Ich halte mich normalerweise immer zurück, ich mache hier mal eine Ausnahme nachdem ich den kompletten Fred gelesen habe. Und seid mir nicht bös, ist ja nur meine Meinung
Zur Klärung, ich bin kein BWL´er o.ä., nein, ich habe Politik und Englisch an der UNI studiert. Aus finanziellen Gründen musste ich mein Studium abbrechen, habe während meiner Studienzeit kein Bafög erhalten oder sonstige finanzielle Unterstützung. Nein, ich habe 4 Stunden/ Nacht geschlafen und bin 8h, manchmal mehr arbeiten gegangen, natürlich für nen Hungerlohn, da ich keine Ausbildung gemacht habe.
Ich stehe jetzt mit garnichts da und muss ALG2 beziehen und hab mir immer den Arsch aufgerissen seit ich 14 war. Ich habe 3 Jahrelang Fliessbandarbit in Schicht gemacht, war am Bau, in der Papierfabrik etc.... und das vor meinem "Studium". Ich habe meiner Mutti ihre Schulden damit bezahlt und meine Familie unterstützt.
Und nein, ich bin nicht neidisch.
Ich finde aber, dass man sich mit 33k EINSTIEGSGEHALT!!!! doch wohl mal eine Weile zufrieden geben kann, denn wenn man dranbleibt kann man doch relativ schnell aufsteigen und dann ist diese Entäuschung doch relativ schnell vorbei und man kann darüber lächeln wenn man nicht gerade komplett in die Scheisse greift.
Nur Mut und nicht das Köpfchen hängen lassen.
Zum anderen sollte man sich aber auch nicht einschüchtern lassen und für dumm verkaufen, denn das öffnet nur die Tore für diejenigen, die meinen mit Recht immer weniger bezahlen zu können.
ARBEITEN muss sich lohnen und fressen und wohnen ist nicht leben!
Ich habe in meinem Umfeld Akademiker als Freunde sowie die hier leider oft "belächelten" einfachen Arbeiter.
Es ist ein Armutszeugnis von leider vielen hier im Forum, auf andere, vermeindlich gerinfügig Qualifizierte herabzusehen oder einfach nur dumme Kommentare zu lesen. Da hat euer Akademikerpapi wohl zu viel für den Benz oder besser? gearbeitet und an entscheidenden Stellen verpasst was zu lernen damit ihr es von ihm lernen könnt - Respekt meine ich.
So manch studierter Kopf in den Fabriken wo ich war, hätte sich auf den Arsch gesetzt vor seinen Vorgesetzten, wenn nicht die dummen Handwerker und Arbeiter an den Maschienen mit Cleverness und Fachwissen die jeweilige Kiste trotz Problemen am Laufen gehalten hätten. Und das hätte keiner der Akademiker leisten können, denn viele von denen verstehen den praktischen Ablauf der Produktionsprozesse nicht Ansatzweise. Geschweige denn sie können überhaupt nen Nagel auf den Kopf treffen.
So eine Einstellung seinen Mitmenschen und Mitarbeitern ( es kommt von mit-arbeiten und nicht "die Loser müssen jetzt für mich arbeiten ) führt doch eben zu dem Problem dem ihr euch selbst gegenüberseht. Ihr denkt, ihr werdet ungerecht behandelt. (Und das werden viele Akademiker wirklich, ist mein volle Meinung.) Aber zum Teil seit ihr selbst schuld, weil ihr die selben unsinnigen Muster übernehmt und weitergebt. Durch den eigenen Neid anderen gegenüber. Aber euch selbst zuzugeben dass ihr an so manchen Stellen einfach selbst zu schwach seit für eure Meinungen einzustehen und zu sagen "ich bin 40000.- Wert, oder einfach nur die Tatsache, dass ihr unter all den Milliarden von Menschen die Priviligierten seit, die nicht ihre handvoll Reis aus ner dreckigen Schale auf nem dreckigen Boden fressen müsst. Selbst hier, direkt vor euren eigenen Augen in eurem eigenen Land habt ihr eine Wahl, denn entgegen dem dummen Sprichwort hat die längst nicht jeder.
Ihr habt und hattet die Möglichkeit eine Position zu beziehen, also bezieht sie auch! Seit doch bitte nicht so beschränkt und gebt euch hin nach oben zu buckeln und nach unten zu treten. Wenn ihr das mal begreift, dann braucht ihr euch nicht auch nicht mehr neidisch sein.
Macht als angehende BWLér bitte mal die Augen auf und denkt mal darüber nach wenn ihr in euren Firmen angekommen seit, dass ob Arbeiter, Arbeitsloser oder Akademiker, jeder einen angemessenen Teil braucht um mit Recht gut leben zu können.
( Klar, Leute die nichts machen wollen gibt es immer wieder, aber das sind nur wenige im ggsatz zum Rest - schaut euch entsprechende Statistiken an, was z.B. das Sozialsystem im Vergleich zu Steuerausfällen aus widerrechtlichen Abschreibungen, erzwungene Subventionen und blosser Verschwendung etc. kostet - ok, alle die selbst so zu Geld kommen werden euch natürlich mit Nachdruck was anderes erzählen und drehen und wenden es bis es passt - das kennt ihr doch aus dem Studium, gell?)
Ich will sagen, seid nicht neidisch - lernt ein bissel zufriden zu sein. Lasst euch aber nicht auf der Nase rumtanzen.
Ich wünsche euch wirklich, dass ihr viel verdient und bitte euch, anderen das auch zu gönnen, es gibt nicht nur BWL.
Wenn es soweit ist, gebt was davon ab, denn das letzte Hemd hat keine Taschen und kein Schwanz wird noch an euch denken nur weil ihr viel Kohle habt.
So, das wars mit einem kleinen Ausflug dieses Freds in eine andere Richtung, ihr könnt euch nu wieder den Zahlen hingeben.
Ich hab zwar die beschissensten Zukunftsaussichten hier, dafür den längsten Beitrag ;-)......gönnt es mir-
Gute Geschäfte und lernt noch was mehr übers Leben als rechnen,
Euer Hartz4ler
antworten