KPMG Audit - Probezeitkündigung (man sollte aufpassen bei solchen Firmen)
Hallo zusammen,
als Warnung vorab: dies soll ein Nachtreten gegenüber KPMG Audit sein, damit nicht nur die schönen Seiten der Big4 gezeigt werden, gerade da die Big4 bei den WiWi's eine enorme Einstellungsquote haben.
Vor mehreren Jahren bin ich bei KPMG in einer mittelgroßen Stadt eingestiegen. Neben monatelanger Wohnungssuche musste ich neben dem Geld ebenfalls viele Nerven in den Umzug investieren. Fernab der Prüfungstätigkeit bin ich damals mit einem prüfungsbegleitenden Sonderprojekt gestartet und mir wurde nach Abschluss dieses Projektes dann gekündigt bzw. eine Eigenkündigung nahegelegt. Tja, in der Freistellungsphase durfte ich mir dann einen neuen Job in einer neuen Stadt suchen, bin aber trotz der suboptimalen Phase (um Neujahr, in der die Einstellungsphase der WP bereits abgeschlossen war) und dem "Schandfleck" im Lebenslauf noch nahtlos zum neuen Prüfungsjob übergegangen.
Hintergrund der Kündigung war, dass ich sehr selbstbewusst aufgetreten bin. Ich hatte tolle Praktika absolviert, eine sehr gute Abschlussarbeit und ein sehr gutes Zeugnis. Bei den Kollegen kam das Selbstbewusstsein nicht so toll an, es fiel immer wieder der Spruch, dass man dankbar sein darf bei einer so großen WP zu arbeiten. In einem Projekt, dass für alle Beteiligten neu war und keiner eine klare Linie hatte, habe ich versucht mich einzubringen und habe teilweise ohne Absprache erste Ideen entwickelt und umgesetzt (auf Excel-Basis). Kam nicht gut an. Ohne Vorankündigung und aus dem heiteren Himmel wurde mir halt obiges mitgeteilt. Eine Chance mein "Verhalten" zu ändern wurde mir nicht gegeben.
Mittlerweile bin ich in der Industrie in einer leitenden FRW Position i.w.S.. Der Mythos WP und der Karrierebooster durch das Examen haben mich lange in dieser Branche gehalten. Letzten endes habe ich aber erst im Industriejob eine Tätigkeit gefunden, bei der ich erstmalig gerne (freiwillig) Überstunden mache, weil es mir einfach Spaß macht.
Lange Rede kurzer Sinn: auch wenn WP's viele Leute einstellen, sollte man lieber etwas länger suchen und dafür das machen, was man gerne mag. Ich habe während meiner Prüfungszeit viele Leute getroffen, die lieber in der Industrie wären, die Jobs dafür aber in der Anzahl einfach nicht gegeben sind. Und wenn man nicht so schlau ist und die ersten sechs Monate den Leuten über einem (und dieses fängt bereits mit den Senior Associate an) in den Arsch kriecht, dann kann es leicht passieren, dass man als billiger Projekt-Zukauf dann wieder fliegt. Im Arbeitsleben gibt es ab gewissen Positionen viele Leute mit eigenartigen Charaktern, da würde ich mein damaliges Ich im Durchschnitt eingeschätzen, nach der gemachten Erfahrung bin ich heute natürlich viel vorsichtiger.
Hab ich es nötig nachzutreten? Nein. Ich hab bisherall die Jahre auch geschwiegen und nichts Negatives über die Firma gesagt, finde aber, dass so ein Verhalten nicht unerwähnt bleiben sollte und schreibe deshalb diesen Beitrag.
Nette Grüße.
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