Hallo, kann mir bitte jemand sagen, was man als Einsteiger (Wirtschaftsprüfungsassi ohne Berufserfahrung) in einer kleinen Kanzlei im München verlangen kann? Sind 36000 zu viel? Wäre dankbar für jeden Rat.

wer nur 36 k verdient sollte nicht nach München ziehen. Ich selbst würde als Single nicht unter 70 k nach München freiwillig gehen. Die Stadt ist einfach sau teuer. Mit 36 k in München lebst so wie mit 20 k in Dortmund. Hat man dafür studiert ?

Die Miete in München ist 2x so teuer wie in "normalen" Städten.
http://www.bild.de/geld/wirtschaft/miete/so-teuer-wohnt-deutschland-neues-mietpreis-ranking-29415214.bild.html

Kommt darauf an um welche Kanzlei es sich handelt....

Ich verdien auch 36k, dann feier ichs Oktoberfest und dann verdien ich den Rest :)

Würde es mit 36.000 versuchen.
Es kann aber auch sein, dass sie dir viel viel weniger anbieten zb. 30.000 oder etc. Aber für dieses Geld würde ich persönlich nicht dort anfangen, da es noch deutlich bessere Möglichkeiten gibt.

30 k in Minga ???? ist das euer Ernst ?? wozu studiert man dann ? bei mir in der Firma bekommt ein Lehrlingsabsolvent nach der Lehre seine 35 k und wir liegen in der Pampa von BaWü, wo man ca. nur die Hälfte der Münchner Miete zahlt und sonst auch vieles günstiger ist.

von 30 k bleiben bei Stk1 ca. 1500 - 1600 netto übrig. Das ist nix dort. Vergleichbar mit Hartz4 in Leipzig

Auch in München zahlt nicht jede Firma horrende Summen. Das ist zwar aufgrund der hohen Kosten absolut nicht fair, aber leider so.
Man kann nur absagen bzw sich was anderes suchen.
Ich hatte z.B. mit 33k angefangen und mich dann weiterbeworben. Kommt halt auch immer drauf an, ob man was anderes findet oder nicht. Sonst ist man ohne Job und Einkommen und da sind selbst die 36k schon um einiges besser.

München ist eine tolle Stadt, keine Frage, WENN man richtig Knete hat, ansonsten Finger weg ! geht lieber woanders hin wo man noch was vom Geld übrig hat, da hat man weit mehr Lebensqualität ! meine Meinung ( komme aus BW ) dass NRW oder Niedersachsen die besten Bundesländer für Akademiker sind. Da stimmt noch das Preis Leistungsverhältnis und da ist der Abstand zwischen Industriearbeiter und Akademiker gegeben.

In meiner ländlichen Heimat schmeissen sich manche IG Metall Industriearbeiter weg vor lachen für was für popel Beträge ( 40 k oder so ) Akademiker aufstehen.

Und wenn die weg vom Handwerk wollen, machen sie den Meister oder Techniker, was gegen ein Studium absoluter Pipifax ist.

Man muss bei den Mieten in München aber auch berücksichtigen, dass die Stadt ziemlich "kompakt" ist. Fast alle Stadtteile sind mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut erschlossen und man wohnt als Münchner fast immer einigermaßen zentral.

Hamburg und Berlin dagegen sind "Bundesländer", wo die Großstadt fast die gesamte nähere Region eingemeindet hat. Man wohnt dann zwar offiziell in Berlin, aber in Wirklichkeit ist das am Arsch der Welt. Wenn ich nach Berlin Spandau ziehe, dann könnte ich von der Entfernung zur Innenstadt her genauso gut nach Fürstenfeldbruck in Bayern ziehen. Von daher macht es nur Sinn, München mit guten Lagen anderer Großstädte zu vergleichen. Dass man z. B. in Hamburg Moorfleet, wo der Bus ab 19:00 Uhr abends schon nicht mehr fährt, viel weniger Miete bezahlt, ist doch klar. Aber in guten Lagen ist Hamburg ähnlich teuer wie München. Da geben sich die Großstädte in Deutschland nichts.

Außer den Mieten sind die Lebenshaltungskoten in München nicht teurer als anderswo. Die Einzelhandelspreise, Eintrittspreise, Fahrtkaten etc. kosten in Deutschland überall ungefähr gleich viel. Was es eben im ganzen süddeutschen Raum nicht gibt, sind solche Supersonderangebote/Schnäppchen. Die gibt es in anderen Regionen Deutschlands regelmäßig. Aber das bedeutet ja auch nur, dass die Leute dort wenig Geld haben und der Einzelhandel mit Sonderangeboten locken muss.

Ich finde auch, dass man das mit den ersten Gehalt beim Einstieg nicht so verbissen sehen sollte. Es ist doch ziemlich egal, wie hoch man einsteigt. Wichtig ist doch, dass der Job einem eine Perspektive für die Zukunft bringt. Ich würde daher nicht so sehr auf das Gehalt, sondern auf die Lernmöglichkeiten achten. Höheres Gehalt kommt dann mit der Zeit von ganz alleine. Umgekehrt kann ein gut bezahlter Einstiegsjob, bei dem kaum Anschlussbeschäftigungsmöglichkeiten bestehen, sich später sehr negativ auf das Lebenseinkommen auswirken.

