Hallo,

ich studiere Public Policy mit Schwerpunkt VWL & EU/internationales Wirtschaftsrecht im Master an der Sciences Po Paris. Ich habe meine Wahlfächer alle in Finance gemacht und bin Mitglied im Investment Club und der Rechtsberatung für Flüchtlinge an meiner Uni. Außerdem habe ich letzen Sommer an einer Summer School von der Sciences Po und Harvard teilgenommen. Mein Schnitt ist umgerechnet in deutsche Noten etwa 1.6, wobei meine Noten in VWL, Recht und Finance eher besser sind. Ich bin dreisprachig in Englisch, Deutsch und Suaheli (habe in Kenia gelebt), spreche fließend Französisch, relativ gut Portugiesisch und Spanisch und etwas Arabisch.

Ich habe vor dem Master an der Sciences Po sehr interdisziplinär in Bayreuth studiert wobei ich Afrika als regionalen Schwerpunkt hatte. Ich habe in diesem Bereich den Bachelor mit 1.6 und einen Doppelmaster mit 1.3 und 1.2 abgeschlossen. Außerdem war ich sehr aktiv in Model United Nations Konferenzen, unter anderem auch einmal als Secretary General. Ich habe mehrere Praktika gemacht und hatte leitende Rollen in Vereinen aber alles total unbekannte Unternehmen/NGOs oder in Kenia. Ich suche ein 6-monatiges Praktikum ab Januar/Februar und habe mich schon auf viele Praktikumsstellen in verschiedenen großen, mittleren und kleinen Unternehmen und Institutionen in sämtlichen Städten in Europa (und zum Teil auch wo anders) beworben aber ich bekomme immer entweder eine Absage oder keine Antwort.

Der allgemeine Career Service der Sciences Po sowie mein Career Adviser (hat jeder im letzen Studienjahr an meiner Uni) haben meine Bewerbungsunterlagen angeschaut und alles ist in Ordnung. Ich interessiere mich sehr für Finance, vor allem Investment Banking aber weiß, dass das sehr beliebt ist und meine Chancen nicht so gut stehen. Deshalb habe ich mich auch auf weniger beliebte Bereiche in Banken, bei Consulting Firmen, bei Unternehmen und Institutionen die was für VWL oder Public Policy ausgeschrieben haben, bei der EU, UN, OECD; WTO, in der Entwicklungszusammenarbeit (Projekte mit Fokus auf die Wirtschaft und/oder Regierungsführung) und weiterem beworben. Eigentlich bei allem was sich mit meinem Studium und meinen Interessen irgendwie vereinen lässt. Ich weiß nicht genau was das Problem ist, dass ich nicht einmal Einladungen zu Vorstellungsgesprächen bekomme.

Ich frage mich wirklich an was es liegen könnte. Ich dachte immer, dass ein interdisziplinäres Studium, Auslandserfahrung, gute Noten, eine gute Uni, mehrere Sprachen und sehr gute EDV-Kenntnisse einem zumindest zu ein paar Vorstellungsgesprächen verhelfen sollten, vor allem weil ich was den Standort angeht sehr flexibel bin. Ich vermute, dass die Unternehmen entweder so viele Bewerber haben, dass sie nur noch auf große Namen schauen oder dass sie doch eher Spezialisten suchen und weniger Leute mit einem breiter gefächerten Studium.

Hat jemand die selben Erfahrungen bei der Suche nach einem Praktikum gemacht? Ich würde mich wirklich über ein paar Tipps freuen.

Kapiere beim besten Willen nicht, warum man mit so einem Profil ins IB will (ist nicht negativ gemeint, dein Profil ist an sich super); das werden sich die Firmen wohl auch denken.

IB bist du schon recht weit von entfernt, würde dich wahrscheinlich auch nicht einladen, weil ich Bedenken hatte dass es dir nicht gefällt und du eh sofort wieder abhaust.

ABER, wenn du schon in die Privatwirtschaft willst, warum nicht Beratung. Würde mich sehr wundern wenn bei dem top Profil die MBBs dich nicht alle einladen. Schließt für die Zukunft den Weg zurück zu NGO/Int. ORG. Auch nicht so aus wie IB

Hatte keine Lust alles zu lesen. Aber jetzt für Januar/Febriar zu suchen ist halt knapp. Versuch es mal bei den Big4 hab dort zwei Angebote im TAS erhalten für noch dieses Jahr.

Du hast ein beeindruckendes Profil (Noten, starke Uni, internationale Erfahrung und NGO Praktika). Ich glaube du machst fundamental nichts falsch im Werdegang. IB ist sehr beliebt unter WiWis und es werden viele abgelehnt. Die meisten IBs rekruitieren von B-Schools und weniger von Government Affairs School (Sciences Po MPP ist ausgezeichnet). Wieviele ECTS Punkte hast du in Wahlfächer in Finance gemacht? Sind es hardcore finance oder banking regulation (H Davis)? Wenn es im IB nicht klappt, vllt compliance versuchen oder die Finanzaufsichtsbehörde. Das hat ein VWL Kommiltone gemacht. Eine andere Alternative sind Berufsverbände, da werden VWLer/Policy Analyst gerne gesehen.

Das andere Problem ist der Mangel an IB relevante Vorkenntnisse/Praktika/Quant. Alle deine bisherigen Praktika waren unbekannte NGO und zeigen in andere Richtung. Manche Personaler wollen eben auf sicher gehen und meiden Risiken. Warum dein Sinneswandel? Du bist in deren Augen ein NGO Typ/SJW und deine vielen fachfremde Interessen schrecken ab. Jack of all trade and master of none vs den WiWi Spezialist. Du hättest besser vor Sciences Po ein Bankpraktikum bei einer kleinen Bank gemacht zur Profilentwicklung, selbst non IB wäre gut.

