Ich weiß nicht inwiefern die meisten hier die News der letzten Tage und Wochen sich angenguckt haben - aber alle Großen in der Branche wollen ihre IBD-Belegschaft ausdünnen, von 10%+ ist da die Rede.

Hinzu kommen die ganzen Skandale; Geldwäsche, JPM, Libor,.. Als wären die Regulatorischen Anforderungen nicht genug, ist davon auszugehen, dass auch von dort mehr Druck kommen wird, was sich negativ auf die Größe der Belegschaft und Entlohnungskultur auswirken wird. Als wäre das nicht genug vermiest die schlechte Konjunktur das gesamte Geschäft - egal ob M&A/ECM... Ich bin absolut bearish on Banking und sehe da auch nach einer Konjunkturerholung keine Besserung. Dazu kommt, dass plötzlich der Konkurrenzdruck auf die Stellen enorm wird - denn was sollen neben den ganzen jahrgagsbesten WiWis auch noch die ganzen Quants sonst machen? Schwer vorstellbar, dass in Zukunft, auch durch Druck der Shareholder, da noch 20%+ mehr Gehalt als in anderen Branchen gezahlt wird.

Was bedeutet das nun für uns, die wir kurz vor Berufeinstieg sind? In welchen Branchen gibts noch vergleichbare Chancen? Consulting fällt mir direkt ein, allerdings sind Tier1 UB doch weitaus kompetetiver als so manche IB; Abgesehen davon, dass mein MSc in Finance mir dort auch wenig bringen wird. Alternativen?

TLDR
1) IB hat langfristig geringeres Potential
2) Wo sonst hin für $ und Prestige?

Asset Management und Private Wealth

Siehe dazu auch der heutige Leitartikel im Handelsblatt.

hab gehört internet startups sind das neue IB!!

Wenn sich jemand für einen "High Potential" hält, kann er problemlos zu Unternehmen wie Oetker oder Zeiss gehen und dort zeigen, was er kann.

Solche eher mittelständichen Unternehmen haben allerdings wenig Verständnis für Powerpointjockeys, Denglischplauderer und Manschettenknopfvorführer, sondern schätzen echtes Fachwissen, Werte und Leistungsfähigkeit.

Chancen gibt es immer da, wo nicht alle hinwollen.

Entsorgungsbranche? Nuklear- oder Rüstungstechnik? Erotikbranche?

Ostdeutschland? Naher Osten aber NICHT Dubai? Asien aber NICHT Hong Kong/Singapur? USA, aber in die Provinz?

Paris? Oder Wuppertal?

"Mailand oder Madrid, Hauptsache Italien!"

Gibts auch ernst gemeinte Antworten?

Wer in $ und prestige denkt gehört genau zu der generation von Leuten die gerade beerdigt werden. ^^ Es gibt mehr da draußen als 10 jahre gas geben und dann die Totenglocken am Kirchtum leuten zu hören....

nein siehst du doch

1. Banking bezahlt immer noch stark überdurchschnittlich (auch wenn es mir in meinem Post hier nicht um's Geld geht)
2. Banking gibt einem tolle Exit Ops: Private Equity, Hedge Funds, Corporate M&A bei den Top Unternehmen, Venture Capital, Asset Management
3. Danach ist man ein Excel Wizz' ;-)

Ein guter Bereich, gerade für Leute mit Finance, ist aktuell klar Risk Management oder Asset Management. Klar, im Risk Management verdientst du kurszfristig nicht das Geld wie im M&A, langfristig steigt du gut auf und lernst sehr sehr viel. Gerade in Bereichen Risk und Asset arbeiten Leute, die fachlich sehr gut sind. Im M&A und Co. arbeiten die Flachzangen, welche sich für High Potentials halten, aber fachlich nichts besonderes draufhaben. Übrigens Sachen wie Banksteuerung, Regulierung etc. bringen dich langfristig in einer Bank VIEL weiter als M&A, wo du in der Regel 2 Jahre dich abquälst und dann irgendwo zweitklassig landest.

M&A? Ist es nicht die Arbeit für geistig weniger reife Leute?;) Im M&A lernt man nicht gerade viel...bzw. baut man kein Wissen auf, welches langfristig einem weiterhilft, auch bei einer Neuorientiertung. Lange kann man M&A nicht machen, aufsteigen ist dort ebenfalls kaum möglich, auch wenn "Studenten" falsche Hoffnungen pflegen. Anstatt diesen Quatsch zu machen, sich körperlich zu opfern (langfristig bringt es Krankheiten mit sich und einen schnellen Gang unter die Erde), lasst euch als Einsteiger gut ausbilden, sodass ihr irngedwann tatsächjlich eine Führungskraft mit hohen Gehalt, normalen Arbeitszeiten (ja das gibts auch) werdet. Mit guter Ausbildung meine ich z. B. nicht die BIG4. "Rechnungen kontrollieren" hat eigentlich jeder von Haus aus gelernt, wenn die Mutter einem beibringen wollte, dass die Frau an der Kasse auch mal gerne nebenbei verdient;).

Wie viele im M&A schaffen einen guten Exit ins PE? Die Wahrscheinlichkeit ist doch nicht allzu hoch, wenn es nur die wenigsten zu den T1-BBs/EBs schaffen, von denen wiederum es auch die wenigsten ins PE schaffen und man sich dort auch mehrere Jahre erst einmal beweisen muss, bis man an den Carry kommt. An die "normalen" Finance-Jobs in der Industrie kommt man auch ohne IB, auch wenn es vllt. paar Jahre länger dauert.

Lohnt sich M&A dann nur, wenn man entweder richtig Bock auf den IB-Lifestyle hat oder man wirklich das Potential hat, ins PE zu schaffen?

M&A hat meine Persönlichkeit gekillt. Arbeite jetzt bei einem VC in Berlin und am Anfang war es brutal schwer. DIe ganzen ex-Berater waren mir sehr weit voraus, was die ganzen Interpersonalsachen anging. Die Excelfurzerei ist nur Nebensache. Mittlerweile konnte ich aufholen und mache jeden Tag drei Kreuze, dass ich aus dem IB raus bin.