Zu deiner Klärung:
M.Sc. in Elektrotechnik. Berufsbegleitend MBA und zur Zeit berufsbegleitend Dr. rer. pol.
Ich denke die Kombi sollte sich gut auszahlen, hoffe ich :-)
Ich denke, ich kann durch meinen Hintergrund sehr gut den Unterschied zwischen Vollzeit und Teilzeit vergleichen.
Und ich weiß sehr wohl, dass der Aufwand für meinen MBA, nicht einmal annäherend dem für meinen M.Sc. oder auch B.Sc. entsprach.
Daher zweifle ich ganze Studienkonzepte, die nur auf Teilzeit beruhen, doch sehr stark an.
Natürlich kann man die gleiche Diskussion auch für einen Teilzeit-Doktor aufmachen. Auch da gibt es Programme, die einem den in 3 Jahren Teilzeit ermöglichen. Wenn andere die gleiche Zeit Vollzeit brauchen, stimmt da was nicht. Bei anderen Programmen braucht man 5-8.
Ich persönlich würde immer einen Vollzeit-Absolventen, der von mir aus auch eine Note schlechter ist, einen Teilzeit-Absolventen vorziehen. Ausnahme wäre die FU Hagen.
Ich selbst habe einen 1,4 Abschluss im MBA (blockweise aufgebaut, also "executive"), und bin teilweise betrunken zu den Prüfungen erschienen. Mein 2,1 M.Sc. war allerdings entbehrungsreich und hatte wenig mit Studentenleben zu tun.
Der Punkt ist jetzt aber der, dass viele Personaler mit den Abschlüssen und Unterschieden nicht umgehen können. Sie kennen es einfach nicht, da es dieses System vor 15 Jahren noch nicht gab. Da gab es die FU Hagen, und die hat auch heute noch den gleichen Umfang wie ein Vollzeitstudium, und da braucht man auch doppelt so lang.
Und da liegt die Angst der Leute hier. Im Berufseinstieg werden Leute vorgezogen, die einen besseren Abschluss haben, weil hier noch die Denke herrscht, es sei überall gleich schwer. Und so war es ja noch vor einigen Jahren. Jede staatliche Uni oder FH hatte ähnliches Niveau. Absolventen, die den "schweren" Weg mit den schlechten Noten, trotz mehr Umfang gehen, sind die Verlierer. Im Berufsalltag wird sich die bessere Ausbildung durchsetzen, davon bin ich überzeugt. Aber der Einstieg ist doch schon die Hürde. Ich kann die Befürchtungen daher sehr gut verstehen.
Ich sage gar nicht, dass es auf der FOM (und anderen FHs mit gleichem System) keine Top-Leute gibt, die auch auf den Elite-Unis zu den besten gehören würden. Aber ich sage, dass dort Leute das Studium beenden, die woanders überhaupt nicht den Abschluss schaffen würden. Und wenn das Studium auf der FOM beendet ist, dann entspricht der Bachelor oder Master im Umfang eben nicht dem von anderen Unis und ist daher nicht gleichwertig. Das ist das Problem.
Lounge Gast schrieb:
Man muss das ganze mal nüchtern betrachten.
Ich kann nicht ganz nachvollziehen, woher die krass negativen
Emotionen der "Nicht-FOMler" kommen.
Wenn ihr tatsächlich überzeugt davon wärt, dass eure
Ausbildung so krass besser ist - entspannt euch doch. In
eurer Denke bedeutet das schließlich, dass man euch - auch
mit 3,x Schnitten - Immer einem Absolvent der FOM vorziehen
würdet. Jackpot!
So denkt hier aber offenbar der Großteil nicht - denn sonst
ginge es hier entspannter zu. Bezeichnend für dieses Denken
Zitat: "
Vielmehr traurig, dass solche Abschlüsse staatlich
Es steckt das gleiche dahinter wie mein Denken gegenüber
Fachabiturienten. Auf unserem echten Gymnasium sind meist die
Sitzenbleiber diejenigen gewesen, die dann in ihrem
Fachabijahrgang wiederum plötzlich die Besten wurden.
Plötzlich hatten Sie einen deutlich besseren Schnitt - selbst
als Ich - und sind so an noch bessere Studiengänge gekommen
(Hoch-NC S.gänge).
Das Denken ist 1:1 das hier Vorherrschende Denken / Mindset.
Entspannt euch.
Und erinnert euch bitte: Ein Student der FOM ist nicht
automatisch ein dummer Mensch.
In meiner Laufbahn - und das werdet ihr auch irgendwann
merken wenn ihr eure Traineekollegen oä anschaut - habe ich
Absolventen der FOM überall gesehen: In der Industrie
(Siemens, Thyssen etc.), sehr sehr viele BIG4, bis hin zur
Deutschen Bank Inhouse Consulting. Alles sehr kluge Köpfe.
Wer 50 Stunden für eine Uni lernt - der ist fehl an der Uni.
In meinem Bekanntenkreis habe ich Freunde von der LSE, HEC,
Bocconi und Mannheim. So eine Zahl habe ich noch nie gehört.
Es sei denn man geht in die Forschung - dann entspricht das
einer normalen Arbeitswoche.
Dem Herr mit dem M.Sc, Dr. & MBA (interessante
Kombination btw) kann ich nur beipflichten: Sehe ich genauso.
Aber auch dir kann ich nur eine größere Gelassenheit ans Herz
legen. Die FOM ist eine normale Hochschule - keine
Universität. Sie erhebt nicht den Anspruch Elite zu sein -
das ist sie auch nicht und sie wirbt auch Nicht damit.
Der Anspruch variiert je nach Dozent - wie an allen anderen
Hochschulen auch.
Sicher - und das ist nicht von der Hand zu weisen - wird ein
Vollzeitstudent mehr Zeit haben sich unter der Woche mit dem
Stoff zu beschäftigen.
Es sind einfach zwei verschiedene Modelle - und nach Rom
führen ja bekanntlich viele Wege.
Welcher der schönere ist, darf doch jeder selbst entscheiden
- und genau das ist doch was es ausmacht.
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