Eines vorweg: Pauschalen Aussagen sind häufig Quatsch. Bei dem einen ist es so beim anderen ist es so. Der Bahnkonzern ist kein homogener Haufen.
Mythos Studium: Ich bin vor 2 1/2 ohne Studium und mit rund 8 Jahren Berufserfahrung in der Verwaltung (F.a.M) mit einer 602 im oberen Drittel des Bandes gestartet. Bin als IT Produktmanager kein mega Spezialist, aber auch kein Inselbegabter und habe zuletzt nebenbei kleinere Projekte geleitet bzw. größere Betreut (außerhalb meiner Kernaufgabe).
Finanzielle Weiterentwicklung: Ich habe letzten Herbst trotz Personalbedarfsabsenkung und S3 200€ mtl. Gehaltserhöhung + im Dezember rund 2.000€ Leistungsbonus erhalten.
Weiterbildungen: IPMA Level D habe ich gemacht, da es sich im Zusammenhang mit der Projektleitung angeboten hat. Einige andere Zertifikate, wie ITIL habe ich ebenfalls gemacht. Sparprogramme hin oder her, bei uns wurde gesagt, dass wenn solche Weiterbildungen Sinn ergeben sie auch getragen werden.
Wegbewerben intern: Hab Ende letzten Jahres mich als IT Projektleiter beworben (angeboten bekommen). Die Kollegen kannten mich aus der Zusammenarbeit und waren sehr glücklich über meine Bereitschaft zu wechseln und nun bin ich von der 602 in die 601 im unteren Band. Alles ohne Studium, Speichel lecken oder ähnliches. Ich bin halt engagiert und habe deutlich mehr als die "39 Std." Woche gemacht, das ich dafür belohnt wurde ist aber eher Glück als die Regel. Aus meiner Erfahrung bekommt man vielleicht ein Danke und mehr Arbeit, aber selten eine Beförderung, mehr Geld oder eine andere Stelle angeboten.
Gute Führungskräfte schlagen auch bei einer neuen Stelle einen Entwicklungsplan vor, so dass man mit der Erreichung von Zielen dann auch in eine nächst höhere Lohngruppe kommen kann (Erfahrung und Empfehlung von 2 Kollegen).
Wegbewerben extern: Zum einen bekomme ich im Schnitt ca. 2-3 Anfragen pro Monat (auch die letzten 6 Monate) über Xing und Linkdin, häufig sind es keine kleinen Buden im nirgendwo, sondern auch eher größere Unternehmen bzw. Konzerne (Banken, Versicherungen, IT-Dienstleister, Energieversorger etc.).
Mal bei Allianz, 50Hz, Commerzbank, Lufthansa, EnBW, Mainova und Co. ins Karriereportal gehen und findet weiterhin einige gute Stellen, die von der Bezahlung zumeist mit der Bahn mithalten können bzw. auch drüber sind.
In den vergangenen Monaten haben bei uns 2 Kollegen/in (1x 13 Bahn & 1x 2 Jahre Bahn) freiwillig nach draußen gewechselt (nach deren Aussage für mind. das gleiche Gehalt bzw. leicht drüber).
Es sind halt immer wieder unterschiedliche Voraussetzungen und es verhält sich häufig unterschiedlich. Es gibt Abteilungen, die müssen 1x wöchentlich ins Büro kommen und dann gibt es aus dem selben Bereich eine Nachbarabteilung, die sich nur 1x im Monat im Büro trifft.
Zu sagen, dass das eine oder das andere Falsch ist nicht sinnvoll.
WiWi Gast schrieb am 14.03.2025:
Der Lohnabstand zwischen 602 mit Jal und 603 passt einfach nicht. Das Problem muss man angehen.
Sehe ich auch so, bekomme zwar auch den JAL, aber ich würde es besser finden, wenn Kollegen in der x03 und abwärts einen individuellen Bonus/Prämie Zuschlag erhalten, zumindest wäre es gerechter.
WiWi Gast schrieb am 14.03.2025:
Dann für keinen. Fixum für x02 und x01 um 12,5% erhöhen und fertig. Warum? JAL ist eine Variable und damit ein Endgeldbestandteil - kein on top Bonus oder Prämie. Wenn also keine Variable mehr, dann halt fest und 12,5% wären für mich okay.
Hat doch das Top-Management letztes Mal auch so gemacht, da sie nie den vollen Bonus ausgeschüttet bekommen, haben einen Teil in eine fixe Erhöhung umgewandelt und damit den variablen Bonus verringert. Ist für sie dann auch in der Zukunft leichter den JAL einzustampfen, da sie solidarisch ihren Anteil mit kürzen, der aber ja als fixer Anteil bei ihnen weiterhin existiert.
Bleibt freundlich und gönnt euch Gegenseitig.
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