Ich hab meinen Bachelor in Maas vor einem Jahr gemacht, d.h. meine Bewerbung ist schon was länger her ;) Aber grob sollte alles immer noch so passen.
Maastrichts (und soweit ich weiß auch der an allen anderen niederländischen Unis) Aufnahmeprozess läuft nach dem Numerus Fixus-Prozess ab, der hat drei Stufen:
1) Zulassung anhand des Profils (kenn die aktuellen Zahlen nicht, vor drei Jahren waren es noch 300 Leute, 50% des Studiengangs, glaube ich)
2) Zulassung durch zentralisierte Lotterie (d.h. die restlichen 50% der Plätze werden unter Bewerbern verlost)
3) Zulassung durch Nachrückverfahren (Leute nehmen ihren Platz nicht an, etc.)
2) und 3) sind pures Glücksspiel, jedoch erhöht Maastricht, soweit ich weiß, die Plätze eher als sie weiter einzuschränken. Ich kann dir aber nicht sagen, wie hoch die Aufnahmequoten sind. In jedem Fall hast du aber auch eine Chance wenn du nicht über das dezentralisierte Verfahren (also 1) ) reinkommst.
Bei 1) zählen viele Faktoren mit rein, der Schnitt spielt hier aber eine nebensächliche Rolle. Maas guckt eher auf die Internationalität deines Profils und die Qualität deiner Bewerbungsunterlagen (dein Motivation Letter). Ich kenne z.B. Leute, die mit 2,0 nicht reinkamen, andere aber mit ziemlich genau deinem Schnitt. Mit dem Auslandsjahr in den USA und den verschiedenen Sprachen hast du definitiv eine gute Chance.
Wenn du trotzdem Angst hast, dann versuch es bei "Economics and Business Economics". Das Programm ist nicht so competitive wie IB, aber definitiv nicht schlechter, allerdings natürlich mehr quantitativ ausgerichtet. Du kannst im zweiten Jahr wechseln (musst etwas nachhaken bei der Uni, geht aber), musst dann aber einen Kurs im zweiten Jahr nachholen. Wenn der Wechsel nicht klappt, kannst du trotzdem den Track "International Business Economics" nehmen, der letzten Endes vom Stoff her wie IB ist, nur mit etwas mehr quantitativen Kursen statt Fokus auf Management und etwas anderen Electives im dritten Jahr (betrifft aber nicht die Majors).
Ein Unterschied als "IBEler" später sind Bewerbungen bei Masterstudiengängen. Für Maastrichtler sind die Copenhagen Business School oder Rotterdam recht beliebt. Bei ersterer hättest du als IBEler, nach heutigem Stand, ein leichteres Spiel (sparst dir einen Kurs in der Summer School), in Rotterdam wärs schwerer (IBE ist kein Partnerprogramm zu den typischen Management-Mastern, d.h. du brauchst dafür den GMAT). Interessiert dich aber eh erst alles in frühestens vier Jahren ;)
Du solltest aber auch wissen, worauf du dich mit Maastricht einlässt. Dass man leicht reinkommt wird durch die Härte des Studiums wieder wettgemacht, denn DA filtert Maastricht. Im ersten Block wird mit "Quantitative Methods 1" alles rausgeworfen was NC-Flüchtling ist, Kursstoff ist simple Wirtschaftsmathematik (Abistoff) + Statistikgrundlagen. Im dritten Block dann nochmal mit "Quantitative Methods II (Matrixrechnung, simple multivariable Ableitungen, etwas mehr als Abistoff + Inferential Statistics, in IB dazu noch Linear Programming). Mit zwei Punkten in Mathe würd ich mir das vorher genau angucken und ob dus dir zutraust. Mindestens einen Kurs davon MUSST du im ersten Jahr bestehen, sonst wars das und du fliegst raus. Soweit ich weiß wurden die Richtlinien letztes Jahr sogar nochmal erhärtet, auch im Bezug auf die QM-Kurse, kann dir aber gerade nicht genau sagen inwiefern.
Wenn du aber mal im zweiten Jahr bist wirds chilliger in der Hinsicht. Trotzdem solltest du auf Präsis jede Woche plus das PBL-System eingestellt sein.
Und bevor du enttäuscht wirst: die "Internationalität" kommt, gerade in IB, auch sehr stark durch die vielen Deutschen. Gibt aber auch 'ne Menge Studenten aus allen anderen Gegenden, in letzter Zeit wohl auch viel UK. Das Studentenleben ist auch keine Großstadt (aber trotzdem ganz gut).
Viel Erfolg!
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