WiWi Gast schrieb am 25.10.2018:
Moin,
ich frage mich seit einiger Zeit woher diese Versessenheit auf quantitative Module in diesem Forum kommt. Es werden Unis und Master Programme oft ledglich nach der Masse an quantitativen Modulen beurteilt. Mir sit durchaus bewusst, dass diese oft "schwieriger" (Ansichtssache) sind als weiche Module wie International Management etc.
In einigen Berufsfeldern sind die dort erlernten Dinge sicherlich auch relevant und nützlich, aber für einen Großteil der Studenten macht es doch recht wenig Sinn möglichst viele quantitative Module im Studium zu haben, wenn die Noten dadurch nicht passen.
Ich bin gerade im letzten Semester meines Masters an einer unbekannten Uni (International Management) und hatte fast nur "Laberfächer" wie Management, International Communication etc. Also um ehrlich zu sein war der Master sehr einfach und mit wenig Aufwand machbar, trotzdem hab ich meinen Vertrag im Projektmanagement schon unterschrieben und kann nach der Masterarbeit bei ordentlichem Gehalt direkt anfangen.
Gute Noten > Quantitative Module für die meisten Studenten, warum sollte ich also den Master nach der Anzahl quantitativer Module wählen?
Du vermischst viele Dinge.
Dieses Forum besteht zu einem sehr großen Teil aus Highperformern oder Leuten, die sich als solche bezeichnen würden oder es trotz besseren Wissens tun. Dementsprechend haben hier keine 5 % das Ziel, irgendeine Stelle im Projektmanagement (nichts anderes als ein sehr hoher Anteil operativer Tätigkeiten) anzunehmen. Die Ziele sind hier MBB (oder Inhouse Consulting bzw. Strategy bei Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung > 5 Mrd. Euro) und T1-Investment Banking, vereinzelt auch DAX30-Trainee (oder vergleichbar).
Für‘s IB muss man natürlich den ganzen quantitativen Kram belegen. Die MBB-Vergötterer haben den Vorteil, belegen zu können, was sie wollen, da es das Unternehmen später nicht interessiert, was genau sie gemacht haben. Dennoch muss man ganz nüchtern feststellen, dass ein erweitertes Verständnis von Kapitalmärkten und abstrakter auch statistischen, mathematischen und somit auch ökonometrischen Methoden hilfreich ist, um Unternehmensentscheidungen zu treffen und zu begründen. Es hilft nicht im einzelnen aber durchaus im Allgemeinen deutlich mehr, als die hunderste Klassifikation von irgendwelchen Marketinginstrumenten auswendig zu lernen.
Nebenbei ist der Vorteil, dass man (bei guten Noten, was in diesem Forum ja aber Standard ist oder zu sein scheint) mit quantitativen Methoden den Weg in die Forschung weit offen hält.
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