WiWi Gast schrieb am 21.05.2024:
WiWi Gast schrieb am 21.05.2024:
Soll nach wie vor HSGler geben die als erstes Praktikum (wenn auch spaet im Studium) McKinsey in Zuerich machen. Aber ich glaube mehr braucht man auf so einen troll beitrag auch nicht zu antworten
Es ist Unsinn, bei McKinsey ohne Arbeitserfahrung anzufangen. Natürlich gibt es Einzelfälle, bei denen das funktioniert, aber die sind selten und betreffen meist Studenten von Studiengänge wie Physik oder Mathematik an der ETH.
Im Gegensatz dazu sind die meisten HSGler, die dort einsteigen, aus SIM/ MBF. Die Programme sind sehr selektiv (da kommen nicht mal HSG Alumni rein). Die Studenten haben bereits etwas praktische Erfahrung gesammelt (da das ein Auswahlkriterium ist) und den guten Schnitt mit den Auslandserfahrungen etc. Das passt natürlich sehr gut ins typische McKinsey Profil.
Es gibt sicher auch Absolventen aus anderen HSG Programmen, die es zu McKinsey schaffen, aber die haben meistens mehr Berufserfahrungen gesammelt, um den fehlenden Prestige-Faktor zu kompensieren.
Die SIM/ MBFler haben m.M.n Vorteile gegenüber den Rest. Die hohen Restriktionen sind schon ein klarer Signalling-Faktor für Unternehmen. Die Programme habe auch isolierte Networking Möglichkeiten, unabhängig von den normalen Events. Daher haben die eine gewisse Priorität bei solchen Unternehmen.
Nichtsdestotrotz würde ich nicht behaupten, dass alleine das „HSG Label“ unabhängig vom Programm einen entscheidenden Vorteil bei jeder Bewerbung im DACH bringt. Jeder Schweizer weiß, dass abgesehen vom SIM/MBF der Rest zulassungsfreie Programme für Schweizer sind. Daher ist der Prestige-Faktor in der Schweiz nicht so hoch, wie bei den Deutschen. Schweizer Unternehmen rekrutieren sowieso nur von Schweizer Unis und i.d.R sind es ETH, HSG und UZH. Man hat bei den anderen Unis genau so gute Chancen auf die selben Jobstellen. Es ist am Ende nicht das HSG Label, dass beim CV-Screening den Vorteil verschafft. Es ist eher die Tatsache, dass der HSGler wahrscheinlich das Unternehmen schon vorher durch die Networking Events kennengelernt hat und zu jemand ein Draht aufgebaut hat. Nicht jeder HSGler ist in Top Positionen. Die Möglichkeiten sind da, aber die muss man proaktiv davor ausschöpfen, da reicht das Label im CV alleine nicht.
Abgesehen von der Schweizer Sicht, könnte der HSG Abschluss für deutsche Absolventen hingegen ein Vorteil bringen. Haben HSG Deutsche ein Vorteil bei der Jobsuche in der Schweiz? Gegenüber Deutschen mit einen deutschen Abschluss - Sicher. Gegenüber Schweizer- Sicher nicht. Der Arbeitsmarkt ist dort sehr hart und meistens kommt man durch das einfache Bewerben nicht so einfach rein. Es werden sowieso erst Schweizer bevorzugt. Als Deutscher muss man sich stärker bemühen, um die Kontakte, da die am Ende dafür entscheidend sind und nicht das Label.
In Deutschland hat der HSG Abschluss (von allen Programmen) jedoch ein Signalling-Effekt, aufgrund der Restriktionen für Ausländer. Aber es ist unwahrscheinlich, dass er einen signifikanteren Vorteil gegenüber Absolventen anderer renommierter Unis hat wie von der Bocconi, Nova, LSE, TUM, WHU oder HEC etc. Denn die haben genau so strenge Restriktionen, wenn nicht sogar noch höhere und bieten genau den gleichen qualitativen Signalling-Effekt.
Man könnte den Vergleich auch auf die Branche beschränken, doch selbst in diesem Aspekt würde ich nicht behaupten, dass die HSG einen signifikanten Vorteil bietet. Während HSGler stärker im Schweizer Arbeitsmarkt bei der gleichen IB in Zürich vertreten sind, zeigt sich, dass Absolventen von HEC/ Bocconi häufiger in verschiedenen europäischen Städten für die gleiche IB in London oder Frankfurt arbeiten.
Es gibt es bestimmt auch HSGler in London, jedoch ist ihr Anteil im Vergleich zu den anderen Absolventen deutlich geringer. Die Mehrheit der HSGler bleibt sowieso in der Schweiz. Aufgrund dessen, dass die alle in Zürich bleiben, ist das Netzwerk und die Reputation der HSG eben nicht so stark ausgeprägt in diesen Branchen auf europaweiter Ebene.
Daher würde ich nicht sagen, dass die HSG die klare Nr.1 ist, weder in DACH, noch in Europa. Man wird bestimmt seine Vorteile in der Schweiz haben, aber da gibt es nochmal gewisse Unterschiede bei den Programmen und für Nicht-Schweizer haben die Vorteilen vom Abschlusses auch Grenzen.
antworten