Ich sage doch nicht, dass Mieten IMMER teurer als Kaufen bzw. Bauen ist. Ich sage, dass in unserem Fall 'ex post' Bauen deutlich, deutlich (!) preiswerter als Mieten war.
Die Vergleichsmiete ermittle ich auch durch Angebote auf Immoscout. Wenn die Angebote dort gerade einen Tag oder maximal 1-2 Wochen online sind, dann gehe ich davon aus, dass es ein marktfähiger Preis ist. Für 2.200 Euro wurde hier ein Haus kaum 100 Meter entfernt vermietet. Da waren innerhalb Tagen wo es online war regelmäßig Interessenten da und keine 2 Wochen später war es offline.
Die 2.000 Euro (Kaltmiete!) Wohnung ca. 400 Meter entfernt ging in unter einer Woche weg. Die wa ansich auch kleiner als unser Haus und ohne Garten und schlechte Microlage, aber ansonsten schön.
Eine eher kleinere und ältere Wohnung (gerade so 4-Zimmer, alt, nicht sehr schön, nicht mit einem Haus vergleichbar) ging innerhalb von einem Tag für 1.200 Euro Kaltmiete weg. Waren halt wirklich 4 Mini-Zimmer, Mini-Küche, kleine Fenster, altes Bad, alles alt.
Das Haus für 2.200 Euro Kaltmiete ist sehr gut vergleichbar mit unserem. Ich finde natürlich, wir haben den besseren und durchdachteren Grundriss und hier und da einige wichtige Gimmicks. Aber von den Hardfacts ist es vergleichbar.
In der Microlage hier gibt es nur wenige Angebote, dementsprechend kann ich hier nicht 100 Vergleichsmieten anführen. Aber wenn man den Umkreis auf ca. 2 Kilometer erweitert, dann bestätigen die Angebote dort auch das Marktniveau hier.
Manche behaupten hier, dass ein Mieter stattdessen in ETF investieren kann und er dadurch mehr bekommt. Diese Aussage ist falsch. Es kann sein, dass die Miete niedriger ist und es kann sein, dass die Miete höher ist. In unserem Fall ist die Kreditrate geringer als die Miete für ein vergleichbares Objekt. Für uns bedeutet das, wir bekommen das Haus als Eigentum UND eine höhere Sparrate.
Das kann im Einzelfall anders sein, sodass man die Vermögensakkumulation durch Depot vs. Immobilie abwägen kann. Bei uns ist das nicht so, wir haben mehr Immobilien-Vermögen und mehr Aktien-Vermögen im Gegensatz dazu, wenn wir uns für Mieten entschieden hätten.
Ich sage auf keinen Fall, dass es immer so ist. Ich will nur die Behauptung widerlegen, dass Mieter mehr sparen könnten. Das kann sein, muss aber nicht. In unserem Fall können wir dank des Hauses auch mehr ins Depot sparen.
WiWi Gast schrieb am 03.03.2022:
Es kam mir sehr komisch vor, das Kaufen wirklich absolut günstiger sein soll als Mieten uns hab da in meiner Region nochmal nachgeschaut.
Auf den ersten Blick, stimmt es tatsächlich. Für ca. 2k kann man hier ein Haus mieten. Für 1,8k Rate kann man hier ein Haus kaufen. Aber ein tatsächlicher Vergleich ist schon deshalb fast nicht möglich, weil die Häuser deutlich größer, moderner und in der besseren Gegend waren und es bei Immoscout sowieso nur 5 Treffer für meine Stadt gab.
Ich finde nicht, daß ich daraus die Regel "mieten ist absolut teurer" ableiten kann. Ich fände es spannend zu wissen, wie du die Vergleichsmiete eigentlich ermittest?
WiWi Gast schrieb am 02.03.2022:
Selbst wenn du die 4% Regelung nimmst: Dann wären noch ca. 900.000 Euro notwendig, um nach Steuern und Soli netto 2.200 Euro pro Monat zu generieren. Ob die 4% Regelung noch anwendbar ist, angesichts des aktuellen Shiller P/E - das ist auch fraglich. Vermutlich liegt die Wahrheit irgendwo zwischen 900k und 2.300k. Soviel ist notwendig, um eine vergleichbare Immobilie dauerhaft von Kapitalerträgen zu mieten.
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