Für mich (männlich, 29, Uni/BWL) hat sich der zeitweilige Stellenaubbau-Stopp jedenfalls nicht mehr positiv ausgewirkt. Heute war mein letzter Tag nach 3 Jahren als Vermittler bzw. pAp im Jobcenter (2 Jahre sachgrundlos, dann 1 Jahr mit Sachgrund befristet). Es war mein erster Job nach dem Studium. Mein Zeugnis habe ich auch schon erhalten: Note 2 (stets zur vollen Zufriedenheit).
Okay, so ist halt das Leben. Ich hätte wirklich gerne weitergearbeitet als Vermittler. Sicher ist die Arbeit gerade mit extrem marktfernen Kunden oft ziemlich unsinnig (Maßnahmen, die nichts bringen etc.), aber im Wesentlichen fand ich es trotzdem angenehm im Jobcenter. In meinem Team herrschte auch eine bedrückte Stimmung heute. Aber leider ist die geplante Elternzeitvertretung, die ich übernehmen sollte, doch nicht zustande gekommen (die Kollegin kommt früher wieder als gedacht), so dass ich ab morgen selbst wieder arbeitslos bin.
Richtig ärgerlich ist halt, dass ich durchaus flexibel bzw. umzugsbereit bin, die BA mich aber binnen der nächsten drei Jahre deutschlandweit nicht wieder sachgrundlos beschäftigen kann. Das ist so widersinning: Ich will den Job machen, der Arbeitgeber will, dass ich ihn mache, aber es ist nicht möglich, weil es keine Planstelle gibt und ich nicht weiter beschäftigt werden darf. Ich will nicht nur meckern, aber irgendwie fühlt man sich da schon als Lückenbüßer: Pflicht getan, jetzt darfst du gehen. Keine Perspektiven, kein Fortkommen, kein nichts.
Sicher gibt es sowas auch bei anderen Arbeitgebern, aber es ist doch echt zynisch, dass ausgerechnet die Bundesagentur für Arbeit, von der man annehmen müsste, dass sie in Sachen Mitarbeiterbindung ein Positiv-Image anstrebt, so verfährt. Für mich ist das wirklich extrem unsozial. Vor allem, wenn man sich anschaut, dass BA-Vorstand in Sachen Personalpolitik wirklich genau das Gegenteil von dem tut, was er zu tun vorgibt.
In der Mitarbeiterzeitung DIALOG klingt es immer ganz toll, was für die Mitarbeiter so alles getan wird. Schön und gut, aber für die befristeten Mitarbeiter wird gar nichts getan. Die sind Verschiebe-Ware zweiter Klasse. Aber genug rumgeheult. Jetzt muss ich Bewerbungen schreiben... :-)
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