beim Beamten muss man aber auch mit bedenken, dass er Unkündbar ist, was heutzutage ein enormer Vorteil ist. Selbst vor hochbezahlten Bankern hat die Entlassungswelle in der Krise nicht halt gemacht. Auch IG Metall Firmen haben teils gut bezahlte Kräfte entlassen, dann mit ü40 was neues zu finden, ist nicht leicht. Wer dann auch noch auf dem Land lebt, wo es nur eine handvoll IG Metall Unternehmen hat, hat es enorm schwer was vergleichbar neues zu finden. Gerade als spezialisierter Akademiker, aber auch als Führungskraft. Ein KFZ Mechaniker geht einfach zur nächsten Werkstatt im Nachbarort, aber eine gut bezahlte Abteilungsleiterstelle oder gut bezahlte IG Metall Angestelltenstelle für einen z.B. speziallisierten Controller gibt es nicht an jeder Ecke.
Der Lehrer muss sich da null Sorgen machen und kann sich z.B. sein Haus teils mit kaum EK finanzieren, ruhig mit langen Laufzeiten, er hat ja ein sicheres Einkommen.
Dann : der Lehrer kann z.B. auch in günstigen Regionen leben, gut bezahlte Akademikerjobs gibts meist nur in teuren Gegenden. Dort hat man aber kaufkraft-bereinigt erheblich weniger. Ein Reihenhaus am Stadtrand von FFM, München oder Stuttgart ist schon Luxus wofür man erheblich überm Median verdienen muss, während auf dem Land mancher Medianverdiener sich das schon leisten kann. Der Lehrer, der auf dem Land meist erheblich über Median verdient, kann sich da erst recht was super tolles leisten, ohne Angst.
Angestelltenjobs sind heute unsicherer den je. Man kann aus vielen verschiedenen Gründen fliegen, der Trend kommt aus den USA. Whistleblowerboxen gibts immer mehr. Wer nicht in den Ethik Code des Unternehmens passt, oder dem Chef langweilig wird, riskiert schon seinen Job. Einen Grund zum Kündigen findet sich immer, wenn man genau sucht. Da reicht schon eine minimal falsche Spesen - oder Zeitabbrechnung oder die berühmte Maultasche.
Und Gründe warum man heute auf der Abschussliste landen kann gibt es viele :
- der Chef ist seinem Chef-Chef nicht im richtigen Winkel in den Hintern gekrochen und die gesamte Entscheidungshierachie wird ausgewechselt ( wie das geht s.o. )
- man bringt zu viel Leistung und andere schmieden Intrigen gegen einen, weil sonst deren Minderleistertum aufliegen würde
- ein Restrukturer baut das Unternehmen um, Abteilungen werden ausgegliedert etc.
- die sonstigen "üblichen" Gründe
alles das kann dem verbeamteten Lehrer am Allerwertesten vorbei gehen. Und falls er halt mal nicht mehr kann, macht er einen auf Burn Out und nimmt eine Auszeit. Beim gehobenen Angestellten bedeutet das meist immer das Karriereende. Nicht so beim Lehrer.
Auch gerade für Frauen ist Lehramt attraktiv, Babypause ist leicht machbar und dank Heimarbeit ( Korrekturen, Vorbereitungen ) ist Familie + Beruf besser vereinbar. Je nach Bereich wäre eine Auszeit von 1 - 3 Jahren auch schon das Karrierende bzw. es wäre mit einem Statusverlust verbunden. Im IT Bereich sind 1 - 3 Jahre meist sogar eine technologische Ewigkeit, d.h. anschließend kann Frau wieder als Junior beginnen. Nicht so im Lehramt.
Auch muss man bedenken, dass die super Jobs bei Banken ( excl. Sparkassen ) und IG Metall Unternehmen auch schwer zu bekommen sind. Die meisten landen im Mittelstand, wo es oft keinen Tarif und keinen BR gibt, da landet man im Zweifel sogar noch schneller auf der Straße, weniger verdienen tut man sowieso meistens. Oft benehmen sich in solchen Unternehmen die Chefs in Gutsherrenmanier.
Allerdings muss man schon der Typ für den Lehrerberuf sein, sonst hat man auch keine Freude daran.
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