WiWi Gast schrieb am 18.01.2023:
Als Frau kann ich sagen: 150% Zustimmung. Was noch fehlt: Humor. Ist natürlich sehr subjektiv, aber ich finde es z.B. total wichtig, dass ein Mann auch locker über sich selbst lachen kann, denn das zeigt, dass er sich nicht zu ernst nimmt. Extrem viele Männer verstecken ihre Unsicherheit hinter Sarkasmus und teilweise Zynismus und denken, das wäre Humor.
Außerdem wichtig: gepflegtes Äußeres und dass er mich auch in meinen beruflichen Ambitionen unterstützt. Männer, die ein Hausmütterchen wollen, gehen gar nicht. Kann man u.a. daran erkennen, ob ein Mann (nicht) kochen kann, einigermaßen zumindest.
Den Spruch, dass der Mann die Karriere der Frau unterstützen soll, habe ich gefühlt schon tausend Mal gehört.
Die Frage, die ich dann stelle, ist immer die gleiche: Wie stellst du dir denn diese Unterstützung vor?
Und die Gegenfrage: was hätte ein unabhängiger und selbstständiger Mann (der selber kochen kann, wie du ihn dir wünschst) davon, wenn er nur Kompromisse und Zugeständnisse für dich und deine Karriere macht? Oder ganz nüchtern und technisch gesprochen: Was für eine Gegenleistung hast du ihm als Frau anzubieten?
Wir leben heute in einer zunehmend androgynen Gesellschaft. Frauen wollen sein wie Männer und Männer meinen, sie müssten die Rollen von Frauen übernehmen. Nur funktioniert das in vielen Fällen nicht richtig. Die Mädels zerbrechen innerlich daran, dass sie nicht gleichzeitig große Karriere machen und drei Kinder kriegen können (jedenfalls die allermeisten nicht) und die Männer werden mehr zu Waschlappen, die keine eigenen Ziele mehr haben, sondern ihre Frauen auf ein Podest stellen und ihr Glück von ihnen abhängig machen.
In meinen Augen ist das der wahre Grund, warum vielmehr Beziehungen und Ehen scheitern als früher. Weil keiner mehr seine Rolle in der Beziehung kennt oder weil sich beide insgeheim in der Rolle unwohl fühlen, die sie ausfüllen. Die menschlichen Urinstinkte haben sich seit der Steinzeit kaum gewandelt. Der Mann als Ernährer und die Frau als Organisatorin der Familie, der Mann für den Sex und die Frau für die partnerschaftliche Bindung, das hat der Menschheit über Jahrtausende das Überleben gesichert, weil es effizient war. Du wirst diese Naturgesetze der Evolution nicht innerhalb von ein paar Jahrzehnten ändern. Das erklärt dann auch, warum viele Frauen, die das erzählen, was du erzählst, dann auf einmal doch einen dominanten Mann heiraten, der seine eigenen Ziele kompromisslos und erfolgreich unabhängig von der Frau verfolgt. Weil die Partnerauswahl eben auch eine nicht unerhebliche unbewusste Komponente beinhaltet.
Versteh mich nicht falsch, wir leben nicht mehr in der Steinzeit oder in den 50er-Jahren und das ist auch gut so. Ich würde auch als Mann Elternzeit nehmen und meine Frau soll auch gerne arbeiten gehen, dafür hat sie schließlich studiert. Nur sollte halt jeder seine Rolle noch kennen und mögen. Und wer als Frau lieber ein Mann sein will (oder umgekehrt), der hat heute die Möglichkeit, sich umoperieren zu lassen.
antworten