Naja, ich betrachte mal nur die Situation in Deutschland. (Da ich mit dem US System nicht wirkllich vertraut bin)
Wenn ich nach dem B.Sc meinen Maste inr Vollzeit mache, ist er an staatlichen Hochschulen kostenlos.
Mache ich den Master berufsbegleitend, dann kostet der immer richtig Geld. Einzig der FU Hagen Master mit ~ 2,5k ist günstig, aber dafür langwierig und anspruchsvoll.
Alle anderen berufsbegleitenden Master bewegen sich bei staatlichen Hochschulen ab ca. 8-12k, bis zu >20k bei privaten Hochschulen.
Nun ist es einfache Mathematik:
Arbeite ich als Absolvent 2 Jahre und verdiene brutto 50k p.a., habe ich netto nach Steuervergünstigungen für die Mastergebühren ca. 30k, nach 2 Jahren 60 k. Nach Abzug der Studiengebühren bleiben 40-52k. + Berufserfahrung + Rentenansprüche
Beim „kostenlosen“ Master in Vollzeit zahle ich keine Gebühren, verdiene die zwei Jahre auch nichts, erwerbe keine Rentenansprüche und sammle auch keine Berufserfahrung.
Jeder der halbwegs clever ist und Karriere machen will, fängt nach dem Bachelor zu arbeiten an, Erfahrung zu sammeln, ein Netzwerk aufbauen, Rentenpunkte sammeln, Vermögen aufbauen. Den Master macht man berufsbegleitend, die paar Tausend die sich die Hochschulen einstecken sind Peanuts.
Genauso sieht es mit Dr. / PhD Programmen aus!
Ich bspw. habe eine Anstellung bei einem DAX30, verdiene rund 120k im Jahr und habe inzwischen eine Führungsfunktion. Ich möchte gerne promovieren (um die akademische Ausbildung bis zum höchsten Abschluss zu bringen, FH Professur offen zu halten, Prestige).
Es kommt für mich aber nicht in Frage, mich für 3-5 Jahre aus dem Arbeitsleben zu verabschieden.
Den 4 Jahre Promotion würden mich rund 500.000€ an (Brutto)Einkommen, ca. 8 Rentenpunkte, Betriebsrentenansprüche und eine herausragende Anstellung in einem Topkonzern kosten.
Was sind da schon 20-30k an Gebühren für eine berufsbegleitende Promotion?!
Freunde von mir promovieren Vollzeit, die Stellen sind nach TVöD 13 vergütet, ca. 5k brutto bei entsprechender Erfahrungsstufe (3-4, und die muss man erstmal bekommen im ÖD). Aber nur in Teilzeit, macht 2,5k p.m. bzw. 30k p.a. oder 120k für 4 Jahre.
Das heißt ihr „kostenloses“ Dr. Programm erkaufen die mit massiven Gehaltseinbußen (120k vs. 500k für 4 Jahre), massiv weniger Rentenansprüchen, weniger Erfahrung und Netzwerken in der Industrie und dem ein oder anderen verpassten Karrieresprung.
Und die Teilzeitstellen bedeuten nicht, dass die mehr Zeit für die Promotion haben. Skripte erarbeiten, Vorlesungen halten, Klausuren stellen, den Depp vom Dienst für den Dr. Vater spielen.
Die Unis wissen das, und lassen sich, analog zum Master, diese Vorteile einer berufsbegleitenden Promotion entsprechend bezahlen.
Das einzige Szenario, an dem sich eine Vollzeit Promotion an der Uni lohnt, ist wenn du anschließend Habilitieren willst und dann Universitätsprofessor werden willst.
Willst du Industrie Karriere, dann ist der berufsbegleitende Dr. der eindeutig bessere Weg.
Willst du FH Prof werden, dann ist ebenfalls die berufsbegleitende Promotion der bessere Weg, weil bei den praxisorientierten Fachhochschulen die Berufs- und Management-Erfahrung den Ausschlag gibt gegenüber Bewerbern, die außer Uni nichts kennen.
WiWi Gast schrieb am 06.08.2020:
WiWi Gast schrieb am 06.08.2020:
Nein die kosten nix, es gibt sofort Tuition waivers und Stipendium. Also zumindest für die richtigen Programme, weiß nicht was die da noch so an cash cows haben. Gerade HBS und MIT.
Kenn genug PhDs da, niemand zahlt da.
Sorry aber die Regel ist absolut. Gute PhDs bieten Mehrwert für die Uni und Profs. Wenn du zahlst, Weißt du was los ist. Man traut dir nicht zu zu forschen und daher hast du für die Uni auch keine. Wert.
Schade, dass es so cash cow DBA Programme gibt, aber glaub mit, es ist mit dieser Regel leicht auseinanderzuhalten und das weiß in der Forschung jeder.
Selbigst managerial und research faculty aber andere Büchse.
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