Ist High Finance nur was für privilegierte Kinder?
Kann ich nur bestätigen. Bin mit Migrationshintergrund (Osteuropa + hier geboren) und Vater in Schichtarbeit mit ganz viel Glück im T2 M&A gelandet.
Damals bin ich an die Goethe gegangen und durch Studienkollegen auf die Finance Welt aufmerksam geworden.
Habe mich durchgekämpft und Praktika gemacht, sowie einen Studienkredit für den Finance Master aufgenommen, was sich zum Glück ausgezahlt hat.
Mein Studium war nur dadurch möglich, dass ich Einzelkind bin und meine Eltern mich unterstützten. Bafög habe ich keins bekommen, da mein Vater knapp zu viel verdient hat.
Je weiter ich aufgestiegen bin, desto weniger Leute mit ähnlichem Hintergrund habe ich getroffen.
Dass ich es dorthin geschafft habe, lag an Glück, meiner sehr ambitionierten Persönlichkeit und dass ich mich an ebenso ambitionierte Menschen in der Schule/Studium gehalten habe.
Wäre ich in einer der vielen Freundesgruppen in meiner Nachbarschaft geblieben, die sich im Gegenteil eher runtergezogen haben, hätte ich das niemals geschafft. Hin und wieder war ich auch mit denen unterwegs, jedoch fühlte ich mich stets fehl am Platz.
Privilegierte Kinder haben weniger das Risiko abzurutschen, da das Umfeld, egal ob gute Wohngegend oder Privatschule, entscheidend ist.
In meinem Fall war es wie in zwei Welten aufzuwachsen, besonders als ich an die Privatuni kam.
Die ganzen Hürden brachten mir nur den Vorteil, dass man mit „schwachem“ sozialem Hintergrund, sofern man die Voraussetzungen mitbringt, Pluspunkte im Bewerbungsprozess bekommt und natürlich meine brennende Motivation zu zeigen, dass ich auf dem selben Level performen kann wie die Privatschüler ;)
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