das Ziel ja nur noch eine
Professur sein, aber will man das wirklich und wie schwierig
ist das aufgrund der ausländischen Konkurrenz? Was ist wenn
man plötzlich mit 37 aufwacht, ist habilitiert aber findet
keinen Job an der Uni? Eine Karriere in der Industrie hat man
sich dann wohl auch komplett verbaut...
Re: Spiegel Artikel - Berufseinstieg für Promovierte
Immer dies Schwarz-Weiß-Malerei.
Es ist doch völlig offensichtlich, was hier gemein ist:
Niemand hat behauptet, dass man mit 21 unbedingt mit dem Studium fertig sein müsste, weil man sonst zu alt sei für den Berufseinstieg.
Hingegen aber ist die Behauptung, dass man mit 39 für den Berufseinstieg zu alt ist, nunmal Fakt.
Bitte nicht immer Dinge schreiben, nur weil man unbedingt irgendetwas tippen möchte!
Lounge Gast schrieb:
antwortenAuch das Alter ist ein Faktor, richtig ... aber wohl nicht
"vor Allem" ..... nicht jede
Branche/Tätigkeitsbereich will 21-jährige FH-Bachelor Teenies
haben und schließt andere "alte" Leute aus.Lounge Gast schrieb:
Studiengang,
sindentscheidend.
Re: Spiegel Artikel - Berufseinstieg für Promovierte
Wie ich es gerne hätte?
Man sollte Studiengänge ohne Verwertungsmöglichkeit am Arbeitsmarkt gar nicht in der Form anbieten. Wenn überhaupt, dann sollten geisteswissenschaftliche Fächer als Nebenfächer innerhalb berufsorientierter Studiengänge angeboten werden. "Weiche BWL-Studiengänge" würden sich hier anbieten. Die private Hochschule AKAD bietet seit vielen Jahren z. B. den Bachelor of International Communication an, was ich ganz charmant finde. Man studiert hier Sprachen und Kommunikationswissenschaft zusammen mit BWL-Fächern wie Personal und Marketing. Das ist eben für alle, die sich nicht für ein zahlenorientiertes BWL-Studium erwärmen können. Zur Not kann man so etwas später auch noch als BWL-Studium verkaufen und eine Stelle im Unternehmen bekommen. Mit reiner Germanistik und Slawistik ist das halt noch eine ganze Ecke schwieriger.
Und man muss nicht 12 Doktoranden beschäftigen, wenn es an der Uni nur drei!!!! Stellen für Professoren gibt, die dann in Deutschland auch noch lebenslang auf der Stelle sitzen.
Manche Menschen sind halt naiv und glauben, dass alles schon einen Sinn ergeben wird, da es diese Bildungsangebote ja nunmal gibt. Im Studium kommt man auch schnell an Punkt, an dem man schon so viel Zeit investiert hat, dass man nicht einfach abbrechen will.
antwortenRe: Spiegel Artikel - Berufseinstieg für Promovierte
"Will man das wirklich?" -> naja, auf die Frage musst Du halt eine Antwort finden.
Wenn Du Dir wirklich die Sorgen um die ausländische Konkurrenz machst, dann lass es lieber mit der wissenschaftlichen Karriere.
Es ist doch ganz einfach: Wenn Du wirklich eine wissenschaftliche Karriere willst (und das heißt: Prof werden), dann nimm eine Junior-Prof-Stelle und los gehts. PostDoc für ein Jahr wäre dann auch OK, wenn man in dem Jahr gut Paper produzieren kann, die einem in der Junior-Prof-Stelle von Nutzen sind.
Das schöne TVL-13-Leben genießen mittels drei Jahren PostDoc OHNE das Ziel, eine wissenschaftliche Karriere anzustreben: das solltest Du nicht tun!
Ich lese aus Deinem Beitrag, dass Du Dich eigentlich schon gegen eine wissenschaftliche Karriere entschieden hast. Hiermit also die Bestätigung: Geh raus und arbeite!
P.S.: Wahrscheinlich unbedacht von Dir gewählt, aber dennoch zutreffend: Diese Leute wachen mit 37 auf. Nur leider schieben sie es dann auf das Umfeld und suchen die Schuld für die Misere nur selten bei sich...
P.P.S.: Nach der Junior-Professur bist Du nicht habilitiert. Du kannst nach der Junior-Professur auf eine richtige Professur berufen werden, aber habilitiert bist Du nicht.
Re: Spiegel Artikel - Berufseinstieg für Promovierte
Und wann feierst Du Deinen 20. Geburtstag?
Um Gottes Willen - was schreibst Du da für einen gequirlten Mi.. zusammen!