Preis-Leistung ist in München unterirdisch und da ändert auch eine Diskussion über die Trennschärfe von Stadtgrenzen nichts dran. Fakt ist dass man sich in München für das gleiche Geld weniger leisten kann und weniger Möglichkeiten hat auf günstige Infrastruktur wie Bars, Restaurant, Wohnviertel etc auszuweichen als in Hamburg, Berlin, Köln etc.

In München kostet ggf der Einkauf beim Lidl gleich viel wie sonst auch woanders ABER Bäcker, Friseur, Mechaniker im Autohaus, Maler usw sind weitaus teurer. Diese Handwerksbetriebe müssen die teuren Mieten und höheren Löhne auch wieder an ihre Kundschaft weitergeben. Also nix mit nur die Miete ist teurer. Es ist im Endeffekt viel mehr.

Trotz allem ist EIN Job besser als KEIN Job.

Also das kann ich mir nicht so ganz vorstellen. Restaurants sind in München oft sogar überraschend günstig. Bars auch nicht teurer als in anderen Städten. Die Konkurrenz der Anbieter ist auch in München groß und deshalb sind die Lebenshaltungskosten nicht wirklich teurer als anderswo.

Nur die Grundstückspreise sind sehr hoch, da der Zuzug immer noch stark ist und leider auch viele Leute Grundstücke als Geldanlage sehen und mit ihrem Geld die Preise hochtreiben, was dann wieder weitere Leute dazu motiviert, hier Grundstücke zu kaufen, weil die ja so gut gehen.......

Das einzige, was es in ganz Süddeutschland nicht gibt, ist z. B. Döner für 1,50 ?. Solche "Verzweiflungstaten" gibt es eben nur in wirtschaftlich schwachen Regionen. Aber das ist nur als Student ganz nett, wenn man solche Sonderangebote mitnehmen kann. Aber wenn man einen festen Job hat, ist es doch egal, dann kauft man den Döner halt zum Normalpreis, da fährt man bestimmt nicht ans andere Ende der Stadt für Billig-Döner.

Logisch wäre es eigentlich, dass sich die höheren Grundstückspreise und Gehälter in der Großstadt auf das Preisniveau von Dienstleistungen auswirken. Meine Erfahrung ist aber eine andere. Gerade in ländlichen Regionen wird bei Dienstleistungen abgezockt. Die Konkurrenz ist in Großstädten größer als auf dem Land.

Ich habe früher mal in Süddeutschland auf dem Land gewohnt und dort musste ich für das Fitness Center 65 Euro im Monat bezahlen. Eine günstigere Alternative gab es nur 20 km weiter und selbst diese Alternative war immer noch teurer als die großen Ketten in München, die Mitgliedschaften für unter 20 Euro im Monat anbieten.

Auf dem Land fahren fast nur Schüler und alte Leute mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Preise sind jenseits von Gut und Böse. Selbst für Strecken, die man fast schon zu Fuß laufen könnte, verlangen die mehrere Euro Fahrpreis pro Richtung. Dagegen kann ich in München mit einem MVV-Tagesticket, das nicht viel mehr als 5 Euro kostet, den ganzen Tag durch das Stadtgebiet und angrenzende Vororte fahren. Für dieselbe Strecke in km müsste ich auf dem Land für nur eine Hin- und Rückfahrt ca. 20 Euro zahlen.

Auch aufgefallen ist mir, dass das Reinigen und Bügeln von Hemden in München günstiger ist als in den Vororten. Die Kunden haben in der Stadt oft die Auswahl zwischen mehreren Anbietern und im Vorort gibt es meist nur einen einzige Anbieter in der näheren Umgebung.

das ein Fitnesstudio auf dem Land teuer ist, ist nix neues. Aber sonst, Handwerker oder so sind auf dem Land meist viel günstiger. Und das mit dem öffentlichen Nahverkehr ist auch wieder von der Gegend abhängig. Jedenfalls für den Preis was man für eine 2 Zimmerwohnung in München an Miete zahlt, kriegt man 100 km ausserhalb von München schon ein ganzes Haus.

Mit Familie ist München einfach nur extrem teuer. Sich mal ein normales Haus am Stadtrand zu zu legen, ist mit normalem Gehalt niemals drin, nichtmal als Akademiker, wenn man nicht gerade hohe Führungskraft ist. Und selbst dann, dann ist man irgendwo Chef und kann sich gerade mal ein Häusl leisten, was bei mir auf dem Land jedes Arbeiterle hat. Zumal "Land" nicht gleich "Land" ist, es gibt auch ländliche Gebiete, die bezahlbar sind und wo man dennoch innerhalb von 30 min eine oder mehre Großstädte erreichen kann z.B. Region Erlangen- Nürnberg und wo man sich was aufbauen kann. Ein Akademikerpaar in MÜnchen jedenfalls hat die Wahl zwischen lebenslang Mieter sein und sich nie was aufbauen können, oder lebenslang Zinsklave der bank zu sein, einen Großteil des Gehalts 40 jahre an die Bank abdrücken für eine normale Familienwohnung oder ein Reihenhaus oder DHH am Standrand, suuuper.

wer wie ich nicht jeden Tag Großstadtflair braucht, für den ist das einfach ein enormes MInus an Lebensqualität so viel Miete bzw. Kreditraten zahlen zu müssen.

alles klar, Leute! aber die Frage war eigentlich, welches Gehalt in einer kleinen StB/WP-Kanzlei angemessen ist? Die Grundstückspreise interessieren mich evtl. in 20 Jahren, wenn überhaupt.

