Also, ehrlich gesagt, ich würde Dir sowohl von Philosophy, Politics and Economics in Deutschland als auch von einem Doppelstudium Philosophie und BWL an zwei verschiedenen Universitäten abraten.
Besser wäre es, Du studierst eines der beiden Fächer "richtig" und das andere als Nebenfach oder über Zusatzmodule.
Es stimmt, wie meine Vorredner sagten, dass Philosophy, Politics and Economics in Großbritannien, ähnlich wie bspw. Antike Geschichte in Harvard oder Jura in Tokyo, zu den Elitestudiengängen gehören. Und zwar in dem Sinne, dass dort eben die Elite des Landes ausgebildet wird, ohne dabei tatsächlich darauf zu achten, dass die Inhalte was mit dem späteren Beruf zu tun haben. Das gilt aber nicht für Deutschland und selbst als Ausläner in GB dürfte der Wert für Dich, falls Du überhaupt rein kommst, wesentlich unter dem liegen, was für einen britischen Oberschichtler gilt. Falls Du vorhaben solltest, in GB zu arbeiten, könnte Dir PPE dort dennoch von großem Nutzen sein, falls nicht, dann lass es lieber.
Das Problem in Deutschland ist, dass Philosophy, Politics and Economics eben kein Exotenstudium ist. Mit Philosopie in die Wirtschaft ist exotisch, mit PPE bist Du leider weder ein vollwertiger Exot, noch ein vollwertiger BWLer. Ich verstehe natürlich, was Du damit gemeint hast, aber wenn Du in die Wirtschaft willst, wäre es besser, Du spezialisierst Dich ordentlich.
Das bedeutet allerdings nicht, das Philosophy, Politics and Economics nicht für Dich persönlich das Beste sein könnte. Es gibt zwar immer wieder Leute, die Modelle wie PPE auch in Deutschland als sinnvoll erachten und was von Diversität salbadern, aber so gerne ich auch zustimmen würde, weil es mir selbst ähnlich ging wir Dir, die Realität sieht leider oft anders aus. Mit nem soliden BWL-Studium und ein paar Philo-Modulen kommst Du am Weitesten. Das ist vorher halt leider nicht zu wissen. Ich möchte nur sagen, falls Du auf Nummer sicher gehen willst, studiere am besten BWL oder am zweitbesten Philosophie in Vollzeit.
Lounge Gast schrieb:
Guten Abend,
Ich stelle mir als angehender Abiturient derzeit die Frage,
was Ich eigentlich ab kommendem Herbst studieren will.
Mein Interessengebiet ist sehr breit gestreut, sehr gerne
setze ich mich in meiner Freizeit mit Philosophie,
Gesellschaft aber auch "fancy" Management- und
Projektmanagementthemen wie SCRUM, agilem Changemanagement,
Kaizen uvm. auseinander. Ich bin mir sehr sehr sicher, dass
ich irgendwann in die Wirtschaft und mich kreativ austoben
will. Kreativ austoben im Sinne von sehr komplexen Aufgaben,
bei denen man sich als Team nächtelang den Kopf zerbricht.
Aufgrund meiner Neigungen habe Ich in Bayreuth Philosophy
& Economics, in Mannheim BaKuWi Philosophie & BWL
aber auch an der Frankfurt School of Finance and Management
den Studiengang Management, Philosophy & Economics ins
Visier gefasst. Es deckt anscheinlich völlig meine Interessen
ab (wobei in Mannheim evtl zu viel Philosophie drin wäre).
Nun meine Frage: Welche Zukunftsaussichten hat man denn
letztlich mit so einem Bachelorabschluss? Zwar liest man hier
und da, dass manche Unternehmensberatungen sich für einen
interessieren, aber zu positiv klingt das letztlich nicht.
Schafft man es damit denn überhaupt in die Industrie?
Vielen Dank im Voraus!
PS: Ich bin mir darüber bewusst, dass die Frankfurt School
nicht kostenfrei ist. Jedoch kann Ich aufgrund meiner Noten
und meines Engagements davon ausgehen, dass Ich irgend ein
Stipendium erhalten werde.
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