Lounge Gast schrieb:
Den Punkt verstehe ich nicht. Wenn ich daran denke, was ich
in den ersten Monaten bei meinem ersten richtigen Job gemacht
habe, ist das auch lächerlich im Gegensatz zu heute. Na und?
Genau. Deswegen beschreibt ja auch keiner, was er in der ersten Wochen gemacht hat in einer eigenen CV-Zeile.
Der Weg beginnt nun mal an einem Punkt und diesen Punkt nach
und nach nach vorn zu schieben ist für mich nicht plausibel.
Der Absatz ist wichtig zum Verständnis des Themas.
Ein CV ist nun mal keine Biographie, mit der man darstellt "Wie bin ich geworden was ich heute bin".
Ein CV ist ein Marketingdokument. Man be"wirbt" sich auf eine bestimmte Stelle und der Lebenslauf soll (etwas übertrieben) sagen "Sieh mal, mein ganzer Werdegang war auf diese eine Stelle ausgerichtet" oder zumindest "So war der rote Faden, der mich zu dir geführt hat".
Geh mal davon aus, dass sich der Empfänger nach der 30. Bewerbung nicht mehr groß für Lebensgeschichten interessiert. Stell dir einfach vor, er will eigentlich nur wissen, was relevant für die Aufgabe ist. Eine Bewerbung ist auch eine Arbeitsprobe. Ein Chef erwartet, dass sein Teammitglied aggregiert nur den Status liefert, der wirklich relevant für ihn ist. Der Status soll auf den Punkt treffen und Zuversicht vermitteln, dass seine Probleme gelöst werden.
Ich werde also den CV möglichst so aufbauen, dass ich
a) keine Lücken oder Widersprüche habe
b) Die Stationen erläutere, die mich für die Stelle qualifizieren.
Kindergrippe, Grundschule, Hochzeit und Geburt der Kinder haben mich stark geprägt. Und ich persönlich halte diese Dinge für sehr wichtig. Aber ich gehe davon aus, dass meinen zukünftigen Chef vor allem interessiert, wie ich seine spezifischen Probleme lösen kann. Darum erspare ich ihm die Infos, es sei denn es qualifiziert mich irgendwie (wie auch immer)
Fazit: Ja schreib deine Praktika rein - schadet eventuell bei deiner langjährigen Erfahrung nicht. Aber strategisch wäre es wichtiger, dass man alle Zeilen mit echter Substanz füllt.
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