Hallo,
ich bin in einer ähnlicher Situation, jedoch mit einem anderen hintergrund.
2014 Master VWL mit 2,1
2014-2015 (1,5 Jahre ) UB
2015 -2020 Vertrieb Einzelhandel mit ca.94 K Endgehalt + Dienstwagen
Wollte aufgrund der Arbeitszeit raus aus dem Vertrieb und bin in eine Projektleiterrolle mit Vertriebschwerpunkt gegangen.
2020-2021 Projektleiter Vertrieb 90k fix +15 bonus + Dienstwagen
Aufgrund von Corona wurde die Stelle leider gestrichen und mir wurde im selben Unterehmen eine eine Vertriebsstelle angeboten. ich habe sie angenommen, obwohl ich ursprünglich ja raus wollte, weil ich ein kleines kind zu hause hatte, meine frau in elternzeit und die lage war aktuell in deutschland ja irgendwie noch ungewiss.
2021-bis jetzt Leit. Stelle Vertrieb Gesamtgehalt 110k++ und ein Dienstwagen 3er BMW
Letztlich ist das Gehalt echt toll und es kann für mich hier auch weiter nach oben in die GL gehen, aber ich sehe die selben Punkte wie du:
ständiger Leistungsdruck, den ich an meine Teamleiter weiter geben muss um erfolgreich zu sein. es macht spaß, aber auf die dauer ist mein persönlich schwerpunkt die familie und ich würde gerne was anderes machen.
deshalb ist für mich das gehalt nun nicht prio 1 und ich werde voraussichtlich eine stelle im öffentlichen dienst (führungsposition mit personalVA) annehmen.
tariflicher Vertrag um die 75 k startgehalt mit endstufe 85k.
hier leider kein dienstwagen, aber ich habe ein zweitauto zu hause und der arbeitsort ist ca. 3 km entfernt, daher ist das für mich in ordnung.
ich muss sagen, dass ich nach dem studium extrem karriereorientiert war und noch mehr nach dem geld.
ich war mit 30 jahren bei über 100 k gehalt und mehr als 250 Mitarbeiter Verantwortung (davon 10 Teamleiter). es war deshalb immer so wichtig für mich, weil ich aus einer arbeiterfamilie komme, wo das geld immer rar war und mein vater ähnlich hart geackert hat auf bau, jedoch nur mit weniger erfolg (bezogen auf das gehalt). ich habe ihn eigentlich immer nur sonntags gesehen. (an dieser stelle meine anmerkung: das soll kein psycho gerede werden xD, aber ich denke vielleicht hilft dir meine erkenntnis bei deinen gedanken)
jetzt in der position als familienvater relativiert sich die sicht auf das geld und tendiert mehr zum vernünftigen gehalt und mehr zeit für mein kind.
ich habe zwar noch keine entscheidung getroffen, aber seien wir mal ehrlich: mit ca70-80k jahresgehalt, hat man dennoch ein gutes leben, vor allem, weil meine frau mittlerweile auch arbeitet und ca. 30-35k im Jahr n ach hause bringt. wir können uns alles leisten und 2-3 mal im jahr urlaub machen, eine schönen wohnung beziehen und ein eigenes auto haben.
und das wichtigste, wir sind alles gesund und ich werde mein kind zukünftig mehr sehen können.
ich hoffe das hilft dir ein bisschen, das sind meine gedanken, auch wenn ein bisschen durcheinander gewürfelt.
alles gute!
WiWi Gast schrieb am 14.02.2023:
Moin zusammen,
ich benötige nun einmal Hinweise/Ideen von euch. Kurz mein LL:
- 2016: Abschluss meines Masters an einer normalen öffentlichen Uni mit normalen Schnitt (2,2)
- 2016: Direkteinstieg im Mittelständischen IT-Unternehmen im Vertriebs-Außendienst
- 2018: Übernahme Teamleitung in diesem Bereich inklusive Führungskräfteentwicklungsprogramm
- 2020: Übernahme der Stellvertr. Abteilungsleitung im Vertrieb
- 2022: Unternehmenswechsel (Vom Mittelstand in den Konzern) in die TK/Energie-Branche in einen Konzern und leite dort als Teamleiter den indirekten Vertrieb für TK/IT-Produkte und Energie-Produkte im Bereich B2B.
- 2023: Weiterhin Tätigkeit wie 2022. In 2022 eine Zielerreichung von 140% -> Ergo gute Provision. Derzeit liegt das Gehalt bei knapp 110k + Dienstwagen. Bedingt durch die Provision. Normale 100% sind derzeit rund 90k.
Jetzt könnte man sagen: Ist doch top, mach weiter so. Ich merke aber immer mehr für mich, dass mir der ständige Druck, das nachjagen nach dem Umsatz, Steuerung des Teams und wegen der variablen Gehalts auch entsprechende Konflikte etc. immer weniger Spaß macht. Daher überlege ich schon länger, wie ich einen Wechsel aus dem "operativen Vertrieb" mehr in eine Steuernde Tätigkeit übernehmen könnte. Typischerweise fallen hier natürlich immer sofort Stellen ein wie Vertriebscontrolling, Vertriebssteuerung, BusinessDevelopment etc. Hierzu führe ich auch bereits erste Gespräche intern im Konzern. Konkret geht es um eine Vertriebskanalsteuerung, welche aber keine disziplinarische Führung mehr hätte, sondern "nur" eine fachliche Führung. Finanziell würde ich mich hier nicht wesentlich verschlechtern, hätte aber ein 100% Gehalt. Über den Dienstwagen verhandel ich derzeit noch.
Würdet ihr dieses als einen Rückschritt empfinden in der Karriere oder einfach eine Anpassung/Entwicklung? Bisher gab es für mich immer nur den Weg "Höher". Aber derzeit merke ich eben immer mehr, das mich ein "höher" weniger reizt, zudem wir derzeit auch andere "private" Projekte haben, wie Hausbau, Familienplanung etc. Hier verschieben sich derzeit gerade die Schwerpunkte.
Gerne einmal Feedback und/oder auch andere Vorschläge.
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