Er wollte damit sagen, dass ein Medizinstudium nichts besonderes ist. Die 1,0 muss man nur haben, weil man sonst keinen Platz bekommt (selbst mit einer 1,0 gibts mittlerweile 1 Wartesemester bei manchen Unis). Das Studium selbst ist aufwendig ja, aber nicht schwierig. Das sind zwei völlig verschiedene Dinge. Das Medizinstudium ist zu 95% reine Auswendiglernerei.
Abgesehen davon eröffnest du weiter unten halt eine allgemein wirtschaftliche Situationfrage. Der deutsche Juristenmarkt ist nach den USA der Größte weltweit (kein Witz), weil du für jeden Baumpfosten eine Genehmigung brauchst (überspitzt gesagt). 90% der Physiker sind gemessen an Ihrer Wertschöpfung als Beamte im ÖD mit 3500 Euro netto absolut überbezahlt, weil zum BIP nichts beigetragen wird. Reiner Kostenfaktor. Die Studis die bei ihm sitzen sind auch nur reiner Kostenfaktor. Kenne genug Gehaltsabrechnungen deutscher Ärzte. Wenn man nicht gerade 08/15-Humanmediziner in irgend einem Krankenhaus in der Pampa ist (und damit ggfs. einfach eine bessere Krankenschwester), dann verdient man schon ordentlich, ohne sich kaputt zu arbeiten.
Das Problem ist eher, dass viele Mediziner Medizin studiert haben, weil Sie sich eigentlich nur für das gesellschaftliche Ansehen und das angeblich gute Geld interessieren. Aus denen wird dann halt auch fachlich oft nichts.
Am Ende des Tages sind sowohl Juristen als auch Ärzte Freiberufler. Die eigene Zeit ist begrenzt. Das Geld verdient man nur durch höhere Stundensätze. Die kriegt man nur durch Spezialisierung und gute Arbeit durchgedrückt und nicht durch breite Massenabfertigung und dem Anbieten eines Sammelsuriums an Leistungen.
WiWi Gast schrieb am 02.06.2023:
Verstehe nicht, was du sagen möchtest.
Der 1,0-Abiturient mit deutschem Staatsexamen stellt nach wie vor den Regelfall dar, verdient aber aufgrund der starren Gehaltsstrukturen genau so viel diejenigen, die in das System einwandern.
Und genau diese breite Einwanderung ist es, die dafür sorgt, dass der Medizinermangel sich nicht in den Gehältern für Assistenzärzte widerspiegelt - im Zweifel findet sich doch ein Syrer, Pole oder Kroate, der den Job macht.
3500€ netto im Mittel mit Diensten mögen für einen Physiker an der Uni nach viel klingen, sind aber im Vergleich mit Juristen oder auch nur guten BWLern und vor dem Hintergrund der Arbeitsbelastung der Mediziner nicht wirklich viel.
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