Das mit dem Gehalt kann man nicht so pauschal sagen. Das hängt von den Mandaten ab. Es gibt Kanzleien, die sind 20 Mann stark und machen trotzdem fast nur Kleinkram und es gibt 4-Mann-Kanzleien, die lukrative Mandate haben.

Ich würde mit 42.000 Euro beginnen. Vor allem weil da ja anscheinend auch WP dabei ist. Die sagen dir dann schon, wenn das zu viel ist.

Nach Berufsausbildung (so meine Erfahrung) kann man in München mit vielen Sachbearbeiterjobs locker 30 000 bis 35 000 Euro verdienen. Ein studierter Arbeitnehmer sollte da doch ein wenig mehr verdienen.

Gebe meinen Vorpostern recht, dass man mit 30 000 - 35 000 Euro (brutto(Jahresgehalt) nicht fürchterlich viel machen kann. Außer man zieht in eine WG (lebt in einer Partnerschaft wo der Lebenspartner etwas zur Miete beiträgt) und kauft beim Discounter ein, was sicherlich eine Möglichkeit sein kann.

Will man eine "kleine" Wohnung (50 qm), dann sollte man min. mit 800 Euro (warm) rechnen (es ist so hart dort überhaupt eine gute Wohnung zu bekommen, denn Geld hat da "Jeder"), eher ein wenig mehr. Zieht man ins Umland kommen Mobilitätskosten hinzu, für die Fahrten (man muss schon weit raus). Das sind locker mal 10 000 Euro/brutto im Jahr an Mehrkosten, also im Vergleich zu vielen anderen Regionen muss man dort mehr Geld aufwenden.

Ich persönlich würde mir - auch als Absolvent - unter 40 000 Euro brutto (Jahresgehalt) in München kein Stellenangebot "antun", weil es in anderen Regionen bestimmt bessere finanziellen Perspektiven gibt. Das ist aber nur meine persönliche "Handhabung". Jeder muss das für sich entscheiden.

Ich würde den Job nehmen, mich 1x befördern lassen und dann weiterziehen.

Je nach Firma liegt das Einstiegsgehalt für Einsteiger mit Berufsausbildung aber auch bei weniger als 30/35k. Hier geht es ja auch um recht kleine Firmen und die zahlen meist schlechter.

Es ist wirklich schwer zu sagen was du verlangen kannst, da es kleine Firmen gibt die gut zahlen und andere die total mies zahlen. Beide finden meist Mitarbeiter. Entweder weil sie zu bequem sind sich woanders zu bewerben, oder aber woanders nur absagen bekamen oder einfach weil die Firma und die Kollegen ansonsten echt super sind. Auch das ist manchem sehr wichtig.
Auch in München fallen keine Traumgehälter vom Himmel. Nur ist die Chance groß nicht völlig unterirdisch zu verdienen, da du einfach viel Auswahl hast und dich sicher schnell wegbewirbst wenns echt gar nicht passt.

Wir reden ja auch vom EINSTIEGSgehalt, keiner sagt, dass das ewig so bleibt.

und: wo soll das Geld für FESTgehälter, die man ja in schlechten Zeiten, wenn mal ein Mandant wegbricht, nicht einfach nach unten adjustieren kann, denn herkommen??

Quote: Ich würde den Job nehmen, mich 1x befördern lassen und dann weiterziehen.

Tolle Idee. Nur in kleinen Kanzleien wird man nicht wegen jedem Furz befördert. Da gibt es keine "Senior Associate" Stufe wie bei den Big4. Überleg doch mal, bei 20 Leuten gibt es vielleicht 4-5 Berufsträger. Die kennen alle ihre Pappenheimer ganz persönlich. Da läuft alles sehr "informell" ab.

Natürlich wird es da auch erfahrenere und weniger erfahrene Assistenten geben. Aber wer gut ist und wer nicht, weiß man einfach. Da werden die Aufgaben ganz individuell verteilt. Dem kann ich das und das geben, dem anderen lieber nicht usw. Offiziell befördert wirst du in kleinen Kanzleien frühestens mit Bestehen des Steuerberaterexamens. Diese vielen Hierarchiestufen gibt es eigentlich nur bei den Big4.

Eine Beförderung wirst du also lange nicht offiziell nachweisen können. Was wirklich wichtig ist, ist, dass im Arbeitszeugnis belegt wird, dass du auch anspruchsvollere Aufgaben erledigt hast.