Großraumbüro: Rücksicht nehmen auf die Kollegen
Viele Unternehmen, die sich durch flache Hierarchien auszeichnen, nutzen ein Großraumbüro als Arbeitsplatz. Der Trend geht weg von Einzelbüros und hin zu einem Arbeitsplatz für alle. Auf den ersten Blick bietet dies einige Vorteile: Die Kollegen sind schnell ansprechbar und das Großraumbüro vermittelt einen Eindruck von Offenheit. Doch es gibt auch Nachteile, vor allem die Geräuschkulisse und die fehlende Privatsphäre. Funktionieren kann dieses Konzept darum nur, wenn Rücksicht aufeinander genommen wird.

Arbeitsplätze in deutschen Büros
Sowohl das Arbeiten im Home-Office als auch im Großraumbüro prägen die neue Arbeitskultur. Damit sind unterschiedliche Herausforderungen verbunden: Während im Home-Office die fehlende Kontrolle durch andere als Versuchung lauert, sind es im Großraumbüro ironischerweise die Kollegen, die einen von der Arbeit ablenken können. Und das betrifft in Deutschland viele, wie eine Umfrage von Indeed unter deutschen Arbeitnehmern zeigt. Zwar arbeiten rund 37 Prozent in einem Einzelbüro, doch der Rest arbeitet mindestens mit einer weiteren Person in einem Büro:
- 27,5 Prozent mit einer weiteren Person
- 29,5 Prozent mit maximal 5 Personen
- und 15 Prozent mit mehr als 5 Personen, also in einem sogenannten Großraumbüro.
Ohne Rücksichtnahme kann die Zusammenarbeit mit so vielen Personen nicht funktionieren, weshalb ein paar Grundregeln wichtig sind.
Lautstärke
Auch wenn einen die Arbeitsatmosphäre in einem Großraumbüro dazu verleitet, Dinge persönlich und notfalls auch über mehrere Tische hinweg mit Kollegen zu klären: Alle anderen Mitarbeiter hören die Unterhaltung mit, ob sie wollen oder nicht. Während man im Einzelbüro ungestört ist, muss man sich an einem offenen Arbeitsplatz der Tatsache bewusst sein, dass das eigene Verhalten die anderen Kollegen stören kann. Es gilt also, auf die anderen Personen im Raum Rücksicht zu nehmen.
- Kurze Telefonate, die die Arbeit betreffen, können zwar durchaus leise am Schreibtisch geführt werden, für längere Besprechungen ist aber unbedingt in einen Konferenzraum auszuweichen.
- Private Telefonate sind grundsätzlich in die Pausenzeiten zu legen.
- Lautes Klingeln bringt nicht nur einen selbst aus dem Arbeitsfluss, sondern auch die Kollegen. Im Büro sollte das Handy deshalb maximal auf Vibrationsalarm gestellt werden. Am besten ist es jedoch, sich Anrufe nur durch ein Blinken anzeigen zu lassen.
Gerüche
Viele Unternehmen mit einem Großraumbüro erlauben ihren Mitarbeitern zwar, am Arbeitsplatz zu essen, verbieten aber stark riechende Speisen, zum Beispiel solche mit Knoblauch. Generell gilt: Obst oder kleine Snacks können während der Arbeitszeit gegessen werden, doch das deftige Schnitzel oder das Leberwurstbrot gehören eindeutig in den Pausenraum. Auf eine ausreichende Körperhygiene achten die meisten Arbeitnehmer im Alltag sowieso. Während Schweißgeruch dem Betroffenen selbst unangenehm ist, wird Parfüm jedoch oft unterschätzt. Schließlich mag nicht jeder den gleichen Duft, und manche Parfüms - vor allem billige - riechen durchaus penetrant. Im Idealfall sollte also zu einem hochwertigen Duft gegriffen werden, der sowohl elegant als auch zurückhaltend ist, etwa aus der Kollektion von Guerlain. Zudem gilt es, sich beim Auftragen zurückzuhalten.
Lüften
Auch das Lüften kann im Großraumbüro Probleme verursachen, vor allem im Winter. Nicht nur haben Menschen ein unterschiedliches Wärme- beziehungsweise Kälteempfinden, darüber hinaus beeinflusst auch der Sitzplatz das individuelle Lüftungsverhalten. Auch wenn hin und wieder gelüftet werden muss, um konzentriert und produktiv arbeiten zu können: Es gibt keine ultimative Lösung, die für jeden Kollegen passt. Deshalb ist es am besten, wenn gemeinsam vereinbart wird, dass sich die Personen melden, die sich vom Lüften beziehungsweise Nicht-Lüften gestört fühlen. Ganz ohne verbale Kommunikation geht es eben auch im Großraumbüro nicht.