Hier eine Stimme aus der Praxis. Ich war selbst Trainee, Vorstandsassistent, Referent etc. Habe mittlerweile 2 Dax und 2 MDax-Unternehmen hinter mir. Habe natürlich die Entwicklung von anderen Assistenten miterlebt. Vorab: Die Arbeit als Assistent ist vom Anspruch trivial, aber man bekommt einen sehr guten Einblick in die Strukturen und LERNT INTERN WIE EXTERN eine Vielzahl wichtiger Leute kennen. In der Regel hat man dann die Option nach 2 Jahren dahin Intern dahinabzuspringen, wo man es möchte. Und glaubt mir, es gibt nichts besseres, als seinen zukünftigen Chef zu kennen und vorab einschätzen zu können, mit wem man später zusammenarbeiten kann und will. Nach der Zeit als Assistent kann man z.B. interessante Projekte übernehmen oder halt in bestimmte Abteilungen als Referent, Associate was auch immer kommen. Auf den ersten Blick unterscheidet sich nichts von einem normalen Mitarbeiter. Über die lange Frist kommt man aber besser voran, weil man eben die Leute kennt und somit bei aufkommenden Stellen gute Exit-Optionen in eigenen Haus hat. So steigt auch jedes Mal das Gehalt. In der Wirtschaft beruht die Stellenvergabe eben doch auf Vitamin B. Der Hochschulabsolvent, der als Sachbearbeiter anfängt, und das ist jeder, ob mit einem Dr. oder nicht, der keine Budget- und Führungsverantwortung hat, besitzt im Unternehmen nicht das nötige Netzwerk. Da ist ein Wechsel in bessere Positionen (ich rede hier nicht von Führungspositionen) einfach nicht so schnell machbar. Zum Thema Führungsposition: Ja, ein Assistent kann es nach vielen Jahren werden, aber nur weil er sich als Soldat bewiesen hat. Nur weil man die Termine vom Chef koordinierte und seine Folien malte, ist man nicht zwingend als Leiter sofort geeignet. Wie gesagt, die Perspektive zählt.. Zum Thema Gehalt: Für diese Stellen variiert das Gehalt unglaublich stark. Hat aber nicht damit zu tun, was für tolle Hechte ihr seid, sondern eher damit, wie schwierig euer direkter Chef ist. In der Regel ist es so, dass diese Stellen zunächst intern ausgeschrieben werden. Wenn sich dann keiner meldet, und in großen Unternehmen, d. h. Dax / MDax-Niveau, kann man sich schon fragen woran es liegt. Und so kann man natürlich Pokern. Grundsätzlich kann der Einstieg gut gelingen, aber wie gesagt eher Richtung 60-70k.
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