Du vermischt völlig verschiedene Themen und sagst dann: Alles relativ mit der Armut, jeder sieht es anders. Mit der Argumentation kann jeder, immer, alles rechtfertigen. Was ist denn dann Krieg, Konflikt oder Frieden?
Die Zahlen zwischen EU, OECD und Deutschland unterscheiden sich doch kaum. OECD und EU müssen ja auch noch auf einer Metaebene verschiedene Gesellschaftsstrukturen berücksichtigen bei der Definition von Armut, da es sich um Zusammenschlüsse von verschiedenen Staaten handelt. Schau dir mal die Modelle an, dann siehst du alle gehen in etwa vom gleichen aus.
Ich will jetzt aber die Modelle hier nicht zu tief diskutieren. Ob in Deutschland vlt. 5€ - 10€ mehr oder weniger darüber entscheiden arm zu sein, spielt denke ich nicht die Rolle. Jedem ist doch klar das ein Modell nur ein Modell ist und nicht jeden Einzelfall abbildet.
Man kann ja wenn etwas nah an der Grenze eines Modells ist von Grenzbereichen sprechen und damit deutlich machen das der Status nicht abschließend klar geklärt ist. Also bei 740€ beginnt dann der Grenzbereich Armut.
Die Weltbank definiert Armut außerdem ganz anders, als andere Institutionen. Da geht es um den weltweiten Vergleich und um existentielle Armut. Also um den Kampf um Leben und Tot und wo der weltweit gesehen beginnt. Das gibt es in den Industriestaaten doch schon seit Jahrzehnten nicht mehr, daher gibt es hier eine andere Definition von Armut, als den Kampf um Leben und Tot. Das ist zum Glück in der Gesellschaft so auch akzeptiert. Wäre schlimm wenn wir das Elend in unseren reichen Gesellschaften zulassen würden.
Der Hammer ist aber das du die Hans Böckler Stiftung in die Diskussion mit einbringst :D. Das ist eine politische Meinung und Lobbyismus, das die das anders sehen ist klar. Hat mit der Realität nur nix zu tun, sondern ist einfach nur eine Meinung. Die kann jeder äußern, ändert aber den Fakten überhaupt gar nichts.
Das gleiche gilt für Luxusmarken und Reichtum. Natürlich sind die Bestimmungen, die dazu führen so eingruppiert zu werden, nur ein Modell und das bildet die Realität halt nicht zu 100 sondern 98 Prozent ab. Spielt aber keine Rolle für die Diskussion hier, da es noch keine Marke gab die in diesem Forum gennant wurde, die man im Grenzbereich zwischen Premium und Luxusmarke sehen konnte. Bisher war das sehr klar und einfach zu zuordnen.
Und genau darum geht es, dass Menschen irgendwelchen Lobbyisten/Blendern und Co. zuhören und dann glauben (wollen) das dies oder jenes eine Luxusmarke, Armut oder Reichtum ist. Ist ja auch einfach so, so muss man sein Weltbild nicht hinterfragen und kann genau die Meinung konsumieren die zu dem eigenen Weltbild passt. Fakt ist aber, dass sowohl Reichtum, wie Armut, wie Luxusmarken hinreichend gut objektiv eingruppiert werden können und ja auch werden. Jedem steht es aber frei diese Eingruppierung nicht zu akzeptieren und damit die Realität zu leugnen oder durch Engagement die Realität zu verändern.
In diesem Forum geht es aber nicht um wünsch dir was, sondern um die Beschreibung eines Zustands der sich Realität nennt. Wünschen kann man sich ja gerne etwas, aber dann sollte man doch in der Argumentation klar machen, das die Realität anders ist als man sich das wünscht.
Und damit noch einmal ein Leben mit Luxusmarken kann sich die Mittelschicht nicht leisten und ob die Mittelschicht sich Marken die im Grenzbereich zwischen Luxus und Premium sind leisten können, können wir ja dann besprechen wenn hier jmd. mal ne Marke hat die in dem Grenzbereich ist. Stone Island, Mercedes, BMW und Co. sind es jedoch nicht, das sind Premiummarken. Die für jeden einzelnen natürlich subjektiv auch Luxus sein können.
Gucci, Ferrari, Tom Ford, Hermes, die hier gennant wurden sind, sind klare Luxusmarken und können subjektiv für einige trotzdem kein Luxus sein, sondern einfach nur der Standart.
WiWi Gast schrieb am 08.03.2021:
Aber das ist doch genau die subjektive Reichtums- und Armutsdefinition. In den entsprechenden Berichten wird Reichtum und Armut subjektiv aus Sicht von EU, OECD, Weltbank, etc. definiert. Und es gibt unzählige unterschiedliche Definitionen. Schau alleine bei der Armutsdefinition. Du hast eine Definition genannt, es gibt aber noch andere, teilweise abweichende. Die EU setzt die Grenze bspw. bei 40 % des Medians des Nettoäquivalenzeinkommens. Die OECD zieht sie bei 50 %, die Hans-Böckler-Stiftung bei 60 %. Die Weltbank definiert weniger als kaufkraftbereinigte 1,90 $/Tag als arm.
Armut und Reichtum sind genau wie Luxus vom Menschen geschaffene Konstrukte, bei denen es keine wirkliche Objektivität gibt, und bei der sich die wissenschaftliche Welt auch nicht auf eine einheitliche Definition einigen kann. Das ist ja auch nicht weiterschlimm, man sollte es sich nur bewusst machen.
Abgesehen davon geht es hier ja gar nicht um diese Frage.
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