Hi,

ich würde gerne eure Erfahrungen zu den Master in Management an der EBS oder HHL hören. Ich überlege zum Sommersemester 2017 an eine der beiden Unis meinen Master zu beginnen.

Wie ist das Studentenleben und der jeweilige Lernaufwand vor Ort?
Wie sind die Chancen danach ins Consulting (MBB) zu kommen?
Würdet ihr erneut dort studieren, wenn ihr die Wahl hättet?

Ich persönlich sehe für mich derzeit die EBS vorne, da das Programm nur 20 Monate geht und das Netzwerk noch etwas größer ist. Des Weiteren schneidet die EBS besser in den Rankings ab.

Vielen Dank im Voraus & LG

Ich kann nur für die HHL sprechen. Mit der EBS kenne ich mich leider nicht aus, da ich von dem ganzen "RichKids" Flair nicht viel halte. Nichtsdestotrotz ist die EBS eine gute Hochschule die dir keinen Karriereweg verschließen wird. Eine bodenständige Grundeinstellung sollte man übrigens für Leipzig mitbringen, da dort keiner mit seinem Benz vorfährt, sondern eher das Fahrrad das Vehicle der Wahl ist. Dieses ganze "sehen und gesehen werden" Mentalität ist an der HHL (zum Glück) nicht vorhanden und eher verpönt.

Die Lehre in der HHL ist sehr auf das Consulting ausgelegt. Jede Präsentation (ob Finance, Accounting oder Strategy) muss eine ordentliche Storyline besitzen und es werden sowohl die Actiontitles als auch das gängige Consulting-Design bewertet (Der Inhalt ist aber natürlich das größte Kriterium).

Zusätzlich lernst du bei sogenannten "Overnight" Assignments (Aufgabe wird um 17 Uhr gestellt und morgens um 8:00 muss das Ergebnis in einer Präsentation vorgestellt werden) den typsichen Workload in der Beratung. Die Präsentationen finden nicht im typischen "einer steht vorne" Stil statt sondern werden im Diskussionsstil gehalten. Du sitzt mit den Professoren an einem Tisch, deine PPT wird auf einem Bildschirm angezeigt und es wird auf Basis deiner Ergebnisse eine Diskussion gestartet. Zum Teil wird auch gezielt "gegrillt". Heißt, das Ergebnis wird komplett runtergemacht und jeder kleine Zahlendreher/ Rechtscheibfehler wird dir um die Ohren gehauen, mit dem Ziel deine Stressfähigkeit zu verbessern.

Der Workload ist allgemein sehr hoch. Du hast pro Semester 12 Kurse mit jeweils 2 - 3 Prüfungsleistungen (Exam, Präsentation, Paper). Das macht minimum 24 Prüfungsleistungen pro Semester und bedeutet, dass du jede Woche mindestens eine Sache oder meist mehrere abliefern musst.

MBB sind dauerhaft präsent am Campus. Jeder Student wird zu einem Abendessen von McKinsey und Roland Berger zum Networken eingeladen. Zudem gibt es in jedem Semester sehr viele Case Study Workshops und Unternehmenspräsentation mit anschließendem Essen. Consulting Firmen die in der letzten Zeit am Campus waren sind zum einen die etablierten Strategieberatungen wie OC&C, Bain, Berger, McKinsey, ADL, BCG, A.T. Kearney, Stern Stewart - aber auch andere Beratungen wie z.B. zeb, Bearing Point, Accenture Strategy, CVA, Innovalue, Volkswagen Consulting, h&z, Horvath, Capgemini Rot oder Siemens Management Consulting.

Ich bereue meine damalige Entscheidung für die HHL in keinster Weise und würde wieder den gleichen Weg gehen. Ich habe mich damals sogar bewusst gegen einen Master in Mannheim entschieden.
ABER! Die Investitionskosten von 25.000? sind nicht ohne und man sollte es sich sehr gut überlegen. Daher ist es schon der erste richtige Schritt im Forum nach Erfahrungen zu fragen. Am besten du schaust dir auch nochmal jeweils beide Hochschulen bei einem Tag der offenen Tür an.

So What:

• Bodenständige Leute
• Consulting Slides wichtig
• Workload hoch
• Viel Kontakt zu den etablierten Beratungen

Studenten Leben in Leipzig ist eins der besten in Deutschland.

Würde die HHL wählen. Kein Mensch (außer die SRH weiß) wie es mit der EBS weitergeht. NOCH sind die Ergebnisse ganz ok, aber seit 3 Jahren lässt die EBS anscheinend Hinz&Kunz zu. Es bleibt abzuwarten, wenn die ersten von diesen Leuten dann auf den Arbeitsmarkt kommen.

