Jungberater: Warum ich Studis nicht mehr helfe
Hier geht es mal um ein Ereignis aus Sicht eines Unternehmensberaters. Folgende Erfahrung machte ich zuletzt und bitte um eure Meinung dazu:
Auf einem Event das ich für meine Firma besuchte (renomierte Unternehnehmensberatung) traf ich einen Studi, der sehr an einem Praktikum im Consulting interessiert war.
Ihm fehlte es an Verständnis für die unterschiedlichen Beratungsbereiche und er hielt alles für Strategy, aber er hatte ja auch gerade erst seinen Bachelor beendet. Also nahm ich mir die Zeit ihn aufzuklären, dass was Strategieprojekte (zB CDD) eig sind und dass diese i.d.R. nur einen kleinen Teil ausmachen und es meist Operations-, Restructuring-, Shared Service Center, etc. Projekte gibt.
Der Studi war sehr nervös wie ich merkte, aber ich konnte mich gut in ihn reinversetzen, da ich auch mal in einer änhlichen Situation war und nach dem Bachelor wenig Ahnung von der Praxis hatte.
Der Studi erzählte mir von seinen Top-Noten und, dass Ihm MBB mittteilten er sollte sich nach ersten Praxiserfahrungen erneut bewerben und würde von diesen weiterbeobachtet werden.
Obwohl ich dachte, dass er auf Grund seiner Ahnungslosigkeit von der Branche NOCH keine Chance im Bewerbungsgespräch haben wird, entschied ich ihm zu helfen, denn das hätte ich mir damals als studi auch gewünscht. Also überreichte ich ihm meine visitenkarte und sagte, er könne mich gerne anrufen um sich über Beratung auszutauschen und für jegliche Fragen.
Der Studi fragte mich ob wir suchen, ich sagte wir hätten eine stelle ausgeschrieben, aber wenn er sich bewirbt solle er sich vorher AUSREICHEND informieren um seine wissenslücke zu schließen und er solle mich VOR seiner bewerbung nochmal kontaktieren um uns über seine vorstellungen auszutauschen.
Wie ging es weiter?
Am nächsten tag kontaktierte mich die HR ein studi hätte sich gemeldet und gesagt er könne in meinem team ein praktikum machen. Schickte mir anbei seine bewerbungsunterlagen.
Anstatt also mich zu kontaktieren, ging er gleich zur HR und reichte nicht nur seine bewerbung ein sondern forderte auch noch ein praktikum ein.
Dazu stellte sich raus, dass er ein FH-ler ist und seine MBB erzählungen damit auch erfunden sein müssten.
Er bekam natürlich noch am selben tag eine absage. Daraufhin beschwerte er sich bei der HR, ich hätte ihm ein praktikum garantiert und nun hätte er eine absage bekommen was verarsche wäre.
Die HR befürchtete daraufhin er würde in Foren nun unser Beratungshaus haten.
Hätte er mich kontaktiert wie ich es ihm sagte, statt direkt zur HR zu laufen, hätte ich ihm geholfen sodass er sich besser auskennt. Stattdessen so eine scheiße. Das schlimme ist, ich kann ihn auch nicht anrufen und fragen warum er so dumm gehandelt hat und die bewerbung bei der HR einreicht statt mich zu kontaktieren, denn ansonsten denkt er wieder ich hätte ihm irgendetwas versprochen und petzt dinge weiter, die so nie stattgefunden haben.
Fazit: weil ich versuchte einen Studi zu helfen, hatte ich Ärger. Auch wenn man sagt, man hätte ihm nichts garantiert, steht es aussage gegen aussage und letztlich ist immer etwas zweifel bei der HR ob mans nun versprach oder nicht. Und die HR kann ja auch negative vermerke in der eigenen personalakte machen was beförderungen hindern kann.
Ich hatte als studi niemals verstanden warum berater bei bewerbungsfragen immer auf die website verweisen - nun tue ich es. Solche studis killen den Gutmenschen in mir, worunter andere dann leider leiden müssen.
@An die Berufserfahrenen, habt ihr ähnliche erfahrungen?
@An die Studis: ich hoffe ihr versteht nun das was ich als studi nie verstand: warum euch berater nicht helfen. Er gibt troublemaker unter studis. Als berater hat man nicht die aufgabe der personalakquise. Und 1 troublemaker unter den studis ist mehr negativ als 10 tolle neueinsteiger die man reinholt für den berater.
@studis die sich angesprochen fühlen so zu handeln wie der depp oben: ihr seit dafür verantwortlich dass andere von berufserfahrenen nicht supportet werden
antworten