Lounge Gast schrieb:
antwortenWie ich es gerne hätte?
Man sollte Studiengänge ohne Verwertungsmöglichkeit am
Arbeitsmarkt gar nicht in der Form anbieten. Wenn überhaupt,
dann sollten geisteswissenschaftliche Fächer als Nebenfächer
innerhalb berufsorientierter Studiengänge angeboten werden.
"Weiche BWL-Studiengänge" würden sich hier
anbieten. Die private Hochschule AKAD bietet seit vielen
Jahren z. B. den Bachelor of International Communication an,
was ich ganz charmant finde. Man studiert hier Sprachen und
Kommunikationswissenschaft zusammen mit BWL-Fächern wie
Personal und Marketing. Das ist eben für alle, die sich nicht
für ein zahlenorientiertes BWL-Studium erwärmen können. Zur
Not kann man so etwas später auch noch als BWL-Studium
verkaufen und eine Stelle im Unternehmen bekommen. Mit reiner
Germanistik und Slawistik ist das halt noch eine ganze Ecke
schwieriger.Und man muss nicht 12 Doktoranden beschäftigen, wenn es an
der Uni nur drei!!!! Stellen für Professoren gibt, die dann
in Deutschland auch noch lebenslang auf der Stelle sitzen.Manche Menschen sind halt naiv und glauben, dass alles schon
einen Sinn ergeben wird, da es diese Bildungsangebote ja
nunmal gibt. Im Studium kommt man auch schnell an Punkt, an
dem man schon so viel Zeit investiert hat, dass man nicht
einfach abbrechen will.
Re: Spiegel Artikel - Berufseinstieg für Promovierte
Der Fehler im System und in unseren Köpfen ist der: Eine Uni ist keine höhere Berufsausbildung. Dafür gibt es FHs oder Neudeutsch Hochschulen. Eine Uni ist eine Forschungseinrichtung. Warum dann natürlich Fächer wie BWL an der Uni platziert wurden bzw. mehr als 5 Studenten sich pro Fach immatrikulieren dürfen - tja, halt der Fehler im System.
antwortenRe: Spiegel Artikel - Berufseinstieg für Promovierte
"Man sollte Studiengänge ohne Verwertungsmöglichkeit am Arbeitsmarkt gar nicht in der Form anbieten."
Soweit würde ich nicht gehen. Ich finde es ausgesprochen gut, dass es ein breites Angebot gibt. Und oft weiß man ja heute nicht, ob bestimmtes Wissen vielleicht nicht irgendwann nützlich ist. Bildung ist auch mehr als Ausbildung.
ABER: Man sollte Leute die Geisteswissenschaften studieren wollen folgenden Satz unterschreiben vor einem Notar unterschreiben und beim Arbeitsamt hinterlegen lassen:
"Ich bin mir bewusst, dass ich keinen Anspruch auf eine bezahlte Stelle habe, nur weil ich studiert habe. Ich bin mir bewusst, dass ich das Studium auf eigenes Risiko eingehe. Ich wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der Arbeitsmarkt für diese Qualifikation schwierig ist und seit Jahren nahezu keine Nachfrage besteht. Ich verspreche hiermit, dass ich die Schuld nicht auf andere oder das System schieben werde, so ich den Schritt bereue. Zum Zeitpunkt der Unterschrift bin ich im völligen Besitz meiner geistigen Kräfte und handle aus freien Stücken"
Damit könnte ich leben.
antwortenRe: Spiegel Artikel - Berufseinstieg für Promovierte
Schön geschrieben. Es gibt nicht wenige Leute, die bei der Studienwahl extrem naiv hinsichtlich dessen sind, wie eine Marktwirtschaft funktioniert. Die Naivität wird dann spätestens nach dem Studium (+fortgesetzter Naivität=geisteswissenschaftl. Dr.-Titel) bestraft.
antwortenSoweit würde ich nicht gehen. Ich finde es ausgesprochen gut,
dass es ein breites Angebot gibt. Und oft weiß man ja heute
nicht, ob bestimmtes Wissen vielleicht nicht irgendwann
nützlich ist. Bildung ist auch mehr als Ausbildung.ABER: Man sollte Leute die Geisteswissenschaften studieren
wollen folgenden Satz unterschreiben vor einem Notar
unterschreiben und beim Arbeitsamt hinterlegen lassen:"Ich bin mir bewusst, dass ich keinen Anspruch auf eine
bezahlte Stelle habe, nur weil ich studiert habe. Ich bin mir
bewusst, dass ich das Studium auf eigenes Risiko eingehe. Ich
wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der Arbeitsmarkt
für diese Qualifikation schwierig ist und seit Jahren nahezu
keine Nachfrage besteht. Ich verspreche hiermit, dass ich die
Schuld nicht auf andere oder das System schieben werde, so
ich den Schritt bereue. Zum Zeitpunkt der Unterschrift bin
ich im völligen Besitz meiner geistigen Kräfte und handle aus
freien Stücken"Damit könnte ich leben.