"Der neue Eigentümer setzt außerdem auf ein großes ?Cross Selling?-Potential: SRH betreibt etliche FHs mit rund 12.000 Stunden. Darunter sollte es doch einige geben, die an der EBS weiterstudieren, um ihr Wissen zu ?veredeln?, sagt Follmann."
Quelle: FAZ

Das ist meiner Meinung nach das Todesurteil für die EBS.

EBS hat das deutlich stärkere Alumni Netzwerk und du machst dort mit den "rich Kids" wertvolle Kontakte. Sehe die Ebs vorne.

Die Frage ist halt, was dir das Alumni-Netzwerk bringt, wenn die schon selbst die Hände über den Kopf zusammenschlagen wenn sie über ihre alte Uni reden müssen.

die finanzielle lage der hhl ist angeblich auch nicht gerade prickelnd ;)

Wenn es nicht ums Netzwerk geht, brauchst du an keine der beiden zu gehen. Es sind beides Private und die leben nunmal fast ausschließlich vom Netzwerk. Wenn du an eine gute Uni willst, dann geh entweder an die WHU (wenns eine Private Hochschule sein soll) oder an eine Staatliche.

Nebenbei hast du das rich-kid-Gehabe an allen Privaten Hochschulen , weil es immer einen gewissen Anteil gibt, der sich auf Daddys dicke Brieftasche einen keult, an mancher staatlichen ist das genauso. Auch das Studentenleben kannst du wegen der fehlenden akademischen Freiheit mit einer staatlichen Uni absolut nicht vergleichen. An eine private Hochschule zu gehen ist wie Schule, nur dass du nicht musst. Von dem her nehmen sich beide nichts.

Lounge Gast schrieb:

Die Frage ist halt, was dir das Alumni-Netzwerk bringt, wenn
die schon selbst die Hände über den Kopf zusammenschlagen
wenn sie über ihre alte Uni reden müssen.

Die EBS verliert immer stärker an Bedeutung und aus zahlreichen Gesprächen mit diversen Alumni weiß ich, dass auch diese so langsam die Entwicklung ihrer Alma Mater für überaus bedenklich halten. Versteh mich bitte nicht falsch, auch von der EBS kannst Du bei entsprechender Leistung gegenwärtig bei MBB unterkommen (und dies vermutlich immer noch einfacher als von diversen staatlichen Universitäten). Ich habe jedoch die starke Befürchtung, dass es mit der EBS nicht wieder aufwärts geht und die zukünftige Bedeutung der Hochschule weiter sinken wird.

Kenne auch einige Leute, die an der HHL waren und die haben stets ein sehr sympathisches Bild abgegeben. Überhaupt nicht verschnöselt, sondern sehr praxisorientiert und bodenständig. Aber man sollte dazu sagen, dass die HHL eben auch viele Studenten zulässt, die nicht gerade das idealtypische Profil für die Beratung mitbringen - eben nicht die absoluten "overachiever".

Hätte ich die Wahl zwischen den beiden Hochschulen, dann würde ich mich wohl für die HHL entscheiden. Aber insgesamt gibt es denke ich bessere Alternativen in Europa wie HEC, Bocconi oder HSG.

Ich würde an keine der genannten gehen um mal ehrlich zu sein. Wenn Master in DE dann Mannheim oder WHU. Köln, LMU und TUM sind sicher auch gut, aber haben einen geringeren Signaling-Effekt. Das Geld für EBS und HHL ist für ein Auslandssemester besser angelegt.

Das EBS-sein muss man schon lieben...
Ich durfte mir jeden Tag während meines Auslandssemsters anhören wie geil die EBS ist und es wurde versucht jede Entscheidung in den Gruppenarbeiten mit dem Satz "Wir an der EBS machen das so..." zu begründen.

Und nach minimum zwei Bier wurde dann die tollen Studien ausgepackt, welche besagt dass mindestens 30% Investmentbanker von der EBS kommen und man nur mit einem Oestrich-Winkel Studium eine erfolgreiche Karriere starten kann.

Ich hatte noch nie so große Fremdschäm-Momente wie damals...

Hier noch ein HHL-Alumni: Der Vorteil an der HHL (für die EBS kann ich mangels Erfahrung nicht sprechen) ist, dass man wirklich spezifisch auf eine Karriere im Consulting vorbereitet wird, sowohl in punkto Workload als auch in Bezug auf Inhalte und Darstellungsweise. Üblicherweise gehen auch mehr als 50% der MSc-Absolventen in die Beratung, was nicht zuletzt an den guten Beziehungen der HHL mit den oben bereits genannten Beratungen liegt.

