WiWi Gast schrieb am 04.11.2017:
Kannst du denn überhaupt noch wechseln? Würde das irgendwie bezweifeln. Welche Uni nimmt denn jetzt nach Semesterbeginn noch Leute auf?
Das Wechseln ist noch möglich, an die HHU in Düsseldorf.
Sind deine Noten denn jetzt sehr viel schlechter als sie es im Bachelor in der gleichen Fachrichtung waren?
Meine Noten sind bisher um 0,6 Notenpunkte schwächer geworden, von 2,2 (war eine Top5 Uni) auf 2,8 hier. Durchschnittliche Masterabschlussnote ist hier ca. 2,5. Abinote war im mittleren Einserbereich. Fühlt sich etwas wie ein Abstieg an. Immerhin habe ich während des Masters noch ein DAX30 Praktikum "nachgeholt", weil ich im Bachelor keines hatte. Auslandssemester soll nach Möglichkeit noch folgen.
Grundsätzlich würde ich eher sagen durchziehen. Das Studium wird in einer anderen Stadt kaum anders sein, solange es der gleiche Studiengang ist,
Das Studium ist zwar wie der Bachelor auch in BWL, allerdings kommt es mir viel abstrakter und realitätsferner vor. Im Fach externe Unternehmensrechnung geht es bspw. überwiegend um komplizierte mathematische Funktionen.
Mir fehlt bisher auch die Motivation, in einem Fach sollen wir hier wöchentlich Journalartikel vorbereiten und in der Gruppe diskutieren, wofür wir bewertet werden und uns selber bewerten sollen. Ich finde das irgendwie merkwürdig, zumindest kenne ich das aus dem Bachelor nicht.
Ich muss allerdings zugeben, dass mir die volle Überzeugung für den Wechsel fehlt, weil Risiko enthalten und das Masterprogramm an der anderen Uni zumindest in einigen Modulen suboptimal erscheint.
Es besteht natürlich die Gefahr der Akklimatisierung in der neuen Uni, das kann Zeit kosten und möglicherweise das Studium verlängern. In einem Fach habe ich auch bereits eine Frist für Klausurzusatzpunkte durch Onlinetests verpasst. Zusätzlich fühle ich mich durch mein Alter (Anfang 26) etwas unter Druck, nach 13 Jahren Abi, FSJ und 8 Semestern Bachelor.
Was ist für dich höhere Attraktivität und Lebensqualität? Ich kann mir nicht vorstellen, dass man ceteris paribus in München, Hamburg oder Köln glücklicher ist als ich einer Stadt mit 50k-200k Einwohnern. Kann es einfach sein, dass dir persönlich der Anschluss an deine Kommilitonen fehlt? Dann mach in der Fachschaft mit, ist immer der leichteste Weg.
Ich habe Kontakt zu wenigen Kommilitonen, diese sind von der Uni aber auch wenig angetan. Einer ist schon gewechselt, weil es ihm sehr schlecht ging. Zugegeben, vllt sollte ich mich da zukünftig an andere Kommilitonen wenden.
Ansonsten musst du vielleicht deine aktuelle Situation etwas deutlicher beschreiben, damit man dir bei einer problemorientierten Entscheidung helfen kann.
Ich habe das Masterstudium an dieser Uni begonnen, weil nicht viel mehr Möglichkeiten zur Verfügung standen. Stadt kleiner, Uni weniger angesehen, aber halt eine staatliche Uni und relativ nah an der Heimat. Wahrscheinlich habe ich mir nach dem Bachelor auch nicht genügend Gedanken gemacht. Das war für mich psychologisch schonmal sehr schwer.
Danach das Praxissemester in DAX30. Da habe ich mich wie im Großteil des Bachelorstudiums wieder richtig wohl gefühlt. Und jetzt geht es wieder runter mit der Stimmung...Ich muss zugeben, dass die Stimmung zumindest in den ersten Wochen bei etwaigem Wechsel an der neuen Uni naturgemäß auch sehr schwer werden kann und ich natürlich noch die ganzen Onlinesysteme, Campus etc implementieren muss. Außerdem kenne ich in der neuen Stadt kaum Leute.
Ich tue mich generell schwer mit nicht eindeutigen Entscheidungen, so oder so würde ich die Entscheidung zumindest anfangs möglicherweise bereuen.
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