WiWi Gast schrieb am 12.10.2021:
Was hat Unkündbarkeit mit einem Haus zu tun? Dass das Haus etwas abwirft gilt aber erst ab dem Punkt, wo man das Haus vollends abgetragen hat, was bei den meisten 25-30 Jahre dauern dürfte. In der Zeit dürfte Miete und Tilgung ungefähr pari sein + du zahlst die Zinsen on top, bitte nicht einfach hier weglassen. Dann muss man hier schon die Rechnung komplett machen und die überschüssige Tilgung für Zinsen, die bei Miete wegfallen anlegen und ausrechnen, wie viel man dann am Ende auf der Kante hat.
Unkündbarkeit hat etwas mit Eigentum zu tun - egal ob Eigentumswohnung oder Haus.
In der Ansparphase hat man natürlich netto nichts von einem Investment - ist ja klar. Wenn ich monatlich 2k ins ETF-Depot buttere, dann habe ich monatlich einen negativen Cashflow von 2k durch mein Depot. Die Ausschüttungen gehen (ca. 2% beim All-World) gehen auch ins Depot usw. - also von jetzt an bis zum Renteneintritt bringt mir das ETF-Depot immer nur negativen Cash-Flow. Urlaube, Autos usw. werden aus dem laufenden Einkommen gezahlt.
Beim Haus ist es so, dass bei uns die feste Monatsrate auf jeden Fall trotz 3%-Tilgung DEUTLICH unterhalb der vergleichbaren Kaltmiete liegt. Von dieser Monatsrate sind 1/3 Zinsen und 2/3 Tilgung - aber spielt ja keine Rolle.
Durch ca. 2k ETF-Sparen pro Monat kommen wir natürlich trotzdem auf einen negativen Cash-Flow. In Summ sieht es so aus, Zahlen gerundet:
-1,5k Monatsrate
-2,0k ETF-Sparrate
= -3,5k
Wenn das Haus keine Netto-Mietersparnis hätte, würde es so aussehen:
-1,5k Monatsrate
-2,0k ETF-Sparrate
-2,2k Kaltmiete
= -5,7k
Ist also logisch, dass 3,5k "Geld weg" besser als 5,7k "Geld weg" ist.
Und das ist nicht alles - wissen wir ja. Während ich das erste Mal die Früchte des ETF-Depots mit Renteneintritt ernte, habe ich durch ein Haus oder eine hochwertige ETW nicht nur extrem gutes Investitionsvehikel (aktuell 8-10% Wertsteigerung x 5x Leverage = 40% bis 50% EK-Rendite) - ich habe auch jetzt sofort eine extrem viel höhere Lebensqualität.
Aber echt, dass man nicht sofort mehr Geld auf dem Konto hat, weil man ja noch eine Kreditrate hat ist ein Nonsense-Argument. Bei einem ETF hat man ja auch nicht sofort 3.000 Euro Cash-Flow im Monat. Dazu muss man erstmal 2.400.000 Euro ansparen. Davon 2% FTSE All-World Ausschüttungsrendite gleich 4.000 Euro brutto im Monat = 3.000 Euro netto im Monat nach Abgeltungssteuer. Hoffen wir mal, dass der Soli auf die Abgeltungssteuer irgendwann mal wegfällt.
In den 30 Jahren Ansparphase hat ein ETF-Depot einen negativen Cash-Flow. Jeden Monat!
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