Re: Spiegel Artikel - Berufseinstieg für Promovierte
Wer sollte denn dann Deiner Meinung nach entscheiden, für welche Studiengänge es in ca. 5 Jahren (also, wenn die jetzigen Studienanfänger einen Job suchen) Verwertungsmöglichkeiten gibt? Der Staat in seiner Weisheit. Viellicht sollte der dann gleich auch noch entscheiden, was in den nächsten 5 Jahren an Gütern produziert werden soll, weil er am besten weiß, was am Markt gebraucht wird.
So ein 5-Jahres-Plan wäre schon eine tolle Sache. Ich frag mich, warum da noch einer drauf gekommen ist.
Lounge Gast schrieb:
antworten"Man sollte Studiengänge ohne Verwertungsmöglichkeit am
Arbeitsmarkt gar nicht in der Form anbieten."
Re: Spiegel Artikel - Berufseinstieg für Promovierte
So einfach ist es eben nicht. Klar haben Leute, die sich für geisteswissenschaftliche Studiengänge entscheiden, von irgendeiner Seite die Information erhalten, dass die Stellensuche danach schwierig wird. Die Reaktionen darauf kann man in zwei Gruppen einteilen:
-
"Ich habe bei Verlag / Fernsehsender YX ein kostenloses Praktikum gemacht und dort arbeiten Leute, die alles mögliche studiert haben. Ich werde auf jeden Fall dort nach dem Studium einen Job finden. Auch für Geisteswissenschaftler gibt es genug potenzielle Stellen. Ich habe es selbst gesehen."
- "Ich wäre sowieso ein furchtbarer BWLer / Ingenieur etc., weil mich das alles überhaupt nicht interessiert. Aber in Geisteswissenschaften bin ich so gut, dass ich international konkurrenzfähig bin. Und darauf kommt es schließlich an. Ich muss einfach nur der Beste sein, dann kriege ich auch einer der wenigen Stellen, wenn es sein muss auch in den USA. Natürlich würde ich Leuten, die nur mittelmäßig sind, von dem Studium abraten, aber ich bin die Ausnahme, weil ich sooooo gut bin."
Tja und dann sind die eben auch wirklich gut im Studium und sie kriegen eine Stelle als Doktorand. Und dann bestätigen sich die Theorien auch erst mal. Und mit Ende 30 landen sie dann noch in der freien Wirtschaft auf dem Arbeitsmarkt....
Wenn man einen "sicheren" Studiengang wie BWL wählt, weiß man doch auch nicht, wie die Stellensuche später verlaufen wird. Es ist ja nicht so, dass ihr mehr Durchblick habt, ihr habt halt nur die "konventionelle" Alternative gewählt. Wer weiß aber, wie in ein paar Jahren der Arbeitsmarkt für BWLer aussehen wird. Es kann sein, dass man sich auch über euch aufregt und sagt "Oh Mann! Wie kann man nur BWL studieren, weiß doch jeder, dass das total überlaufen ist und es abgesehen von ein paar Nischen keinerlei Nachfrage nach diesen Absolventen gibt".
antwortenRe: Spiegel Artikel - Berufseinstieg für Promovierte
Crap-Beitrag.
Leute, die Geisteswissenschaften studieren, tun dies in erster Linie aus Interesse. Und eben nicht, indem sie schon auf den Arbeitsmarkt schielen. Mit 20 finde ich das auch OK. Man muss sich dann am Ende des Studiums der Realität stellen und etwas arbeiten, was nicht so viel mit dem Studium zu tun hatte. Aber hey, das tu ich als Mathematiker auch!
Die Frau im Artikel hat das "Sich-der-Realität-stellen" lange - zu lange - herausgeschoben und muss jetzt mit den Konsequenzen leben.
Eine Job-Garantie gibt es weder für BWLer, noch für MINTS, noch für Juristen oder Geisteswissenschaftler. Es gibt Zyklen, in denen das eine mehr nachgefragt ist als das andere.
