WiWi Gast schrieb am 19.05.2022:
wuerde mich sehr interessieren, was HR-Leute ueber Leute wie dich (24 und schon 6-stellig) denken bzw. das Ganze einordnen.
Ich verdiene nicht ganz so viel und bin ein bisschen älter, aber ich hatte neulich als ich mein Angebot bekommen habe den gleichen Gedanken. Bin mit Ende 24 als Trainee für 55k eingestiegen, im 2. Jahr gabs 60k. Was immer klar war: Trainees werden AT geführt und sollen auch AT übernommen werden, Übernahme auf Tarifstellen nur in Ausnahmefällen.
Jetzt habe ich im Mai die neue Stelle angefangen und im Gespräch mit HR, wo mir mein Gehalt erklärt wurde, war es mir gegenüber der HR'lerin auch sehr peinlich. Da bist du Mitte 26 und sollst plötzlich 85k verdienen. Hab nur gehofft dass sie mindestens genauso viel besser mehr verdient.
Im Endeffekt ist es aber so, dass ich nichts dafür kann und ich auch nicht nach diesem Gehalt gefragt habe, sondern die Firma mir aktiv diese Rolle angeboten hat und diese Rolle eben so bewertet ist. Ich hätte auch eine Tarifposition für 65k genommen und wäre mit dem Schritt als ersten Job nach dem Trainee zufrieden gewesen. Ich denke es ist daher was anderes, ob man als Mitte 20er 100k oder 85k etc. einfordert (ich denke das ist in den allermeisten Fällen unbegründet und stößt auf Unverständnis) oder aber dass man so eine Rolle angeboten bekommt und aufgrund der Tarif/AT Struktur eben so bezahlt wird. Ich verdiene bspw. in 3 Jahren nach Stufenaufstieg so viel wie mein dann 57 Jahre alter Kollege, der dann >30 Jahre in der Firma sein wird. Ist halt so.
Auch in meinem Fall war es einfach eine Menge Glück, dass ich jetzt diese Stelle habe. Natürlich habe ich in den knapp 2 Jahren auch gute Arbeit geleistet sonst hätte man mich nicht halten wollen, aber dass ich überhaupt ins Trainee komme, dass ich wirklich eine Stelle kriege bzw. eine Stelle frei ist, dass die Stelle so gut bezahlt ist etc. Glück gehört eben genauso dazu wie Können oder Fleis.
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