Ohne eine Grundsatzdiskussion zu diesem Thema hier breittreten zu wollen:
Absolut realitätsfern und für den Großteil der Eltern - Hauskauf hin oder her - keine Option.
Kinder sind zu Beginn „Vollzeitjob“, später mind. „Teilzeitjob“;) Vorausgesetzt man hat kein förderfähiges Kind (und das stellt man in der Regel erst später fest).
Natürlich kann man sich auch komplett ausklinken und die Kinder sich selbst und/oder fremden Betreuungspersonen überlassen, nur holt diese „Zeitersparnis“ bei der Kinderzeit einen früher oder später ein. Das ist die Regel. Wer es nicht glaubt, wird von der Realität früher oder später eingeholt.
Viele machen auch den Fehler, sich vom Arbeitgeber zu schnell wieder umfangreich einspannen zu lassen (ohne Option auf Stundenreduzierung bzw. mit Karriereknick sollte es doch nicht wie erwünscht laufen). Bei Kindergartenkindern in der Regel kein Problem, ab Schuleintritt durchaus häufiger im Freundeskreis erlebt, dass nichts mehr nach Plan funktioniert hat und beruflicher Stress/Druck dazu kam und die Bedürfnisse des Kindes in den Hintergrund gerieten.
Jede Familie ist anders, jedes Kind ist anders. Man kann daher nicht pauschal sagen, wie viel Stundenumfang per se möglich ist.
Aber Geld/Einkommen ist nicht Alles- auch wenn man es in diesem Forum schwerer glauben mag. Manche Erfahrungen muss man eben selber machen.
Mein Blick auf dieses Thema war ein anderer vor der Geburt meines ersten Kindes, nach der Geburt des zweiten und mit der Zeit und nun zwei Schulkindern (5. und 3. Klasse) sehe ich die Dinge anders, nicht nur bezogen auf meine persönliche Situation sondern mit Blick auf die Familien im Umfeld.
Mein Rat: Für die Finanzierung mit max. 120-140 Prozent Stundenumfang zu zweit rechnen, alles on Top in die Sondertilgung packen und im Ergebnis lieber eine Nummer kleiner kaufen.
Wir haben z.B. statt RH oder DHH eine ETW gekauft und mit nur einem Vollzeitgehalt (beide Akademiker) kalkuliert. Stuttgarter Umland und daher teuer genug.
Absolut stressfrei da wir nun deutlich mehr arbeiten können als unsere worst case-Annahme. Die ganze Zeit über zu wissen, beide können im Notfall auch locker reduzieren, ist ein tolles Gefühl.
Dennoch wäre auch uns ein Haus lieber gewesen aber nicht für den Preis, dass die Kinder unter Umständen auf der Strecke bleiben weil man keine Wahl mehr hat aufgrund der Baufinanzierung.
Und wenn es gut läuft und sich Wohnbedürfnisse ändern, kann man ja immer noch auch eine Immobilienklasse „höher kaufen“
WiWi Gast schrieb am 17.09.2022:
Das ist nur eine sehr, sehr kurze Phase. Ich kenne andere Eltern, wo die 6 Jahre alten Grundschüler alleine aufstehen und mit umsteigen alleine in die Grundschule fahren. Das kann vielleicht ein paar Jahre ganz, ganz am Anfang betreffen, aber spätestens, wenn die Kinder 7 oder 8 sind, ist 2x Vollzeit für jeden möglich. Vorher ist es eine Frage der Organisation.
Und dann gleich 50%? Selbst vorher sollten mindestens 75% drin sein (6 Stunden ohne Pause; z.B. 8-14 Uhr).
100% Lidl-like-Job für 14 Euro, 50% Lidl-like-Job für 14 Euro: 3.131 Euro netto.
100% Lidl-like-Job für 14 Euro, 75% Lidl-like-Job für 14 Euro: 3.489 Euro netto.
Und das ist das Gehalt ohne Ausbildung und ohne Berufserfahrung.
Es gibt andere Threads, da posten manche von 10k netto. Das ist extrem, extrem selten. Aber hallo, tlw. werden hier auch Gehälter massiv unterschätzt. 3,5k bis 4k netto sollte JEDE Familie, die arbeiten möchte, nach Hause bringen können.
2x Ausbildung und 5k netto sollten mindestens drin sein.
2x Studium und unter 6k netto sollte nach 2-3 Jahren Berufserfahrung eigentlich nicht möglich sein.
Und nach oben skaliert es halt nicht so toll. 2x Lehrer oder 2x IGM geht Richtung 8k netto. Aber 10k netto und dann Alleinverdiener ist extrem, extrem selten.
Ich denke, die Gehälter nach oben und nach unten werden massiv überschätzt. Am Ende treffen sich arbeitende (!) Familie alle irgendwo bei 4k bis 6k - was ja +50% für die "oberen" bedeutet.
WiWi Gast schrieb am 16.09.2022:
Auf knapp 4k netto kommt jede Familie, wo die Eltern arbeiten wollen. Auf mindestens 6k netto sollte eine Familie mit Akademikern als Eltern mindestens kommen, damit man sagen kann, dass das Studium sich zumindest irgendwo gelohnt hat.
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