Die anderen haben das ja schon gesagt: wenn die Zinsen steigen, werden auch die Preise sinken. Die Immobilien werden nun Mal aus Einkommen und Vermögen bezahlt. Solange sich die eigene Position in Relation zur restlichen Bevölkerung nicht stark verändert, wird man für ähnliche Immobilien in Frage kommen, unabhängig vom Zinsniveau. Das Zinsniveau gibt nur vor, ob der Einkommens- oder der Vermögensanteil relevanter ist.
Zu eurer konkreten Situation: ich könnte mir das absolut nicht vorstellen, einen derart großen Anteil am Einkommen auf derart lange Zeit für eine Immobilie zu verwenden. Das schränkt euer Leben finanziell massiv ein, gleichzeitig habt ihr ein riesiges Risiko, wenn irgendwo etwas schief läuft. Selbst ohne Krankheit, Scheidung oder Jobverlust wird das Umschulden in 10-15 Jahren mit 450-550k Restschuld schon kritisch, wenn die Zinsen dann bei 3-4% liegen sollten.
Mal als Vergleich: Wir liegen (noch ohne Kinder) aktuell bei ca. 8,5k ohne und ca. 10k mit Sonderzahlungen und planen langfristig mit zwei Kindern mit ca. 7,0-7,5k ohne bzw. 8,5-9,0k mit Sonderzahlungen. Die maximale Monatsrate, die wir uns für Zins und Tilgung überlegen, sind deine 2.000 Euro, wahrscheinlich werden wir lieber etwas runter gehen, um mehr Puffer zu haben. Außerdem wollen wir das Haus mit Mitte 50 abbezahlt haben, um etwas Puffer für zusätzliche Altersvorsorge/ Studium der Kinder/ Renovierungen am Haus zu haben. Das bedeutet dann bei einer Laufzeit von 20-25 Jahren, dass das maximale Kreditvolumen im Bereich 500-600k liegen sollte, wir planen gerade konkret einen Objektkauf mit unter 500k Kreditsumme. Wie andere schon gesagt haben, auch bei einem Haus kommen nochmal ca. 500 Nebenkosten dazu, außerdem kannst du sicherlich mindestens das gleiche für Instandhaltung/ Sanierung rechnen.
Damit fühle ich mich noch wohl. Wir haben uns auch ein nochmal luxuriöseres Objekt angeschaut, wo wir bei ca. 700k Kreditsumme gewesen wären, und kamen zu dem Entschluss, dass wir dann bis zur Rente im Wesentlichen mit unserer Villa vorsorgen würden und wirklich nur ein riesiges Klumpenrisiko haben. Das war uns einfach zu viel Risiko (Abhängigkeit vom Arbeitgeber hier in der Region, Attraktivität des Standorts, Haltbarkeit des Hauses etc.), da bin ich lieber schneller und günstiger mit dem Abzahlen durch und baue auf mehrere Standbeine (parallel weiterführen ETF-Depot, Kauf von Cryptos oder Gold, etc.).
WiWi Gast schrieb am 10.09.2021:
alter, wie oft willst du dich wiederholen? Bist du irgendwie geistig nicht ganz bei dir ?
@Topic:
Hat hier jemand eig. Zukunftsängste? In Bezug auf Wohnkosten?
Wir verdienen nicht schlecht, auch nicht übermäßig (5.700 Euro netto, ohne Sonderzahlungen). und leisten uns das was wir wollen (kein Luxus, aber öfter essen, bisschen shoppen, schöne Urlaube etc.).
Wir wohnen zur Miete in Stgt für ca. 1170 € warm. Sparen tue ich im Schnitt ohne Sonderzahlungen 1.200 - 1.600 Euro falls keine größere Anschaffung / Zahlung dazwischen kommt.
Nun haben wir die Möglichkeit ein neues Reihenhaus zu kaufen und müssten dafür einen Kredit i.H.v. 755.000 Euro aufnehmen, was einer Rate bei gutem Zins von 2.000 Euro entspricht. Mit NK vermutlich 2.400 Euro, oder?
Abbezahlt wäre das erst in 42 Jahren oder so (nach der Rente).
Nach Reservierung habe ich totale Angst, dass wir danach wie die Esel leben müssen, habe Angst nicht mehr das tun zu können was ich bisher tue. Ist das normal? Klar bei Eigentum gibts "Einschränkungen" aber die Angst lähmt mich förmlich.
Ich denke wenn ich jetzt nicht unterschreibe kann ich mir irgendwann gar nichts mehr leisten? und irgendwann brauchen wir mehr Platz (aktuell 80m2 zu 3, voll i.O. zu 4 wäre es zu eng).
Ich habe total Schiss, dass wenn ich sag ich mal in 3 Jahren was anderes passendes gefunden habe, dass der Preis wieder 30% drüber liegt. Womöglich ist der Zins dann höher und zack platzt der Traum für die nächsten 20 (?) Jahre.
Was sagt ihr? Wie ist es bei euch? Meinungen?
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