"Diejenigen, die das als Kavaliersdelikt sehen sind die ersten, die bei den Panamapapers "Skandal" gerufen haben."
Habe ich nicht, weil ich es eben sehr gut nachvollziehen kann und es exakt genauso machen würde, wenn ich entsprechendes Vermögen hätte.
"Und Leute die sagen "der andere ist viel schlimmer" sind einfach nur erbährmlich."
Schau dir mal politische Talksendungen an. Da wird immer nur von "wir müssen", "wir sollten" etc. philosophiert. Wenn Oppositionspoliker etwas fordern, kann man sich fragen, warum sie es nicht umgesetzt haben, als sie das letzte Mal an der Macht waren und bei Regierungsvertretern fragt man sich, warum sie es nicht einfach machen anstatt nur zu reden.
Stichwort: kalte Progression. Wurde mir vor 20 Jahren in der Schule beigebracht was das ist, in jedem Wahlkampf von allen Parteien versprochen und einfach nie umgesetzt. Derzeit wird es wegargumentiert, dass die Progression nicht greife, da keine Inflation vorhanden. Folglich auch kein Problem / Ungerechtigkeit und somit keine Handlungsnotwendigkeit vorhanden.
Und das ganze Abschreibungstheater (auch bzgl. Semesterticket etc.) kann man sich einfach sparen, wenn man z.B. ein dreistufiges Steuermodell (ohne jegliche Form der Abschreibung) einführt: 15% bis Summe X, 25% bis Summe Y, 35% ab Summe Y.
Allein die Steuerberaterlobby weiß das zu verhindern, von heute auf morgen könnten zehntausende Steuerberater ihren Laden dicht machen und noch mehr Finanzbeamte wären ebenso beschäftigungslos. Außerdem würden medial irgendwelche (vernachlässigbaren) Kleingruppen aufgezeigt, die man jetzt schlechter stellen würde und das sei unsozial.
Kurzum: Jede Gelegenheit, bei der man sich auch nur einen Krümel zurückholen kann von dem Kuchen, dem man dem Staat schenkt sollte man zuschlagen. Ob es andere moralisch verwerflich oder als Betrug ansehen ist allein deren Interpretation.
P.S.: Erbärmlich schreibt man ohne "h".
antworten