Hallo,

ich sollte vielleicht kurz sagen, dass ich noch Schüler bin, mich aber schon etwas für die Finanzbranche interessiere. Eben habe ich mal überlegt, wo ich, wenn ich in 1 1/2 Jahren mein Studium beginne, gerne ein Praktikum machen würde. Ich habe dann auch mal geschaut, was man dabei verdienen kann. Dabei ist mir eine Sache aufgefallen, die ich nicht verstehe und vielleicht kann mir jemand hier weiterhelfen.

Ich habe immer gelesen, dass man im Investment Banking schon sehr früh viel verdient. Jetzt habe ich bei meiner Suche eben gesehen, dass Personen mit der Berufsbezeichnung Associate z.B. bei KPMG im M&A ca. 60.000 Euro verdienen. Als Associate ist man doch schon ein paar mal befördert worde oder? Ist M&A denn kein Investment Banking? Weil ich dachte immer, dass die guten Leute das da schon zu Beginn so viel verdienen.

Liebe Grüße

M&A ist ein Teil der Investment Banking Produktgruppe. Investment Banken haben in ihren Bereichen eine Expertise entwickelt, da die Produkte aber nicht abhängig vom Balance Sheet sind und keiner Bankenlizenz bedarf, sondern primär Beraterleistungen darstellen, können das auch Nicht-Banken anbieten. Die 4 großen WP Gesellschaften bieten daher ebenfalls M&A Beratung an, dort werden hauptsächlich Mittelstandstransaktionen gemacht. Arbeitszeiten sind geringer, die Anforderungen an die Bewerber nicht so hoch, das Gehalt niedriger. Associate heißt bei KPMG der Berufseinsteiger, das ist nicht zu verwechseln mit Associate in einer Bank oder Boutique. Die haben ihre unterste Stufe einfach so genannt anstatt Analyst.

Das liegt einfach daran dass KPMG genau so wie die anderen BIG4 nicht so viel zahlen wie die größeren Banken.

M&A, ECM, DCM sind üblicherweise als IB bezeichnet das stimmt.

Als Associate bist du einmal befördert worden. Auf dieser Stufe solltest du bei vielen Investmentbanken bzw. Divisions deutlich mehr verdienen.

WiWi Gast schrieb am 01.05.2018:

Hallo,

ich sollte vielleicht kurz sagen, dass ich noch Schüler bin, mich aber schon etwas für die Finanzbranche interessiere. Eben habe ich mal überlegt, wo ich, wenn ich in 1 1/2 Jahren mein Studium beginne, gerne ein Praktikum machen würde. Ich habe dann auch mal geschaut, was man dabei verdienen kann. Dabei ist mir eine Sache aufgefallen, die ich nicht verstehe und vielleicht kann mir jemand hier weiterhelfen.

Ich habe immer gelesen, dass man im Investment Banking schon sehr früh viel verdient. Jetzt habe ich bei meiner Suche eben gesehen, dass Personen mit der Berufsbezeichnung Associate z.B. bei KPMG im M&A ca. 60.000 Euro verdienen. Als Associate ist man doch schon ein paar mal befördert worde oder? Ist M&A denn kein Investment Banking? Weil ich dachte immer, dass die guten Leute das da schon zu Beginn so viel verdienen.

Liebe Grüße

Da wo alle so viel Geld machen, sind Investmentbanken. KPMG ist keine Investmentbank sondern eine Wirtschaftsprüfungsesellschaft, wo man viel weniger als im Mergers & Acquisitions einer Investmentbank arbeitet. Und du wirst vor deinem Studium kein Praktikum bekommen bzw. du brauchst auch keins.

An einen der Vorredner: Associate bei KPMG ist ungleich Associate in einer Bank / Boutique. Bei Deloitte heißt die unterste Stufe Professionals, bei PwC Consultants, bei Banken und Boutiquen Analysts und bei KPMG eben Associates.

Was Praktikum angeht: Deloitte bietet auch kurzwöchige Schülerpraktika an bzw. für Abiturienten. Schau dir das doch mal an, ist dann in der Wirtschaftsprüfung (Audit), aber dieser Bereich bildet in der Regel die Grundlage für die weiteren Stationen auf dem Weg zum Bulge Bracket Praktikum gegen Ende des Studiums.

Hallo ich bin’s nochmal.
Vielen Dank für die ganzen Erklärungen. Jetzt verstehe ich das glaube ich besser.

Eine Sache verstehe ich nicht so genau. In der ersten Antwort steht die Produkte sind abhängig vom balance sheet. Was genau bedeutet das?

WiWi Gast schrieb am 02.05.2018:

Hallo ich bin’s nochmal.
Vielen Dank für die ganzen Erklärungen. Jetzt verstehe ich das glaube ich besser.

Eine Sache verstehe ich nicht so genau. In der ersten Antwort steht die Produkte sind abhängig vom balance sheet. Was genau bedeutet das?

Das bedeutet, dass die Beratungsdienstleistungen ohne Einsatz der Bankbilanz, die im Falle von Darlehen eingesetzt wird (da die Bank hier eine Aktivposition eingeht), stattfinden kann. Deswegen können z.B. das M&A- und Restrukturierungsgeschäft auch Big4 und Boutiquen (ohne große Bilanz) anbieten.

Der Einsatz der Bilanz ("Balance Sheet") ist in anderen Gebieten, z.B. Leveraged Finance, Structured Finance, Equity Capital Markets, etc. viel wichtiger. Hier dominieren dann auch oft andere Banken, z.B. BNP Paribas, da diese sehr viel Geschäftsvolumen bringen und somit die Kredite (LevFin) oder die Aktien (ECM) selbst "underwriten" (also auf ihre Bilanz nehmen) können.