Consulting-Barometer: Beratung boomt durch Big Data und Data Analytics
Big Data und Data Analytics sehen 91 Prozent als Chance für ihre Branche. Damit wird das klassische Karrieremodell zum Auslaufmodell. Dafür sind Berater mit ausgeprägten Methodenwissen, C-Level-Tauglichkeit und Branchen-Know-how gefragt. Die strategische Beratung von Datenanalyse wird nach Meinung von 72 Prozent zur Kernaufgabe zukünftiger Unternehmensberater, so ein Ergebnis des 4. Lab Consulting-Barometers.

Consulting-Barometer: Beratung boomt durch Big Data und Data Analytics
München, 03.05.2016 (lab) Neun von zehn Unternehmensberatern sehen in der Veränderung der Unternehmenslandschaft durch Big Data und Data Analytics eine Chance für ihre Branche. Dabei sind sich rund 72 Prozent von der Personalberatung LAB & Company befragten Berater einig, dass die strategische Bewertung von Datenanalysen als Kernaufgabe von Beratern zunehmen wird. Ebenso viele glauben, dass sich die Rolle der Berater stärker in Richtung eines Navigators und Coaches für das Top-Management verändern wird. Die Fähigkeit, auf unstrukturierte und unklare Fragestellungen durch den systematischen Einsatz von Data Analytics und Big Data konkrete Antworten zu geben, wird ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal der Berater werden, so ein weiteres Ergebnis des 4. LAB Consulting-Barometers.
Seit Jahren tobt eine heftige Diskussion über die Bedeutung der digitalen Transformation für Unternehmen. Bei diesem Wandel geht es aber längst nicht mehr um die Anwendung einzelner Tools, sondern vor allem um eine massive Veränderung der Arbeitswelt. Die Digitalisierung verändert die Art zu führen, die Art wie wir Produkte entwickeln und die Art der Business Modelle. Die Unternehmensberatungen reagieren mit großer Kraftanstrengung, um ihre Klienten bei der digitalen Transformation unterstützen zu können., sagt Marcel Ramin Derakhchan, Managing Partner von LAB & Company.
Sehen Berater Big Data und Data Analytics als Chance oder Risiko?
Zukünftig würden vor allem solche Beratungsunternehmen Erfolg haben, deren Beratern es gelingt, Vertrauensperson und Bezugsperson des Kunden zu sein.
Dabei rückt die Umsetzungskompetenz des Beraters massiv in den Fokus des Kunden bei dessen Auswahl, meint Derakhchan. Neben Methodenwissen und C-Level-Tauglichkeit, ist ausgeprägtes Branchen-Know-how sowie ein hohes Maß an emotionaler Intelligenz notwendig, so Derakhchan weiter.
Einige Teilnehmer sind der festen Überzeugung, dass Junior-Berater durch den Einsatz von Big Data und Data Analytics in hohem Maße überflüssig werden.
Wenn ich die große Anzahl von Junior Beratern nicht mehr brauche, dafür aber umso mehr Köpfe mit Erfahrung, geschultem strategischem Denken und Branchenwissen, dann funktioniert das klassische Karrieremodell der Beratungen nicht mehr, so Co-Autorin Franziska Klein.
Das basierte bislang auf einer strengen Auslese der Besten über viele Karrierestufen aus einem großen Pool hungriger Berufseinsteiger, bekannt als Beraterpyramide. Es wird in Zukunft verstärkt darum gehen, die wenigen erfahrenen Berater zu halten und mehr Quereinsteiger zu gewinnen.
Worin liegt das Risikopotential von Big Data und Data Analytics für die Beratungsbranche?
Welche Chancen ergeben sich durch Big Data und Data Analytics für die Beratungsbranche?
In welchen Bereichen erhöht sich der Beratungsbedarf durch Big Data und Data Analytics?
- 72 Prozent sehen in der Entwicklung von Gesamtkonzepten auf Basis von Big Data den meisten Beratungsbedarf
- 68 Prozent glauben, dass ein erhöhter Beratungsbedarf in der Ableitung von Handlungsempfehlungen aus den Daten besteht
- 59 Prozent denken, dass die Integration von IT in Unternehmensorganisationen einen größeren Beratungsbedarf beansprucht
- 43 Prozent vermuten, dass die Steuerung von automatisierten Datenanalysen den Beratungsbedarf erhöht
- 35 Prozent finden, dass die Fokussierung auf Strategien und Kernthemen, mehr Beratungsbedarf fordert
Worauf muss sich die Beraterrolle fokussieren, um im Zeitalter von Big Data & Co. wettbewerbsfähig zu bleiben?
- 72 Prozent sind der Meinung, dass die Rolle des Beraters als Coach auf Entscheiderebene zunehmend wichtiger wird
- 50 Prozent finden, dass die Rolle als Navigator zunehmend wichtiger wird
- 43 Prozent sehen die Rolle als Spezialist zunehmend als wichtiger
Download Ergebnispräsentation 4. Lab Consulting Barometer [PDF, 16 Seiten 1,05 MB]
labcompany.net/4-LAB-Consulting-Barometer-Ergebnispraesentation.pdf
Zum 4. LAB Consulting-Barometer 2016
Die Personalberatung LAB & Company ist spezialisiert auf die Suche und Auswahl von Top-Führungskräften. Zum 4. LAB Consulting-Barometer: An der Umfrage im März 2016 haben sich von 7600 Consultants beiderlei Geschlechts 3,6 Prozent beteiligt. Davon waren 45 Prozent Managementberater, 12 Prozent Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer, 14 Prozent Industrieberater und 18 Prozent IT-Berater.