Lounge Gast schrieb:
antwortenSo einfach ist es eben nicht. Klar haben Leute, die sich für
geisteswissenschaftliche Studiengänge entscheiden, von
irgendeiner Seite die Information erhalten, dass die
Stellensuche danach schwierig wird. Die Reaktionen darauf
kann man in zwei Gruppen einteilen:
"Ich habe bei Verlag / Fernsehsender YX ein
kostenloses Praktikum gemacht und dort arbeiten Leute, die
alles mögliche studiert haben. Ich werde auf jeden Fall dort
nach dem Studium einen Job finden. Auch für
Geisteswissenschaftler gibt es genug potenzielle Stellen. Ich
habe es selbst gesehen."- "Ich wäre sowieso ein furchtbarer BWLer / Ingenieur
etc., weil mich das alles überhaupt nicht interessiert. Aber
in Geisteswissenschaften bin ich so gut, dass ich
international konkurrenzfähig bin. Und darauf kommt es
schließlich an. Ich muss einfach nur der Beste sein, dann
kriege ich auch einer der wenigen Stellen, wenn es sein muss
auch in den USA. Natürlich würde ich Leuten, die nur
mittelmäßig sind, von dem Studium abraten, aber ich bin die
Ausnahme, weil ich sooooo gut bin."Tja und dann sind die eben auch wirklich gut im Studium und
sie kriegen eine Stelle als Doktorand. Und dann bestätigen
sich die Theorien auch erst mal. Und mit Ende 30 landen sie
dann noch in der freien Wirtschaft auf dem Arbeitsmarkt....Wenn man einen "sicheren" Studiengang wie BWL
wählt, weiß man doch auch nicht, wie die Stellensuche später
verlaufen wird. Es ist ja nicht so, dass ihr mehr Durchblick
habt, ihr habt halt nur die "konventionelle"
Alternative gewählt. Wer weiß aber, wie in ein paar Jahren
der Arbeitsmarkt für BWLer aussehen wird. Es kann sein, dass
man sich auch über euch aufregt und sagt "Oh Mann! Wie
kann man nur BWL studieren, weiß doch jeder, dass das total
überlaufen ist und es abgesehen von ein paar Nischen
keinerlei Nachfrage nach diesen Absolventen gibt".
Re: Spiegel Artikel - Berufseinstieg für Promovierte
Wenigstens hatte sie ihren Spaß im Studium. Ich habe BWL studiert und es gehasst. Habe jetzt dafür einen guten Job, der zwar nix mit BWL zu tun hat, den ich allerdings ausschließlich wegen dem BWL Studium gekriegt habe. Ist insofern ein Trade-off.
antwortenRe: Spiegel Artikel - Berufseinstieg für Promovierte
Trade-Off ist hier ein gutes Wort.
Ich sage mir das bei Sport-Studenten auch immer: Geil(st)e Studienzeit, aber danach wird's düster (sofern kein Lehramt). Man selbst hat halt theoretischen Kram studiert, dafür muss man sich danach keine allzu großen Sorgen um Job und Kohle machen.
Kenne Master-Sport-Absolventen, die nach 3 Jahren BE bei 2.200 brutto (!) sind, sofern sie überhaupt einen Job gefunden haben. Ich will das nicht verurteilen, aber ist halt was anderes.
Lounge Gast schrieb:
antwortenWenigstens hatte sie ihren Spaß im Studium. Ich habe BWL
studiert und es gehasst. Habe jetzt dafür einen guten Job,
der zwar nix mit BWL zu tun hat, den ich allerdings
ausschließlich wegen dem BWL Studium gekriegt habe. Ist
insofern ein Trade-off.
Re: Spiegel Artikel - Berufseinstieg für Promovierte
Wer von Haus an Kohle hat, der darf und kann studieren, was ihm am besten in den Kram passt. Alle anderen müssen gucken, dass sie später nicht zum Sozialfall werden und müssen verhasste oder ungeliebte, aber verwertbare, Studienrichtungen einschlagen. Im Berufsleben dann arrangiert man sich eh mit jedem Job, der einem Geld für die Rechnungen lässt.
antwortenRe: Spiegel Artikel - Berufseinstieg für Promovierte
Ebenfalls Crap-Beitrag.
Sicher soll niemand zum Sozialfall werden, aber deshalb muss man noch lange nicht BWLer werden. Für MINT ist auch nicht jeder geschaffen, und für Jura erst recht nicht.
Auch Geisteswissenschaftler finden Jobs - es ist halt nur unseriös (wie im Artikel), die Schuld dann dem Arbeitgeber zuzuschieben...
Lounge Gast schrieb:
antwortenWer von Haus an Kohle hat, der darf und kann studieren, was
ihm am besten in den Kram passt. Alle anderen müssen gucken,
dass sie später nicht zum Sozialfall werden und müssen
verhasste oder ungeliebte, aber verwertbare,
Studienrichtungen einschlagen. Im Berufsleben dann arrangiert
man sich eh mit jedem Job, der einem Geld für die Rechnungen
lässt.