Lebensversicherung für Selbstständige: Was man wissen sollte
Die Selbständigkeit ist für viele Menschen ein lohnenswerter Schritt, er birgt jedoch einige Risiken. Diese lassen sich mit passenden Versicherungen allerdings auf ein Minimum reduzieren.
Auf einige Policen sollten Selbstständige keinesfalls verzichten - beispielsweise auf den Versicherungsschutz gegen Berufsunfähigkeit; die Krankenversicherung ist ohnehin gesetzlich verpflichtend. Andere Versicherungen dienen zur Absicherung der Familie oder zur Altersvorsorge. In diesem Zusammenhang ist insbesondere die Lebensversicherung zu nennen. Wer diese Art der Absicherung wählt, sollte wissen, dass die beiden wichtigsten Arten der Lebensversicherung
- die Kapitallebensversicherung
- und die Risikolebensversicherung
unterschiedlichen Zwecken dienen und sich für verschiedene Lebenssituationen eignen.
Risikolebensversicherung ein Muss bei Familienanhang
Die Risikolebensversicherung ist vor allem für Selbstständige mit Familie sinnvoll. Mit ihr können sie sicherstellen, dass die Hinterbliebenen im Falle des eigenen Ablebens nicht in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Dies kann beispielsweise passieren,
- wenn der Verstorbene Allein- oder Hauptverdiener der Familie war
- oder ein Kredit abzuzahlen ist.
Letzteres lässt sich kaum noch stemmen, wenn das Haupteinkommen wegfällt. Die Summe aus der Risikolebensversicherung schließt diese finanzielle Lücke und bewahrt dadurch die Hinterbliebenen vor finanziellen Nöten. Ein weiterer Vorteil der Risikolebensversicherung ist, dass die Beiträge relativ niedrig sind, sodass sie auch Menschen mit geringem Einkommen zahlen können. Die Beitragshöhe der Risikolebensversicherung lässt sich online individuell berechnen. Ebenfalls von Vorteil ist gerade für Selbstständige, dass die Versicherungsbeiträge steuerlich absetzbar sind.
Kapitallebensversicherung lohnt sich nicht
Die Kapitallebensversicherung war in Deutschland lange Zeit ausgesprochen beliebt. Die klassische Variante wird Sparern jedoch nicht mehr angeraten, da die private Altersvorsorge und Hinterbliebenenschutz nicht mehr unbedingt in einer Police zusammengefasst werden sollen. Wegen der niedrigen Zinsen und vergleichsweise zu hohen Beiträge amortisieren sich kapitalbildende Lebensversicherungen so gut wie nicht mehr. Statt der Kapitallebensversicherung werden die
- betriebliche Altersvorsorge (bAV),
- Sparpläne auf Aktienfonds-Basis
- oder fondsgebundene Lebensversicherungen
als die besseren Alternativen gehandelt.
Lebensversicherung gegen Einmalbeitrag
Hat man im Laufe seines Lebens bereits eine beträchtliche Summe angespart, kommt auch eine Lebensversicherung gegen Einmalbeitrag in Betracht. So ist es zum Beispiel möglich, einmalig 50.000 Euro einzuzahlen. Im Alter bekommt man dann eine zusätzliche Rente ausgezahlt. Diese Variante der Lebensversicherung ist relativ neu und sie eignet sich nur für Selbstständige und Freiberufler, die über viel Eigenkapital verfügen. Sinnvoll ist sie auch für Menschen, die bereits das Vertragsende einer anderen Lebensversicherung erreicht haben und den ausgezahlten Betrag anschließend gut verzinst anlegen möchten.
Die ideale Laufzeit einer Lebensversicherung
Welche Vertragslaufzeit für eine Lebensversicherung am besten geeignet ist, hängt von den aktuellen Lebensumständen ab. Die Höchstlaufzeit liegt bei etwa 30 Jahren. Grundsätzlich gilt:
- Je länger die Versicherungsdauer
- und je jünger der Versicherungsnehmer bei Vertragsabschluss,
desto niedriger sind die Beiträge. Es ist daher ratsam, sich frühzeitig um eine Lebensversicherung oder eine andere Form der privaten Altersvorsorge zu kümmern.