WiWi Gast schrieb am 29.01.2021:
Oh das klingt Interessant, danke. Hast du dir bei deinem schreiben professionelle Hilfe geholt (Anwälte oder ähnliches?) - ich hab den Eindruck, dass es ein paar Fälle bzw Kostellationen gibt, die pauschal nicht anerkannt werden und widerum andere, bei denen es ganz gut ist.
Medizincontrolling zog damals sehr gut, ich habe über (Mediziner-)Foren auch andere kennengelernt, die es auf diesem Weg geschafft haben. Bei Mathematik könntest du es in Richtung Biostatistik versuchen. Versuch doch mal, bei den einschlägigen Jobportalen mit entsprechenden Stichworten Stellenausschreibungen zu finden, wo explizit beides gefordert wird.
WiWi Gast schrieb am 29.01.2021:
Das tut mir leid zu hören. Vermutlich muss ich diese Erfahrung selbst machen. Dass die Ausbildung zum Facharzt kein Zuckerschlecken ist, glaube ich gern. Für mich hört es sich in der tat ideal an, während voller Bezahlung noch eine so umfangreiche Weiterbildung machen zu dürfen - tausendmal besser als bei ner 38 stunden woche im Konzern bei anspruchsloser powerpointarbeit und mäßiger bezahlung zu verblöden.
Du hast eine völlig falsche Vorstellung von der Facharzt"ausbildung". Es handelt sich nicht um eine Weiterbildung, sondern um einen ganz normalen Job. Deine Weiterbildungen musst du meistens selbst zahlen und machst du in deiner Freizeit.
Auch die Tätigkeit eines Assistenzarztes besteht zu 95% aus Routinetätigkeiten - Patienten aufnehmen, Kurven ausfüllen, Briefe schreiben, irgendwelche Termine ausmachen, ...
WiWi Gast schrieb am 29.01.2021:
Die Gehälter für Assistenzärzte/ Fachärzte an Unikliniken sind ja transparent - damit habe ich mich schon auseinandergesetzt (Frage ist natürlich ob man so eine stelle bekommt) - ich kann dir aber sagen, dass es für die besten mathematiker schon schwer wird ansatzweise so viel wie ein Assistenzarzt mit Diensten und wenn man so einen Job ergattert, hat man absolut nichts mehr mit seinem Studium zu tun.
Für mich gibt es keinen vergleichbaren job (hab auch einige Ärzte in meinem Umfeld) der das bietet was der arztberuf bietet - der kontrast zu naturwissenschaften ist da natrlich besonders stark..
Ehrliche Frage: Mit wie vielen jungen Ärzten hast du bisher gesprochen? Für mich hört sich das bisher alles ziemlich naiv an. Ich meine jetzt Assistenzärzte und nicht irgendwelche Ärzte mit Mitte 50. Deren Vorstellungen sind oft ziemlich verzerrt.
Das, was Ärzte verdienen, machen auch Ingenieure mit kürzerer Ausbildung. Und es ist problematisch, die Dienste in die Vergütung miteinzurechnen - die kommen ja on top zur üblichen Arbeitszeit.
Die Realität für Assistenzärzte sieht so aus: Zahllose unbezahlte Überstunden, Dienste, in denen nur ein Bruchteil der Arbeit vergütet wird, ausgeprägte Hierarchien, viel Routinetätigkeit, befristete Arbeitsverträge, völlige Abhängigkeit von den eigenen Vorgesetzten.
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