Auch ich habe in Maastricht International Business studiert. Im Bachelor hatte ich den Schwerpunkt Accounting und in Master den Schwerpunkt Strategy & Innovation. Wie du befinde ich mich derzeit im Bewerbungsprozess.
Allerdings kann ich deine Meinung überhaupt nicht teilen. Ich habe insgesamt 25 Bewerbungen bisher verschickt, wovon 5-10 lediglich das Ziel verfolgten ACs und Interviews zu trainieren oder den Marktwert zu testen.
Ich wurde bisher von 10 Unternehmen entweder zum Telefoninterview, Vorstellungsgespräch, oder zum Assessment Center eingeladen. Zum Test habe ich mich auch für diverse Traineestellen/Direkteinstiege im Marketing beworben, obwohl ich im Studium offensichtlich keinen Schwerpunkt in diesem Fach hatte. Allerdings habe ich ein Praktikum bei einem führenden FMCG-Hersteller absolviert zwischen Bachelor und Master (Maastricht sei Dank übrigens!). Jedenfalls waren unter den 10 Unternehmen drei führende FMCG-Hersteller, die in einem persönlichen Gespräch mehr über mich erfahren wollten. Ich will mich hier überhaupt nicht mit meiner Quote profilieren. Ich weiß nämlich selber wie ätzend die Jobsuche zum Teil sein kann und das manche andere es deutlich schwerer haben, als wir Maastrichter.
Jedoch will ich darauf hinweisen, dass du selber scheinbar völlig falsche Vorstellungen vom aktuellen Jobmarkt hast. Der Marketingbereich ist seit geraumer Zeit völlig überlaufen. Deswegen können sich die Unternehmen die Kandidaten in Ruhe rauspicken. Oder um es ökonomisch auszudrücken: Es gibt deutlich mehr Angebot an Marketeers als Bedarf an dieser Zunft.
Das Problem liegt hierbei nicht prinzipiell an Maastricht, sondern wahrscheinlich an deinem Profil. Hierbei meine ich nicht nur dein Studienschwerpunkt oder deine Uniherkunft, sondern dein Totalpackage.
Ich habe neulich mit einer Personalerin von einem dieser FMCG-Hersteller gesprochen und sie hat mir erklärt wie der Durchschnittskandidat für ein Marketing & Sales Trainee aussieht:
- Bachelor & Master mit Schwerpunkt Marketing an einer führenden Business School Europas, vorzugsweise Top 15% aller Absolventen.
- Ein bis drei Praktika bei führenden Unternehmen aus der FMCG-Branche.
- Deutsch plus zwei Fremdsprachen
- Soziales Engagement.
Wohlgemerkt handelt es sich hier um Durchschnittskandidaten. Diese enorm hohen Anforderungen sind darin begründet, dass der Arbeitsmarkt im Bereich Marketing/Sales/Produktmanagement völlig überlaufen ist. Sogar 2nd-, oder 3rd-Tier-Unternehmen können sich immernoch die Kandidaten in Ruhe aussuchen.
Heutzutage reicht es einfach nicht mehr aus, an einer guten Universität studiert zu haben. Dies gilt besonders für Wirtschaftswissenschaftler. Wir wissen alle, dass dies keine Raketenwissenschaft ist.
Ich jedenfalls bin sehr froh darüber, dass ich in Maastricht studiert habe. Den ich bin grundsätzlich in der Lage mir Unternehmen noch auszusuchen für meine Bewerbungen. Wohlwissend das es eine realistische Chance gibt für ein Vorstellungsgespräch. Allerdings sollte man auch wissen, dass der Abschluss keine Jobgarantie darstellt. Sehr gute Noten, sehr gute Praktika und zusätzliche Assets sind heutzutage ein Muss, vor allem im Marketing.
Es reicht eben nicht aus einfach immer nur APPLE stets als Beispiel zu nennen! :)
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