PwC-Studie: Entwicklung bei Fusionen und Übernahmen
(PwC) Eine weltweite Analyse von PricewaterhouseCoopers untersucht die Entwicklung der Fusionen und Übernahmen in der Pharma-Industrie. Die Transaktionen mit deutlich geringeren Volumina dominieren das Jahr 2002. Zwei deutsche Unternehmen sind an Top-10-Deals beteiligt.
Drittgrößte Transaktion der Pharma-Geschichte: Pfizer-Pharmacia
Die angekündigte Übernahme von Pharmacia durch Pfizer, die in diesem Jahr abgeschlossen werden soll, wäre der erste Mega-Deal seit dem Zusammenschluss von Glaxo Wellcome und SmithKline Beecham im Jahr 2000 und die drittgrößte Übernahme in der Branche überhaupt. Wie bei vielen Transaktionen kleinerer Unternehmen, spielt auch hier der Zugang zu neuen Produkten eine entscheidende Rolle. Pfizer verfügt zukünftig über zwei Pharmacia-Medikamente gegen chronischen Gelenkrheumatismus: Celebrex und Bextra. Die Transaktion wird zudem Pfizers ohnehin bereits beachtliche Vertriebs- und Marketing-Kraft weiter stärken und noch attraktiver für Lizenzgeber machen. Die wichtigste Herausforderung für Pfizer besteht jedoch - analog zu vorhergehenden Großfusionen - darin, zu beweisen, dass mit der neu gewonnenen Größe eine Erhöhung der Produktivität im Forschungs- und Entwicklungsbereich einhergeht.
Biotechnologie bleibt hinter den Erwartungen zurück
Die Konsolidierung im Biotechnologie-Bereich liegt weit hinter den Erwartungen zurück, obwohl die Gründe für Zusammenschlüsse auf der Hand liegen:
- Zu viele Biotechnologiefirmen mit unterdurchschnittlichen liquiden Mitteln,
- zu wenigen Produkten, unzureichendem Management,
- fehlender kritischer Marktgröße
- und fehlenden Umsätzen.
Die einzige Transaktion unter den Top 10, die in diesen Bereich fällt, ist die Übernahme von Triangle Pharmaceuticals durch Gilead Sciences. Die beiden amerikanischen Unternehmen stellen Medikamente zur Bekämpfung von Grippe, Aids und Hepatitis B her. Unter den wenigen Biotech-Biotech-Deals in Deutschland ist die Fusion der finanziell recht gut ausgestatteten Firma Curacyte mit VitaResc Biotech hervorzuheben. Curacyte verfügt selbst nicht über Produkte in späten Phasen, erhält durch VitaResc nun jedoch ein Produkt zur Behandlung von lebensbedrohlichen Schockformen in der klinischen Phase III.