Komische Frage, aber ich hab neulich bei linkedin gesehen, dass andere auch ihre Ferien- und Nebenjobs angeben - das wäre mir nie in den Sinn kommen Jobs wie Nachhilfe oder Flyern in den Lebenslauf zu nehmen.

Ich hab aber zweimal in den Semesterferien bei Daimler in der Produktion gejobbt und wollte mich nun bei den großen Autoherstellern bewerben und habe hier auch schon Praktika gemacht (Controlling). Ich spiel jetzt mit dem Gedanken die Ferienjobs auch bei Bewerbungen bei VW, Porsche, etc. mit in den Lebenslauf zu packen. Bin mir aber sehr unsicher! Was meint ihr. Ist das ein "NoGo" oder vielleicht ein Pluspunkt weil man sich mal einen anderen Blick in einen Automobilkonzern verschafft hat..

Wenn überhaupt würde ich da eine Zeile ins Anschreiben packen. Im CV nicht.

Wenn im CV als Einzeiler, aber es wird wohl kaum relevant sein für die Stelle sodass sich die Erwähnung im Lebenslauf eher nicht lohnt.

• wenn man wirklich sonst gar nichts hat
• wenn es irgendwie relevant ist (zB Aushilfe im Lager -> Logistik) und man eh nicht genug wirkliche relevante Praxiserfahrung hat
• wenn es mit besonderen Umständen verbunden ist (Nachhilfe für Flüchtlingskinder, ... ), dann aber eher nicht als Praxis sondern zB ehrenamtlich/außerkurrikular, etc

Ansonsten würd ich den Platz sparen.

Nachhilfe geb ich selbst übrigens an, allerdings nur als Fußnote und weil es für Kommilitonen und selbstständig war.

kommt darauf an wie qualitativ die Ferienarbeit war. Es gibt durchaus auch Ferienlpraxis-Angebote z.B. im Controlling und Rechnungswesen oder anderen kaufmännischen Bereichen. Sowas würde ich z.B. angeben (wenn relevant für die Stelle). Aber Dinge wie Aushelfen in der Produktion, Flyer verteilen, Putzen und Transport (also reine "ausführende Tätigkeiten" bzw. "Jobben") max. 1 Zeile im CV, und auch nur wenn relevant.

Nein

Definitiv! Solange a) das ganze zur gewünschten Branche passt, b) es noch irgendwie zum gewünschten Tätigkeitsbereich passt (wie bspw. Lager -> Logistik, Flyer -> Druckerei, ...) oder c) nichts anderes vorhanden ist

Beispiel: Bin gelernter Kaufmann im Einzelhandel. Hab für fast ein halbes Jahr im Nebenjob im Einzelhandel im Studium gearbeitet und es steht im Lebenslauf + erzähle es auf Nachfrage zu meinem Werdegang (zumindest in einem halbsatz).
Warum ist das relevant?
Alle nachfolgenden Praktika + Werkstudentenstellen und Vollzeitstelle waren in ebendieser Branche.

Sowohl von Kunden, als auch bei Arbeitskollegen und in Gesprächen kommt dies gut an, da ich die Branche von der "Pieke" auf kenne.

So wäre es bei dir mit Daimler ja auch. Du weißt wie der tatsächliche, harte Teil der Branche ist und unterstreichst dein Interesse an der Branche.

Hatte mal einen CV-Kurs (geführt von einer Dame DAX30). Habe das auch gefragt:

Gib es an. Hatte Ferienjobs bei Daimler, BASF und ABB.

1. Wissen, die Unternehmen, dass du nicht faul rumlagst
2. Kennst du die Abläufe in gewissen Konzernen bereits, was auch gut ankommt

WiWi Gast schrieb am 28.01.2022:

Hatte mal einen CV-Kurs (geführt von einer Dame DAX30). Habe das auch gefragt:

Gib es an. Hatte Ferienjobs bei Daimler, BASF und ABB.

1. Wissen, die Unternehmen, dass du nicht faul rumlagst
2. Kennst du die Abläufe in gewissen Konzernen bereits, was auch gut ankommt

Der ursprüngliche Fragesteller wird 5 Jahre später seine Entscheidung wohl gefällt haben.

Aber grundsätzlich stimme ich mit Einschränkungen zu. Ich habe selber schon häufiger eingestellt. Wenn es einen, auch nur weit hergeholten, Zusammenhang gibt, würde ich es immer angeben, zumindest als Berufseinsteiger.

Gerade sowas wie Produktionslinie zeigt, dass man auch bereit ist anzupacken. Und wenn ich in einem Konzern gearbeitet hab und mich bei einem Konzern bewerbe, lohnt es auch zu zeigen, dass man weiß wie es an der "Front" aussieht. Vor allem wenn es auch noch der gleiche Konzern ist.

War der Ferienjob jetzt Flyer austragen, ist es wieder was anderes.

