Von Jura zu BWL/International Management
Hallo,
Ich studiere im Moment im 6. Semester Jura, mir fehlt nur noch eine Hausarbeit, um scheinfrei zu sein und ich würde jetzt nächstes Semester mit dem Schwerpunkt und dann zeitnah mit der Examensvorbereitung beginnen.
Allerdings bin ich schon lange sehr unzufrieden mit dem Studiengang und sehe mich auch überhaupt nicht im Referendariat. Ich war für ein halbes Jahr in London zum Auslandssemester, was mir sehr gut gefallen hat und ich würde unglaublich gerne zurückgehen in ein paar Jahren und dort arbeiten. Nun frage ich mich erst recht: Macht es Sinn Jura zu studieren, wenn ich doch eine internationale Karriere anstrebe? Ich hätte viel früher abgebrochen, aber dann war ich mir nie sicher, ob mir ein anderes Studium weniger liegen würde und ich habe sowohl Praktika und mein bereits geplantes Auslandssemester abgewartet, um mir meiner Entscheidung sicherer zu werden. Beim Gerichtspraktikum auch gemerkt, dass ich mich nicht mehr (wie zu Beginn des Studiums) in den typischen Juristenberufen sehe. Zurück zuhause merke ich, dass ich einfach nicht gerne noch ewig an meinen Studienort gebunden sein will und nicht weiss, ob ich es bei solch fehlender Motivation schaffe, die Examensvorbereitung durchzuziehen. Ich denke schon, dass ich es mit Fleiß und Ehrgeiz bestehen würde, mein Studium lief bisher ja auch gut ohne durchgefallene Prüfungen.
Ich bin 21 und natürlich noch jung allerdings könnte ich jetzt schon einen Bachelor haben, wenn ich International Management studiert hätte und nicht Jura, wie ich es überlegt hatte. Nun kann ich es nicht rückgängig machen, die Zeit ist verstrichen.
Ich frage mich, ob ich jetzt noch die 2-3 Jahre Jura durchziehen soll, um Schwerpunkt und 1.Examen fertig zu machen und dann mit Praktika, Traineeships oder sonst was in die Wirtschaft kommen soll, mir dabei die Möglichkeit offen halte, das 2. Examen noch zu machen später mal oder ob ich damit Zeit verschwende und lieber gleich wechseln sollte und dann direkt BWL mache. Ich bin mir sehr unsicher, da ich meine Berufschancen nicht einschätzen kann. Habe oft gehört, dass man bei BWL natürlich mit dem jungen Alter glänzt, weil man schneller fertig ist, was bei mir ja nicht mehr der Fall wäre.
- Mit zwei guten Examensnoten wäre der Berufseinstieg vielleicht leichter als mit einem super BWL Abschluss, den ich mit Praktika etc aufwerten müsste so wie ich das gehört habe?
- Natürlich ist da auch noch die Angst durchs Examen zu fallen. Kann mir jemand etwas zu den Jobchancen sagen?
- Lohnt es sich das Examen durchzuziehen und danach noch was anderes zu machen oder zu studieren?
Mir ist es einfach wichtig frei in der Berufswahl zu sein. Natürlich zählt auch Gehalt, aber hauptsache ich finde einen Job und mir macht die Arbeit halbwegs Spaß. Ich möchte mich nicht durchs Examen quälen, wenn mir ein BWL Studium, das ich in der gleichen Zeit schaffen würde, dann doch mehr bringt. Mit dem 1. Examen hätte ich halt was in der Hand und gezeigt, dass ich etwas durchgezogen habe, ob mir das aber dann mehr bringt als ein Bachelor, ist fragwürdig.
antworten