Hallo!

Ich brauche dringend Euren Rat! Die Situation sieht wie folgt aus: ich arbeite seit 1,5 Jahren bei einer Firma. Vor 2 Monaten habe ich ein anderes Jobangebot bekommen, welches ich auch angenommen habe (Tätigkeit ist sehr ähnlich, nur Gehalt war höher). Vor ca. 1 Monat habe ich gekündigt, am 02.11 soll es schon los gehen.

Letzte Woche wollte mein Teamleiter it mir sprechen und hat mir folgendes mitgeteilt: er ist mir meiner Leistung sehr zufrieden und ich passe auch perfekt in das Team rein. Deshalb hat er sich darüber mit unserem Abteilungsleiter unterhalten und hat 10% Gehaltserhöhung + noch 2 andere kleine Vorteile für mich zugesagt bekommen (4.000 p.a.). Davor gab es natürlich zahlreiche Diskussionen zwischen mir und ihm wg. Gehalt, Tätigkeit usw. D.h. diese 10% habe ich mir quasi "verhandelt", allerdings die Hoffnung, dass ich dieses Geld kriege war meinerseits nicht besonders groß.

D.h. ich würde jetzt hier mehr Geld kriegen + weitere Vorteile (z.B. Tankkarte) und der Grund des Jobwechsels ist eigentlich weggefallen.

Was soll ich jetzt tun? 1 Woche vor dem Eintritt absagen finde ich ...na ja, nicht besonders gut. Außerdem ist die andere (neue) Firma ein Großkonzern, wo ich mich später (wenn ich mehr Erfahrung gesammelt habe) wieder gern bewerben würde (aber in einem anderen Bereich). Ich weiß nicht, ob sie vielleicht so eine Art "schwarze Liste haben", so dass ich keine Chance mehr bekomme, mich in diesem Unternehmen zu bewerben.

Der Hacken bei der neuen Stelle ist auch, dass ich zunächst nur einen befristeten Vertrag bekomme, der später (vielleicht) verlängert wird, da kann mir aber natürlich niemand eine Garantie geben...

Was sagt ihr dazu?

Danke!

Es ehrt dich, dass du Skrupel hast.

Aber es wird dir keiner danken. Mach das, was für dich richtig ist. Wenn nur Geld der Wechselgrund war, dann ist der eben jetzt hinfällig. Garantien für später gibts so und so nicht. Und ein befristeter Vertrag ist per se verdächtig.

bleib bei der alten firma! ansonsten hör auf dein bauchgefühl.

keine wirklich glückliche situation, kannst ja ganz dreist beim neuen arbeitgeber nachverhandeln, ob das allerdings gut kommt...

... genauso wie du es uns eben geschildert hast... kommt immer am Besten

a) wegen 10% Gehalt wechseln ist lächerlich
b) Bewerberdaten dürfen von Firmen nur 6 Monate behalten werden. Da du aber schon einen Vertrag unterschrieben hast und ihn grundsätzlich erst nach Beginn der Probezeit kündigen dürftest, würde ich dich in jedem Fall blacklisten.
c) wenn du Pech hast, kann deine neue Firma Schadensersatzansprüche geltend machen.

insgesamt kein guter Stil.

Du rufst den neuen Chef an und schilderst ihm die Lage. Der Verweis auf die Befristung des Vertrags wäre ein plausibler Grund, um die Absage zu begründen. Wenn Du lügen willst, könntest Du z.B. behaupten, in Kürze evtl. ein Haus oder Auto auf Kredit finanzieren zu wollen, wobei ein befristeter Vertrag ein Grund für die Bank wäre, Dir den Kredit zu verweigern.

Jetzt weiss ich übrigens, weshalb man mir im Berufsleben schon früh eine goldene Regel eingebläut hat: Wenn man zwischen zwei Entscheidungen steht, immer erst der einen ABSAGEN und dann der anderen ZUSAGEN...!

Wegen 10% bleiben, wolltest du sagen?
Warum lächerlich?

Lounge Gast schrieb:

a) wegen 10% Gehalt wechseln ist lächerlich
b) Bewerberdaten dürfen von Firmen nur 6 Monate behalten
werden. Da du aber schon einen Vertrag unterschrieben hast
und ihn grundsätzlich erst nach Beginn der Probezeit kündigen
dürftest, würde ich dich in jedem Fall blacklisten.
c) wenn du Pech hast, kann deine neue Firma
Schadensersatzansprüche geltend machen.

insgesamt kein guter Stil.

Ab wann ist es nicht lächerlich? Nach 1,5 Jahren 50k verlangen? Schwachsinn!

Lounge Gast schrieb:

a) wegen 10% Gehalt wechseln ist lächerlich

Weil du mit einem Wechsel grundsätzlich ein neues Netzwerk aufbauen musst, dementsprechend würde ich nur für ein angemessen höheres Salär wechseln. Imho mindestens 20%.

Ich finde es auch lächerlich, wegen 10% Gehalt den Job zu wechseln. Ganz einfach, weil sich bei guter Leistung 10% Gehaltsdifferenz auch heraushandeln lassen. Das würde bedeuten, dass ein Arbeitnehmer mit 50.000 EUR den Job wechselt, weil es woanders 55.000 EUR gibt, was pro Monat kaum mehr als 200 EUR netto Differenz sind. Dass ich mich bei einem neuen Arbeitgeber aber komplett neu einarbeiten muss, dass ich evtl. reichlich unbezahlte Überstunden während der Einarbeitung nehme, dass ich mein Netzwerk aufgebe etc., wird alles ignoriert...?

Für mich wäre es erst ab 35% wirklich lohnenswert, den Arbeitgeber zu wechseln. Alles darunter verschwindet im Alltag, so dass von der Gehaltssteigerung nichts spürbar übrig bleibt. Und selbst bei 35% würde ich immer das Gesamtpaket betrachten. Ein Job besteht ja nicht nur aus dem Gehalt allein.

wenn man sich das oben durchliest hat man den eindruck, du wolltest wegen round about 10% mehr wechseln - lol

thx you saved my day!!!

es wäre interessant zu wissen wie du dich letzlich entschieden hast und wie das abgesagte Unternehmen reagiert hat.

Lounge Gast schrieb:

Der Hacken bei der neuen Stelle ist auch, dass ich zunächst
nur einen befristeten Vertrag bekomme, der später
(vielleicht) verlängert wird, da kann mir aber natürlich
niemand eine Garantie geben...

Was sagt ihr dazu?

1. würde ich für mehr Geld (auch viel mehr Geld) meinen Job nicht gegen eine auf ein Jahr befristete Stelle aufgeben.

2. “Später vielleicht verlängert“
   Befristet ist befristet. Nach einem Jahr ist Schluss. Falls, wenn, aber… spielt keine Rolle.
   Wenn Du Pech hast, lassen die dich sehr lange im Unklaren, wegen unbefristeter Übernahme. Dann schon Mal viel Spaß beim Melden im Arbeitsamt; samt Ungewissheit.

Fazit:
Eine befristete Stelle als Absolvent, der lange kein Glück beim Bewerben hatte: JA
Aus einer unbefristeten Stellung: NEIN

Gibt ja auch andere Arbeitgeber dort draußen und da du in Tätigkeit bist, kannst du dir andere Jobs in Ruhe suchen.

Gegenfrage:
wie hoch ist dein “Gehalt“, wenn Du dich nach einem Jahr Arbeitslos meldest? Sicherlich nicht +10%, als dein momentanes Gehalt.

Sorry, aber für so eine Summe einen Einjahresvertrag anzunehmen, ist schon fast fahrlässig.