WiWi Gast schrieb am 20.06.2019:
Ich verdiene knapp 150k und habe keine Kinder. Bin in der GKF mit Zusatz (Zahn, Krankenhaus) geblieben weil ich in den letzten 10 Jahren einen eindeutigen Abwärtstrend bei den PKVs für mich festgesellt habe.
Meiner Meinung nach sollte man mit Versicherungen v.a. existentielle Risiken absichern. Bei einem Gehalt von 150k noch eine Krankenzusatzversicherung abzuschließen, ist m.E. unnötig. Die Beträge zahlst du zwar sicher aus der Portokasse, aber andererseits könntest du die Leistungen, wenn sie überhaupt mal in Anspruch nimmst, bei Bedarf auch bequem aus der eigenen Tasche zahlen. Ich meine Zwei-/Einbetterzimmerzuschlag und co. - das kostet alles nicht die Welt und wie oft ist man überhaupt schonmal im Krankenhaus? Zahnersatz ist zwar nicht billig, braucht man aber auch nicht oft. Rechnet man alle Versicherungsbeiträge für eine Zahnzusatzversicherung zusammen, dann kann man den Zahnersatz bei Bedarf dann auch aus eigener Tasche zahlen. Irgendwie muss sich für die Versicherung das Geschäft ja auch rechnen...
Die Versicherung von Kindern kostet übrigens nicht die Welt in der PKV, da keine Altersrückstellungen gebildet werden müssen. Ich zahle für meinen Sohn ~120 EUR im Monat bei 225 EUR Selbstbehalt p.a. im Tarif Esprit - das ist soetwas wie "obere Mittelklasse" in der PKV. (streng genommen zahle ich nur 60, da der AG die andere Hälfte zahlt)
Die Kassen zahlen weniger "medzinische notwendigkeit" wird angezweifelt obwohl 1A Bedingungen angeblich, Beiträge gehen hoch wegen Rechnungszins usw und vor allem:
Du beschreibst das als wären es eigene Erfahrungen. Aber kann ja nicht sein, wenn du, wie du schreibst, in der GKV geblieben bist!?
Ich habe mit meiner PKV (Dt.Ring - inzwischen übergegangen in die Signal Iduna) in 7 Jahren noch nie derartige Probleme gehabt. Im Gegenteil - es wurden auch schon mal Leistungen aus Kulanz übernommen, die laut Versicherungsvertrag nicht genau geregelt waren. In den 7 Jahren habe ich genau 2 Beitragserhöhungen erlebt; welches zugegebenermaßen größere Sprüge (21% und 4%) waren. In den übrigen 5 Jahren sind die Beiträge hingegen stabil geblieben; tw. bei der Pflegeversicherung und beim Krankentagegeld gab es zwischendurch sogar kleine Beitragssenkungen.
Annualisiert beträgt der bisherige Beitragsanstieg der KV bei ca. 3%. Verdient man oberhalb der BBG hat man in der GKV in etwa den gleichen Anstieg, auch wenn nominell der Beitragssatz unverändert bleibt,
- Seit Jahren hat die PKV nun ein Nachwuchsproblem und schrumpt. Das kann nicht gut gehen. Die jungen Leute gehen einfach nicht mehr so in die PKVs.
Mag sein. Die Demografie wird der GKV aber letztendlich auch zu schaffen machen...
Ausserdem will ich ab 55 keinen unkalkulierbaren Kostenblock am Bein haben ohne Rückkehr in die PKV. Mit den Zusatzversicherungen zahle ich jetzt ein bisschen mehr, habe aber das mehr an Leistungen und bin vor allem Flexibel und Frei.
Der Punkt ist valide. Die zukünftigen Kosten lassen sich schwer abschätzen - das kann man nicht abstreiten. Aber auch da ist es in der GKV nicht groß anders. Die PKV sorgt mit Altersrückstellungen immerhin etwas vor. Interessant sind noch Tarifbausteine zur Senkung der Beiträge im Alter. Die Kosten zahlt auch hälftig der AG bis zum Höchstsatz entsprechend der BBG - das ganze ähnelt einer kapitalbasierten RV, nur dass die Auszahlung mit den PKV-Beiträgen im Alter verrechnet wird.
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