Also, dass hier sowas wie eine Ausländerquote bei Einstellungen besteht, wär mir neu. Das müsstest du schon mit einer seriösen Quelle belegen. Auf bloße Lippenbekenntnisse von Politikern und Verbandsführern kann man sich da nicht verlassen, die kann man getrost als PR-Arbeit abheften.
Dass du "es dir nicht vorstellen kannst" dass Ausländer evtl bei Einstellungen benachteiligt werden kann man jetzt als Argument auch nicht für sonderlich voll nehmen. Das Gegenteil lässt sich sicherlich auch nicht belegen, meine persönlichen Erfahrungen (und nicht Vorstellungen) zeigen aber, dass die Staatsangehörigkeit durchaus eine, auch wenns nur unterbewusst ist, Rolle spielen bei gewissen Branchen/Unternehmen oder Positionen. Aber wie gesagt, dass lässt sich nicht stichfest nachweisen, es ist vielmehr die eigene Wahrnehmung, insb. wenn man wie ich dazu noch aus einer bildungsfernen Schicht kommt. Nichtsdestotrotz ist das Bild in Deutschland jetzt auch nicht vernichtend, als Ausländer muss man sich dann eben den Bedingungen anpassen, sich etwas mehr anstrengen und evtl. auf der sozialen Ebene etwas mehr tun um das nötige Vertrauens- und Sympathieverhältnis aufzubauen, dann hat man sicher keine gravierenden Nachteile bei Einstellungen bzw. Beförderungen.
btw. die Situation von Ausländern in Deutschland mit der von Deutschen im Ausland zu vergleichen ist ja mal mehr als unpassend. Ich erinnere daran dass Deutschland eindeutig Migrationsland ist, hier leben zig Millionen Ausländer, wenn hier Menschen aufgrund ihrer Herkunft diskriminiert werden ist das schon ein gesellschaftliches Problem mMn. Dass Deutsche im Ausland (beruflich) diskriminiert werden wäre mir neu. Erstens gibts es meines Wissen nach nicht soviele Deutsche im Ausland, zumindest im Vergleich zu den hier lebenden Ausländern. Zweitens sind die Deutschen die auswandern meist sehr gut ausgebildet und werden bei ausländischen Arbeitgebern dementsprechend gern gesehen.
Lounge Gast schrieb:
Also erstens mal würd ich behaupten, dass bei der Bewerbung
um eine Stelle eine 50:50 Chance besteht zwischen Deutschen
und Ausländern. Meiner Erfahrung nach tendieren die
Unternehmen sogar eher dazu einen Nicht-Deutschen
einzustellen, um nach außen hin zu zeigen, wie tolerant und
weltoffen die Firma doch ist. Außerdem meine ich gehört zu
haben, dass Unternehmen verstärkt dazu gezwungen werden sich
bei der Bewerbung für einen Nicht-Deutschen zu entscheiden
wegen Integrationszwecken.
Als zweites braucht sich kein Ausländer aufregen, wenn es
doch mal so sein sollte, dass ein Deutscher bevorzugt wird
bei der Bewerbung (was ich mir beim besten Willen aber nicht
vorstellen kann). Sollte es doch so sein, sollte der
Abgewiesene sich immer im Klaren darüber sein, dass wenn sich
ein Deutscher im Ausland bewirbt, er automatisch auch
geringere Chancen hat. Vielleicht noch viel geringere Chancen
als hier in Deutschland lebende Ausländer, weil Deutschland
hier ein modernes und seriöses Land ist! Also immer Ball
flach halten und diese Tatsachen berücksichtigen, wenn man
sich hier über solche Dinge aufregt!
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