Also ich empfinde auf Konzerne gerichtet Vertrauenarbeitszeit als Vorteil, auch wenn in der Praxis kein großer. Auch als ATler muss man laut Gesetzt übrigens die Arbeitszeit erfassen. Bei manchen Unternehmen ist das in der Praxis nur noch nicht ganz angekommen.
Der eigentliche Unterschied bei den Arbeitszeitmodellen ist, ist dass man mit einem Vertrauensarbeitszeit-Vertrag seine Arbeitszeit frei disponieren kann. Man ist also viel flexibler, kann mal tagsüber irgendetwas anderes machen (in der Praxis vor allem wenn man aus dem HO arbeitet) und die Stunden dann theoretisch auf andere Tage disponieren. Bei normalen Tarifverträgen muss man (wenn man gerade keine GLZ ausgleichen kann) die 7/8 Std. am Tag absitzen.
Allgemein würde ich sagen, dass wenn man seine Aufgaben in =< 40 Std hinkriegt, ist Vertrauensarbeitszeit von Vorteil. Es ist dann ein Nachteil, wenn man mehr als 40 Std arbeitet, da man sich dann zwar die Überstunden hinterher eigenverantwortlich zurückholen kann, aber eben keine vollen Tage bzw. zusätzliche Urlaubstage wie bei GLZ möglich ist.
In der Praxis unterscheidet sich das ehrlicherweise aber kaum. Die Leute mit Vertrauensarbeitszeit arbeiten so viel wie sie müssen, um ihre Aufgaben zu erledigen. Kann ne Woche mal 30 Std sein, eine andere dann 45.
Und auch die Kollegen mit GLZ können in der Praxis meistens eintragen was sie wollen und sich auch so die Zeit freischaufeln.
Trotzdem empfinde ich die bei der Vertrauensarbeitszeit festgehaltene freie Disponierung der eigenen Arbeitszeit als hohes Gut. Alternative wär mir etwas zu schullastig, klassisches 9-5 mit rumhocken, auch wenn du nichts zu tun ist. Erwachsene Menschen sollten (wenn es der Job zulässt) eigenverantwortlich entscheiden können, wann sie ihre Aufgaben erledigen. Das offiziell im Vertrag verschriftlich zu haben, gibt mir zumindest ein gutes Gefühl. Und ich komme von einem GLZ 35h Tarif.
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