WiWi Gast schrieb am 23.11.2021:
Moment, lasst Euch da mal nichts einreden! Das liest sich so, als ob man vor Dankbarkeit schlicht übergehen müsste, wenn der Arbeitgeber einem großzügig diese Option ermöglicht.
Bildungsurlaub ist kein Benefit des Arbeitgebers, sondern steht Euch gesetzlich zu. Aus Sicht des ANs sollte das nicht groß anders behandelt werden als ganz normaler Urlaub - team- und AG-gerecht rechtzeitig planen, für eine Vertretung sorgen, und fertig (oder wie auch immer Ihr das für ganz normale Urlaube plant).
GERADE WEIL der AG nicht in allen Fällen ein Interesse an der Weiterbildung des AN hat, gibt es dieses Konstrukt - es ermöglicht Euch UNABHÄNGIG vom Willen des AG, Eure Fähigkeiten weiter zu entwickeln!
Aus der Brille des AG könnte man auch sagen: Du bekommst pro Jahr 30 Urlaubstage, davon sind 25 zur freien Verfügung und 5 sind an Bildung gekoppelt, ergo schreiben wir 25 Urlaubstage in den Vertrag (und so ist das zB bei mindestens einer MBB auch geregelt, aber natürlich ohne schriftliche Festhaltung des Bildungsurlaubes).
Ich habe den Bildungsurlaub über knapp 10 Jahre nicht genommen, und bereue das enorm. Das wären inzwischen 50 Tage meines Lebens, die ich a) etwas von mir als relevant empfundenes gelernt und b) nach meinem Gusto verbracht hätte (egal welchen Inhalt der jeweilige Kurs hat, es wird nahezu immer ein Ausbrechen aus dem Alltag bedeuten).
Danke für deinen Post! Kann ich nur bestätigen.
Bildungsurlaub würde ich wirklich jedem empfehlen, denn er steht euch zu.
Leider nimmt ihn glaube ich nur 5% der AN in Anspruch.
Dieses Jahr war ich zum Beispiel für 10 Tage (zusätzlicher Übertrag von 5 Tagen aus 2020) über eine in DE organisierte Sprachreise in Barcelona. Wurde problemlos vom AG (PwC) anerkannt. War ne super Zeit. Bis mittags in der Sprachschule Spanisch gelernt und dann den Rest des Tages mit anderen "Bildungsurlaubern" und Schülern die Stadt erkundigt. Spanisch habe ich nur aus reinen privaten Gründen erlernen wollen, beruflicher Zusammenhang lag da also nicht wirklich vor.
Darüber hinaus wussten die Kollegen gar nicht (sofern man es ihnen nicht selbst erzählt), dass man den Bildungsurlaub in Anspruch genommen hat (Anerkennung läuft quasi hauptsächlich über die Personalabteilung). sondern gingen davon aus, dass ich wohl regulär im Urlaub bin oder Überstunden abgebaut habe. Hat also auch keinen negativen Beigeschmack, falls das jemand stört.
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