Ich mische mich jetzt auch mal ein:
Dein Beitrag ist tatsächlich Quatsch und du scheinst von klassischen Survey Bias wirklich keine Ahnung zu haben. Oben relativiert ein Vorposter die 80k im Median oder wie viel es waren und hat damit klar recht.
Ich erkläre dir das Ganze noch einmal:
- Vergleichbarkeit: In der Stepstone Studie wird sich bei den 80k im Mittelwert nach >20 Jahren BE nur auf Akademiker insgesamt bezogen. WIWI taucht bei den Top 5 Studienfächern nach Durchschnittsgehalt gar nicht auf. Klar, ein WiWi kann auch im Bereich Elektrotechnik arbeiten. Aber Tätigkeit wie Personal etc. wird eben auch - im Gegensatz zu deiner Annahme - von Wiwis dominiert (auch wenn die von dir genannten Gruppen ebenfalls hochpräsent sind). Diese ziehen die Gehälter runter. Dazu muss man noch bspw. zwischen Bundesländern und Konzerngröße separieren. Geht man rein nach dem Studienfach, müsste WiWi - wie oben bereits erwähnt - im Overall Durchschnitt kleiner als das Gehalt das letzten (Winfo mit 69k) der Top 5 sein.
Schaut man sich trotzdem die einzelnen Unterkapitel nach Vertrieb und Marketing, Personal oder Finanzwesen an, dann sieht man auch dort, dass das Durchschnittsgehalt bei allen <70k liegt.
- Berufserfahrung: Bei den expliziten Berufen mit mehr als 10 Jahren Berufserfahrung kommt man in allen Kategorien zwar für den Bestbezahltesten im Durchschnitt bei >90k raus, die nächsthöchsten Vier Gruppen sind aber meistens <80k. Die Ausreißer nach unten fehlen zudem komplett. Klar, ich kann jetzt argumentieren, dass ich eigentlich nach >10 Jahren in gewissen Berufsgruppen "sicher" die angegebenen Gehälter erzielen kann. Aber der Rest wird halt vernachlässigt. Das gibt kein abschließendes Bild ab. Zudem wird auch noch mal betont, dass manche Bundesländer nicht ordentlich berücksichtigt werden konnten, da nicht genug Angaben gemacht worden sind. Stammen jetzt eher mehr Angaben aus Hessen, HH, Bayern? Wenn ja, dann wäre der Durchschnitt nach oben verzerrt.
Für die andere Studie - Größer 20 Jahre BE bedeutet, Einstieg spätestens 11/1998. Damals waren ganz andere Gehaltsentwicklungen möglich, zudem ist auch die Frage offen, ob es sich um Total Compensation handelt (AG Beiträge inkl.) oder reines Brutto Jahresgehalt. Heutzutage gibt es darüber hinaus rein vertraglich nicht mal mehr im Ansatz die gleiche Dynamisierung und AV-Regelungen wie früher.
Darüber hinaus verzerren Führungskräfte auf hoher Ebene das Bild immens.
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"Nur die erfolgreichen machen mit": Hängt von den Umfragen ab, aber bei solchen absolut richtig. Bei Dingen, die den Stolz des Menschen bzw. direkte Vergleichbarkeit ermöglichen und nicht valide nachgeprüft werden kann, machen eher Menschen mit, die sehr zufrieden sind / über dem Durchschnitt liegen oder sie "schummeln". Ist auch ein absolutes Bias bei wissenschaftlichen Arbeiten zur Motivation von Umfrageteilnehmern. Jemand, der 30k im Jahr verdient, wird das als Akademiker nicht stolz "zu Protokoll" geben. Ist nicht zu vergleichen wie reinen Studien/Umfragen zur Körpergröße etc., wo qualitätssichernd nachgemessen werden kann.
- Die Werte, die mir jetzt spontan (ich habe nur deine Stepstone Studie nachgelesen) einfallen, sind für BWL'er und Wiwis meistens bei 60-70k als Overall Durchschnittsgehalt. Das passt auch, wenn man sich bei sowas ganz Deutschland & alle Tätigkeitsfelder vor Augen führt.
Abschließend:
Ich denke daher auch, dass der Durchschnitts-WiWi (zurecht) vom Verdienst her schlechter gestellt ist, als der Lehrer mit A13. Alleine schon die abgezinsten Pensionsansprüche erfordern eine angemessene Sparquote aus dem Monatsnetto , die ein Beamter quasi "geschenkt" bekommt.
Wenn man allerdings bereit ist, sich räumlich flexibel einzustellen, ordentlich arbeitet / etwas mehr tut und nicht auf den Kopf gefallen ist, kann man mit einem WiWi Studium relativ schnell die 100k knacken. Es wird nur immer wieder vergessen, dass die meisten eben nicht bereit sind, etwas mehr zu leisten oder flexibel sind.
WiWi Gast schrieb am 04.12.2018:
WiWi Gast schrieb am 04.12.2018:
Hast du dir überhaupt die vergangen Posts durchgelesen oder schreibst du immer Blind drauf los? Hier wird die ganze Zeit davon geredet das Lehrer 4,5k verdienen und da kann prinzipiell nicht von A13 ausgegangen werden, logischerweise. Meine Ausgangsthese hat nach wie vor bestand, denn selbst ein A13 Lehrer wird im Laufe seiner Laufbahn niemals das Gehalt eines BWLer erreichen. Also Back to Topic. Diskutieren kann man mehr über sonstige Arbeitsbedingungen (mehr Freizeit, bessere Arbeitsbedingungen) als über das Gehalt.
Zweitens sind es keine Median- sondern Durchschnittsgehälter, der Median sollte da also klar drunter liegen.
Drittens ist das nur eine freiwillige Umfrage, da machen tendenziell eher Leute mit, die mit ihrer Karriere zufrieden sind als Unzufriedene.
Viertens ist es nur eine ziemlich begrenze Auswahl an Branchen/Tätigkeitsfeldern. Wenn man sich z.B. mal Personalwesen als ein typisches BWLer-Berufsfeld herauspickt, das sicherlich nicht sehr gut, aber wohl durchschnittlich bezahlt ist, so sieht die Sache dort etwas anders aus. Der durchschnittliche Akademiker verdient da etwa 62k.
Die erste Studie gibt einen Wert von 70k nach 5 Jahren BE im Median an. Das sagt mir auch, das nach weiteren 15 Jahren ich doch wenigstens die 80k erreichen sollte im Median. Unabhängig von der anderen Studie. Zudem liegen Median und Mittelwert bei BWL nicht so weit auseinander wie weit angenommen. Beispiel Einstieg Master: 47k-49k. Alle anderen Studien oder auch Umfragen die genau das Selbe raus geben, werde ich jetzt nicht raus kramen.
das nur zufriedene Menschen sich dazu äußern, ist grundlegend falsch. Es ist genau umgekehrt und mehr oder weniger äquivalent zu den reviews im Netz. Es werden sich eher Menschen zu Wort melden, die unzufrieden mit ihrem Job/Gehalt sind.
Personalwesen ist eben kein typisches BWL-Feld sondern eig. prädestiniert für alle möglichen Studiengänge. So z.B. Psychologen, SoWis, Wirtschaftspsychologie, Rechtswissenschaften, Wirtschaftsrecht, Medienwissenschaften und alle anderen möglichen Quereinsteiger. BWLer dominierte Branchen sind eher FACT. Trotz alle dem, werden solche Branchen wo man "nur" 62k verdient, durch Branchen wie Wirtschaftsprüfung mit einem Median Gehalt von 110k nach 20 Jahren nach oben gezogen.
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