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EU-Kommission startet Initiative zur Förderung von Praktika

Die Europäische Kommission startet heute die Initiative „We Mean Business“, durch die Unternehmen dazu animiert werden sollen, mehr Praktikumsplätze zu schaffen; Ziel der Maßnahme ist es, die Kompetenzen junger Menschen und damit ihre Beschäftigungsfähigkeit zu verbessern.

EU-Kommission startet Initiative zur Förderung von Praktika
Brüssel, 23.04.2012 (ec) - Die Europäische Kommission startet heute die Initiative „We Mean Business“, durch die Unternehmen dazu animiert werden sollen, mehr Praktikumsplätze zu schaffen; Ziel der Maßnahme ist es, die Kompetenzen junger Menschen und damit ihre Beschäftigungsfähigkeit zu verbessern. Zugleich können Praktika jungen Menschen einen reibungslosen Übergang von der allgemeinen oder beruflichen Bildung zu einer ersten guten Arbeitsstelle erleichtern. Darüber hinaus bieten Praktika auch Vorteile für Unternehmen, da diese hierdurch potenzielle künftige Spitzenkräfte finden können, die mit ihren neuen Ideen im Hinblick auf die künftige Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens eine gewichtige Rolle spielen könnten. Im Zeitraum 2012-2013 wird die Kommission Finanzmittel für insgesamt 280 000 Praktika im Rahmen ihrer Programme „Leonardo da Vinci“ und „Erasmus“ für Auszubildende und Studierende bereitstellen.

Androulla Vassiliou, EU-Kommissarin für Bildung, Kultur, Mehrsprachigkeit und Jugend, sagte: „Die Initiative ‚We Mean Business’ unterstützt die Anstrengungen der Mitgliedstaaten zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit, die in einigen Ländern der EU ein unannehmbar hohes Niveau erreicht hat. Insbesondere möchten wir den Wert internationaler Praktika stärker ins Bewusstsein rücken, da sie die Sprachkenntnisse der Praktikantinnen und Praktikanten fördern und ihnen zu mehr Selbstvertrauen und größerer Anpassungsfähigkeit verhelfen können. Unsere Untersuchungen zeigen, dass Arbeitgeber diese Kompetenzen zunehmend wertschätzen.“

Studien zufolge wissen nur wenige Unternehmen um die Möglichkeit, eine Praktikantin oder einen Praktikanten im Rahmen eines EU-Programms aufzunehmen1. Die Initiative „We Mean Business“ zielt darauf ab, dies zu ändern und den Nutzen internationaler Praktika für Unternehmen zu verdeutlichen.

Für die Initiative wurde eigens eine Website eingerichtet, die weitere Informationen und Links dazu enthält, wie man ein Praktikum in einem europäischen Land organisiert bzw. einen solchen Praktikumsplatz finden kann. In den Mitgliedstaaten werden Informationsveranstaltungen durchgeführt, die sich an Handelskammern, regionale Entwicklungsagenturen, Unternehmensförderorganisationen und andere Multiplikatoren richten, die den Nutzen von Praktika für Unternehmen aufzeigen können.

Hintergrund
Im Rahmen ihrer Initiative „Chancen für junge Menschen“, die im Dezember 2011 aus der Taufe gehoben wurde (IP/11/1568), hat sich die Europäische Kommission verpflichtet, die Zahl der Praktika in den Programmen „Leonardo da Vinci“ und „Erasmus“ für Auszubildende und Studierende um 30 Prozent zu erhöhen. Im Jahr 2012 werden mindestens 130 000 junge Menschen Unterstützung für ein Auslandspraktikum erhalten. Diese Zahl dürfte sich nächstes Jahr auf 150 000 erhöhen.

Studien zeigen, dass Praktikantinnen und Praktikanten mit Fremdsprachenkenntnissen Unternehmen bei der Erschließung neuer Märkte helfen können. Unternehmen, die diese Chancen verpassen, weil es ihren Belegschaften an Sprachkenntnissen und Kommunikationskompetenzen mangelt, kann dies hingegen teuer zu stehen kommen. Eine im Jahr 2006 veröffentlichte Studie der Kommission ergab, dass 11 Prozent der fast 2000 befragten europäischen Unternehmen schon einmal wegen fehlender Sprachkenntnisse einen Auftrag verloren hatten, wobei sich die Verluste infolge entgangener Aufträge auf insgesamt bis zu 50 Mio. EUR beliefen.