WiWi Gast schrieb am 02.02.2023:
wie viel hast du Cash (Notgroschen, Miete, Essen, Reparaturen, ...) parat?
10-20k?
Oder schaust du, dass du alles uebrige eher schneller anlegst?
Also für Essen, Miete etc hab ich keinen Notgroschen. Das wird natürlich aus dem laufenden Gehalt finanziert. Und das Gehalt ist sicher.
Kniffliger ist es bei langfristigen/ langlebigen Gütern und so Sachen wie Reparaturen. Aber auch Urlaube.
Ich versteh mein Depot wie Immobilienanlagen (die gibts auch hab ich hier aber außen vor gelassen), also möglichst ist das Geld, an das ich überhaupt nicht dran muss bis ich sterbe.
Deshalb bilde ich jeden Monat aus meinem Cashflow (Gehalt, Mieteinnahmen) neben der Sparrate fürs Depot eine Rücklage von 150EUR für Neuanschaffung eines KfZ und 150EUR Anschaffungsrücklage (um große Ausgaben ab etwa 1k Anschaffungskosten zu kompensieren). Dazu eine Mietausfallrücklage, aber das gehört zum Immothema (ist aber auch Cash das irgendwie halbwegs liquide angelegt werden will)
Anschaffungsrücklage ist bspw. für neue Küche, Rasenmäher+Gartenkram, Klimaanlage einbauen you name it…
Dazu gibt es eine unterjährige Rücklage für Urlaube, die pro Monat mit 200 Euro aufgebaut wird aber am Jahresende idealerweise wieder aufgebraucht sein sollte.
Gerade letzteres macht deutlich, dass ich einfach gerne geglättete monatliche Ausgaben habe. Das vereinfacht die Berechnung einer immer gleichen strukturellen Sparrate.
Quizzfrage: wo liegen nun diese Rücklagebeträge? Seit neustem gehen die neuen mtl Raten zu 2% aufs Tagesgeld. KfZ und Anschaffungsrücklage gingen gebündelt und blockweise in zwei Buy and Hold Anleihen mit einer YTM bei Kauf von ca 5-6% angelegt deren Fälligkeit mit einer geplanten KfZ Anschaffung zusammenfällt und dann teils tatsächlich in P2P kurzfristigen Krediten. Außerdem - bevor es vernünftige Tagesgeldangebote gab - in 1 jährige BTPs, also italienische Bills. Liquide und 2,7%.
Insgesamt derzeit etwa 50k (da ist aber die Mietausfallücklage iHv 15k mitveranlagt).
An sich ist das alles aber n buchhalterischer Spaß. Mit dem im letzten Post beschrieben richtigen Portfolio bin ich eh nie ganz investiert sondern halt so zu 90-95%. Sei es weil es Cashflows oder Fälligkeiten gab oder ne Sonderzahlung/ Bonus eingezahlt wurde. Und bei 500k Portfoliowert fliegen da eh immer 25-50k rum die (auch seit neustem) halt aufm Tagesgeld stehen und verfügbaren wären für den uiuiuiui Notfall. Aber im Ernst - wenn die Kacke so am dampfen ist dass ich mehr als 50k morgen brauche, dann Verkauf ich halt was aus’m Port. Da hab ich vermutlich andere Sorgen als die Frage ob das der optimale Zeitpunkt ist.
Um aber nochmal auf das wirklich ärgerliche zu kommen: es gab (und wird demnächst wieder eine geben) eben eine Phase in der aus beruflichen Gründen meine Sparrate absurd hoch war. Das war leider gefolgt von schlecht laufenden Kapitalmärkten. Vor dem Hintergrund bin ich auch immer mal skeptisch was irgendwelche Sparrate plus average 7% Rendite macht Betrag X Rechnungen angeht. Ja, das ist nicht falsch, schon klar. Aber wenn die Sparraten unregelmäßig sind (und übers Berufsleben am Ende eh deutlich höher als am Anfang) ist der timing Effekt einfach viel krasser als die Frage ob man jetzt mit 22 oder 26 100 oder 200 Euro im Monat spart. Der psychologische/ Gewöhnungseffekt ans Sparen und die frühen Erfahrungen, die sind Gold wert. Aber aus meiner Erfahrung… ich hätte ruhig mehr auf den Kopf hauen können mit Mitte 20. Wegen niedriger Erwartungen/ Ansprüche konnte man da gefühlt durch ganz Europa reisen mit 1000 Euro. Und ob die - verzinst oder nicht - heute im Depot sind oder nicht ist mir sowas von egal. Aber das nur als Anekdote.
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