Noch ein Wort zu staatlichen Unis: Meine persönliche Erfahrung mit staatlichen Unis (ich habe immerhin an zwei unterschiedlichen studiert) ist, dass du dort viel mehr Freiheiten hast. Das kann man sowohl positiv als auch negativ sehen. Wenn man allerdings klar weiß, dass man in die Beratung will, ist die HHL (und die EBS wahrscheinlich auch) definitiv die bessere Wahl, da man hier wie oben bereits erwähnt in einem sehr verschulten System mit viel größerem Praxisbezug -- aber auch mit geringerem Freiheitsgrad -- auf eine solche Karriere vorbereitet wird und somit auch einfacher durch das Bewerbungsprozedere kommt.

Du bist HHL-Alumni und hast an zwei staatlichen studiert? Wie geht das denn? Gewechselt?

Oh ja da hat jeder Lust drauf während seines Masterstudiums maximalen Workload zu haben... HHL ist bei vielen Beratungen nichtmal unter den Targets...

Dafür dass die HHL keine Target Uni sein soll geben sich die Beratungen aber sehr viel Mühe möglichst oft am Campus präsent zu sein. Das machen die bestimmt nur aus Spaß und weil Leipzig so eine schöne Stadt ist.

Voll toll, dass die HHL im Master künstlich soviel Workload erzeugt. Es ist ja nicht so, dass man sich im Master bisschen entspannen möchte und nur das machen möchte, was auch Spass macht...

Dann doch lieber ne Adresse.

Ich kann schon verstehen, dass viele diesen Workload nicht haben möchten. Ich für meine wenigkeit mag das Studium mit seinen Inhalten so gerne und werde gerne herausgefordert, dass mir der Workload schon ein wenig Spaß macht. Und lernen tut man auch noch sehr viel.

Als Leipziger Student (Uni Leipzig im Master und HHL als PhD) kann ich dir nur sagen, dass die Stadt spitze ist.

Mitkommen habe ich, dass die Studenten an der HHL in den Kursen (MBA, MSc) die ich betreut habe während meiner Zeit am Lehrstuhl immer deutlich mehr zu tun hatten, als ich es selbst bei meinem eigenen Master an der staatlichen hatte. Dafür sind "meine Studis" von damals heute auch mehr als gut untergekommen. Mein Professor und auch die Kollegen haben schon immer sehr viel Druck gemacht, dass die Seminare (oder sollte man lieber von Workshops reden?) auch top vorbereitet waren. Wir hatten immer viele Praktiker für Gastbeiträge (u.a. 1./2. Führungsebene von DAX-Konzernen und Beratungen) sowie Praxisprojekte mit Unternehmen wie VW, Porsche, Mister Spex, Trivago usw. Eingeladen wurden alle Studenten (inkl PhD) regelmäßig zu Workshops und Scouting-Veranstaltungen von McKinsey, BCG, Bain, Accenture und co.

Mit meiner eigenen Karriere bin ich auch sehr zufrieden. Kann aber auch als Gegenargument gelten, da ich ja meinen eigenen Master an einer Staatlichen gemacht habe :)

Wenn du also in die Beratungen willst oder vielleicht sogar irgendwann was gründen willst, dann ist die HHL auf jeden Fall eine gute Adresse. Bei der Finanzierung der Studiengebühren wird übrigens auf gar keinen Fall irgendjemand scheitern, egal aus welchen Familienverhältnissen oder Ländern er kommt. Da gibt es genügend Kooperationen mit Banken zur Finanzierung und jede Menge Stipendien.

Sehe auch die Ebs vorne.

Immer wieder schön, dass die EBSler mit Einzeilern antworten und sich die HHLler die Mühe machen eine Begründung zu schreiben. Meine Empfehlung: Schaue dir einfach beide Hochschulen persönlich an und entscheide dann.

Ich sehs eigentlich wie die Poster, die "Weder noch" sagten.

Die EBS wird verpöhnt und wird eben nicht mehr lange genau aus diesem Grund stark sein. Im Bachelor finde ich sie noch tolerabel, aber im Master das Geld anlegen?

Die HHL hingegen kennt man einfach weniger. Vielleicht geht es nur mir so, aber außer aus diesem Forum und einem Alumni vor ein paar Monaten hab ich den Namen fast noch nie gehört. Man zahlt letzten Endes so viel Geld für einen Markennamen und ein Netzwerk, wo ist vor allem ersteres im Vergleich z.B. zur WHU?

Das Geld ist besser angelegt für einen Master im Ausland oder ein Auslandssemester.