Aber du solltest für Consulting sehr interessant sein, siehe Public Sector Consulting. Da hast du mM gute Chancen. Es kann sein, dass du bei Tier 3 Firmen unterkommst. Hast du Absolventen, Leute vom Vorjahr gefragt und wo haben sie ihre Consulting/IB Praktika gemacht? Hat Sciences Po ein Careers Fair oder Finance Day?

Bist du an der PSIA oder PSPubAff? Viel Erfolg.

Was hast du für Praktika? IB ohne Vorerfahrung kannst du vergessen. Aber Consulting sollte auf jeden Fall klappen.

Dein Profil schreit nun wirklich nicht IB.

Wie alt bist du denn? Hast du Bewerbungen bei sowas wie B4 TAS Beratung oder (z.B. nei RB) Beratung für Public Themen probiert?

Mit deinem Namen hat das sicherlich nichts zu tun.

Du hast ein ganz anderes Problem. Du willst dort hin, wofür du nicht ausgebildet bist. Wenn du dich bei internationalen Organisationen, generell im Non-Profit-Bereich, bewerben würdest, dann hättest du sehr gute Chancen.

Bewerbungen bei kleineren Banken werden dir nicht viel bringen. Die schauen nämlich auch auf den Fit. Da wirkt man mit einem Lebenslauf eher abschreckend. Da will man Überflieger erst gar nicht haben. Die bringen entweder nur Unruhe ins Team oder hauen nach kurzer Zeit eh wieder ab.

IB braucht eindimensionale,harte Arbeiter,die ihre Motivation daraus ziehen, mehr zu verdienen als der Kollege einen Tisch weiter.
Suaheli sprechende,vielschichtige Kosmopoliten aus der Entwicklungshilfe sind nicht die erste Wahl.

No IB-fit!

Go for McK!

Dein Fit für eine Beratung ist auf jeden Fall größer als für's IB - in Letzterem sucht man eher eindimensionale Menschen (weil die Arbeit das tatsächlich auch so verlangt). Ich bin mir zu 100% sicher, dass du im IB niemals glücklich werden würdest und hätte dich wohl auch abgelehnt (bzw. zumindest eingeladen und gleich gefragt: WARUM?).

Dein Problem ist, du willst zweifachen Wechsel in eine neue Industrie (IB) und Funktion (Analyst) machen ohne relevanten Kenntnisse. Wie alt bist du denn, 27?

Auch wenn es sich hart anhört, aber im IB ist es relativ Wurst ob Doppelmaster, Afrika, Model United Nations, Secretary, tolle Vereine, 5 Fremdsprachen usw.

• Kannst du hart arbeiten?
• Hast du relevante Vorpraktika?
• Ist da ein roter Faden mit Top IB-Adresse als Ziel?

Dein Profil ist echt gut, aber IBler stehen auf klassische IB CVs. Die denken sich bei dir eher: 'Was will der denn bei uns?', 'Der kann doch viel besser etwas anderes machen!'.

Was du dir mal anschauen könntest um in den Bankenbereich zu kommen mit deinem Hintergrund, ist die KfW bzw. die KfW IPEX-Bank. Der IPEX müsstest du zwar immernoch glaubwürdig verkaufen, dass du dich für Bankgeschäft interessierst aber zumindest eine Einladung zum Gespräch sollte drin sein.

Wie gut man von da ins IB kommt ist ne andere Frage, da kenne ich mich nicht aus.

Dein Profil ist echt gut, aber IBler stehen auf klassische IB CVs. Die denken sich bei dir eher: 'Was will der denn bei uns?', 'Der kann doch viel besser etwas anderes machen!'.

Ich finde aber genau diese Denkweise ist das Problem heutzutage. Ich bin sehr vielseitig interessiert, aber auch ein super Autodidakt. Habe in drei Branchen gearbeitet, die aber alle noch relativ nah beieinander lagen und trotzdem jedes mal riesieg Probleme, weil ich wegen diesem Unverständnis, warum man mal was anderes machen will, gar nicht erst eingeladen wurde. Am Ende habe ich mir die Stellen dann über Vitamin-B besorgt und sie haben es bereut mich ursprünglich abelehnt zu haben. Dieses "Eine-Sache-für-den-Rest-des-Lebens" Denken bei vielem im Kopf, nervt total.

Sollte für Einladungen bei Tier1 Unternehmensberatungen locker reichen. Probier es da, dort verdienst du auch super Geld und kannst auch auf den finance zweig gehen, wenn dich die branche interessiert

Das klare Problem ist doch hier, dass man an deinem Profil klar sehen kann, dass du eine große Seele hast. Das kann mit IB nicht klappen. das spricht gegen den ganzen Spirit der Firmen. Die wollen dich schön draußen haben.
Nachher bringst du noch Krankheiten wie Mitgefühl und Nächstenliebe mit.

WiWi Gast schrieb am 23.10.2018:

Das klare Problem ist doch hier, dass man an deinem Profil klar sehen kann, dass du eine große Seele hast. Das kann mit IB nicht klappen. das spricht gegen den ganzen Spirit der Firmen. Die wollen dich schön draußen haben.
Nachher bringst du noch Krankheiten wie Mitgefühl und Nächstenliebe mit.

Das hoert sich so traurig an. Es gibt auch noch Teams, da gibt es sowas! Bist wahrscheinlich ein Student der einmal Praktikum gemacht hat, und jetzt ein ganz harter ist.

Überqualifiziert für IB.

Geh lieber in die Beratung, Industrie oder in ein Ministerium.