Ich würde es angeben. Es muss nicht gross da stehen mit allen Details, da es meistens nicht relevant ist für Stelle. Ich bin auch schon bei Top Jobs danach gefragt worden, was ich da gemacht habe/was ich gelernt habe usw... Es kann zu einer relaxten Konversation kommen

WiWi Gast schrieb am 28.01.2022:

Hatte mal einen CV-Kurs (geführt von einer Dame DAX30). Habe das auch gefragt:

Gib es an. Hatte Ferienjobs bei Daimler, BASF und ABB.

1. Wissen, die Unternehmen, dass du nicht faul rumlagst
2. Kennst du die Abläufe in gewissen Konzernen bereits, was auch gut ankommt

Mir hat man gesagt ich soll es weglassen.

1. Bei daimler Arbeiten jedes Jahr hunderte Studenten als Ferienhelfer. Lernen tun die dabei nichts.
2. Wirklich was gesehen vom Unternehmen hat man auch nicht. Man kennt seine Halle, den Pausenraum und weiß, wo die Toiletten sind.....

Ich hatte dafür eine Zeile im Sinne von „diverse nebenjobs, u.a. Kellnern, an der Kasse, babysitten“. Wobei ich da nur Sachen aufgezählt hatte, die wenigstens entfernt in Zusammenhang mit der Stelle waren, und eher „besseres“ als Kellnern und babysitten (wobei beides natürlich auch einige Qualitäten aufzeigt, stresstoleranz und Verantwortungsbewusstsein). Zum Teil zeigt sowas auch, dass man einfach Arbeit kennt, was definitiv nicht alle können.

Nochmal der, der bei Daimler, BASF, etc war.

Ich hab ganz ganz unten stehen:
Jobs zur Studienfinanzierung
Daimler (2013), BASF (2014)

Zu dem Einwurf, man würde nichts lernen. Das kann man so sehen, ist aber einfach nicht die Wahrheit. Man lernt eben die Basis kennen, man sieht die Prozesse, man lernt das Betriebsklima kennen, man wird auf Belastbarkeit geprüft. Ich stelle Leute von der Uni ein und ganz ganz viele haben 0,0 Berufserfahrung und wissen gar nicht wie man sich verhält. Ja, es haben nicht alle Wiwi-Absolventen 8-9 Praktika! Da ist es schon gut, wenn man sieht, dass zumindest etwas Arbeitserfahrung vorhanden ist. Ich hatte hier auch schon Praktikanten, die nicht arbeitsfähig warne.

Vor allem der Verweis mit "Jobs zur Studienfinanzierung" kam in Gesprächen immer gut an, da ich eben nicht auf Mama und Papa bauen konnte und es mir "selbst finanziert" habe.

So Sachen wie Babysitten, Rasen mähen würde ich nicht angeben.

JA als Einzeiler wenn du dich in der Industrie bewirbst. Es gibt viele denen das positiv auffällt wenn man mal an der Basis gearbeitet hat und weiß wie hart eine Wechselschicht ist! Außerdem zeigt es dein Commitment zu der Branche.

Ich war in der Oberstufe Ferienarbeiter beim OEM, was mir beim späteren Praktikum geholfen hat. Das hat mir wiederum die Werkstudi Stelle gebracht und letztlich den Direkteinstieg beim OEM.

WiWi Gast schrieb am 29.01.2022:

Mir hat man gesagt ich soll es weglassen.

1. Bei daimler Arbeiten jedes Jahr hunderte Studenten als Ferienhelfer. Lernen tun die dabei nichts.
2. Wirklich was gesehen vom Unternehmen hat man auch nicht. Man kennt seine Halle, den Pausenraum und weiß, wo die Toiletten sind.....

Ich weiß ja nicht wer dir das gesagt hat und dass das nichts besonderes wäre und man dabei nichts lernt, dann sollte man sich aber mal die Frage stellen warum die Traineeprogramme bei den OEM in der Regel einen mehrwöchigen Einsatz in der Produktion beinhalten. Als ganz so unwichtig kann das in den Augen der OEM dann ja doch nicht sein.

WiWi Gast schrieb am 29.01.2022:

WiWi Gast schrieb am 29.01.2022:

Mir hat man gesagt ich soll es weglassen.

1. Bei daimler Arbeiten jedes Jahr hunderte Studenten als Ferienhelfer. Lernen tun die dabei nichts.
2. Wirklich was gesehen vom Unternehmen hat man auch nicht. Man kennt seine Halle, den Pausenraum und weiß, wo die Toiletten sind.....

Ich weiß ja nicht wer dir das gesagt hat und dass das nichts besonderes wäre und man dabei nichts lernt, dann sollte man sich aber mal die Frage stellen warum die Traineeprogramme bei den OEM in der Regel einen mehrwöchigen Einsatz in der Produktion beinhalten. Als ganz so unwichtig kann das in den Augen der OEM dann ja doch nicht sein.

also gerade in Konzernen hocken ja viele pragmatische Menschen, viele ältere Ingenieure vom alten Schlag…Typ „Anpacker“ eben.
Für die ist Praxiserfahrung von der Pike auf extrem wichtig. Kann also schon sehr hilfreich sein, wenn der Leiter von Fachbereich deinen CV erhält und dann direkt sieht, dass du auch mal „richtig“ was geschafft hast.